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Nordderby: SG wieder in der Spur

Die Niederlage von Aschaffenburg ist vergessen. Mit dem klaren 36:28 (17:13) gegen den HSV Hamburg schlug die SG Flensburg-Handewitt wieder den „Meister-Kurs“ ein. Nach dem Nordderby zog der Titelverteidiger nach Pluspunkten mit dem Tabellenführer THW Kiel gleich. „Hätten wir heute auch verloren, wäre es wohl die schwärzeste Woche in meiner Trainer-Karriere gewesen“, atmete SG-Coach Kent-Harry Andersson durch.
Würde die Mannschaft verunsichert auftreten? Und würden die Kraft-Reserven auf der Spielmacher-Position ausreichen? Die 6000 Zuschauer strömten mit einigen Fragen in die ausverkaufte Campushalle. Rund 25 Minuten quälten sich die Fans mit der Ungewissheit, dann war klar: Die SG hatte sich wieder zur alten Stärke gemausert und würde die Partie sicher gewinnen.
„Man merkte der Mannschaft einen gewissen Druck an“, hatte Kent-Harry Andersson eine eher durchschnittliche Anfangsphase gesehen. Erst eine doppelte Überzahl ermöglichte eine 6:4-Führung, die aber noch einmal wie Butter in der Sonne schmolz. „Wir haben aggressiv gedeckt, hatten eine gute Torhüter-Leistung und im Angriff taktisch diszipliniert gespielt“, zollte HSV-Coach Bob Hanning seiner Truppe einen guten Start. Vor der Pause rannten die Hamburger mehrmals in die Gegenstöße der SG, die „Hölle Nord“ kam immer mehr in Jubelstimmung.
Zu diesem Zeitpunkt wichen auch die Sorgenfalten, die sich vor dem Anpfiff beim Blick auf die zentrale Rückraum-Position gebildet hatten. Joachim Boldsen und Glenn Solberg betrieben ein solides „Job-Sharing“, wobei vor allem der Norweger verblüffte. So torgefährlich hatte man den 33-Jährigen noch nicht gesehen. „Es gibt nicht viele Spieler, die mit solchen Schmerzen auflaufen“, sagte SG-Geschäftsführer Thorsten Storm. „Glenn Solberg hat wirklich eine sehr gute Berufsauffassung.“
Zu Beginn der zweiten Hälfte war nicht mehr als ein zaghaftes Aufbäumen der Hamburger zu erkennen. Spätestens beim 23:17 durch den effizienten Sören Stryger wähnte sich die Campushalle auf der Siegerstraße. „Wir holen den DHB-Pokal und werden Deutscher Meister“, sangen die Fans, die sich nun vor allem an der starken Leistung von Marcin Lijewski berauschten. Den Rest erledigte Jan Holpert, der einen besseren Tag als seine beiden HSV-Kontrahenten erwischt hatte. Bei Manager Thorsten Storm war da längst die Zuversicht im Kampf um die Meisterschale zurückgekehrt: „Nun sind wir der Jäger – vielleicht liegt uns diese Rolle besser.“


Jan Holpert steigerte sich im Laufe der 60 Minuten.


SG Flensburg-Handewitt – HSV Hamburg 36:28 (17:13)
SG Flensburg-Handewitt: Holpert (16/1 Paraden) - Solberg (6), Palmar, Lackovic (5), Jensen (2), Christiansen (7/2), Klimovets (2), Johannsen, Stryger (7), Lijewski (5), Boldsen (2)
HSV Hamburg: Svensson (7 Paraden), Stojanovic (6 Paraden) – Knorr (2), G. Gille (5), Jansen (5/2), Rauh (4/2), Flohr (1), B. Gille (2), Siniak, Belaustegui (4), Hens (5)
Schiedsrichter: Andler/ Andler (Remseck/ Stuttgart); Zeitstrafen: 4:10 Minuten (Jensen, Lijewski - Flohr 4, B. Gille 2, G. Gille 2, Siniak 2); Siebenmeter: 2/2:5/4 (Rauh scheitert an Holpert); Zuschauer: 6000 (ausverkauft)
Spielfilm: 2:3 (5.), 4:3 (8.), 6:4 (10.), 7:9 (17.), 10:10 (20.), 13:11 (24.), 16:12 (29.) - 18:13 (31.), 19:16 (35.), 21:16 (37.), 23:17 (39.), 25:18 (41.), 28:20 (46.), 31:21 (49.), 33:26 (56.), 34:28 (59.)

 

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