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Bundesliga: 25:27-Pleite in Großwallstadt

Die Unterfrankenhalle zu Aschaffenburg feierte den nächsten Überraschungs-Coup. Die SG Flensburg-Handewitt hat die Bundesliga-Tabellenführung eingebüßt. Nach dem unerwarteten 25:27 (12:17) beim TV Großwallstadt liegt der Titelverteidiger nun zwei Zähler hinter dem THW Kiel. Zugleich riss eine Serie von zuletzt 15 Ligaspielen ohne Niederlage. „Das waren heute zwei Big Points“, räumte SG-Geschäftsführer Thorsten Storm ein, gab sich aber zugleich kämpferisch: „Wir werden den Kopf nicht in den Sand stecken.“
Als eine Achillesferse entpuppte sich die Schaltzentrale im Rückraum. Keiner der drei Spielmacher konnte sich hundertprozentig einbringen. Während Christian Berge gänzlich geschont wurde, wirkten Glenn Solberg (Achillessehne) und Joachim Boldsen (erkältet) nur angeschlagen mit. So übernahmen die Großwallstädter von Anfang an das Kommando. Ausgerechnet der ehemalige SG-Spieler Jörg Kunze erzielte das 7:3.
Die SG wirkte gegen die 3:2:1-Deckung einfallslos und schlapp. Nichts mehr zu spüren vom fulminanten Sturmlauf gegen Montpellier. Beim 12:6 zuckte Kent-Harry Andersson die „grüne Karte“. Nach der Auszeit rückte Dan Beutler für Jan Holpert zwischen die Pfosten. Doch das Torhüter-Duell ging an diesem Abend klar an Carsten Lichtlein (Thorsten Storm: „absolut überragend“), der zu diesem Zeitpunkt schon zwei Siebenmeter pariert hatte.
Nach der Pause schien sich die SG allmählich zu fangen. Den Rückstand hielt man nun konstant auf drei bis vier Tore, ehe man jedoch wieder an Boden verlor. Bereits zehn Minuten vor Schluss (25:19) schien die dritte Saison-Niederlage besiegelt. Ein Aufbäumen gab es dann doch noch. Binnen vier Minuten verkürzte die SG-Truppe auf 23:25.
Es war allerdings nur ein „Strohfeuer“. Ein weiterer verworfener Siebenmeter von Sören Stryger leitete die endgültige Entscheidung ein. Daran mochte auch eine Abwehrumstellung auf ein 5:1-System nichts mehr zu ändern. Während die SG-Akteure nach dem Schlusspfiff enttäuscht zu Boden sackten, herrschte in der Unterfrankenhalle frenetischer Jubel. „Unser Problem ist es, dass wir zur Zeit eine Menge angeschlagener Spieler haben“, merkte ein nachdenklicher Thorsten Storm an. „Aber verloren ist noch gar nichts.“

 

TV Großwallstadt - SG Flensburg-Handewitt 27:25 (17:12)
TV Großwallstadt: Lichtlein (21 Paraden) - Gudjonsson (8/1), Fetser (1), Holmgeirsson (5), Kunze (1), Bedzikowski (4), Wolf (3), Kunz (3), Lochman (2), Hetkamp, Schmeißer, Meisinger
SG Flensburg-Handewitt: Beutler (17.-40., 5 Paraden), Holpert (6 Paraden) - Solberg (2), Palmar, Lackovic (4), Jensen (3), Christiansen (6/1), Klimovets (1), Stryger (5/1), Lijewski (1), Boldsen (3)
Schiedsrichter: Ehrmann/ Künzig (Odenthal/ Karlsruhe); Zeitstrafen: 10:4 Minuten (Kunz 4, Wolf 2, Bedzikowski 2, Fetser 2 – Lackovic 2, Christiansen 2); Siebenmeter: 1/1:6/2 (Christiansen und Stryger scheitern jeweils an Lichtlein); Zuschauer: 4000
Spielverlauf: 2:2 (5.), 4:2 (8.), 7:3 (11.), 9:6 (15.), 12:6 (17.), 14:10 (24.) – 18:12 (31.), 18:15 (34.), 21:18 (43.), 23:18 (45.), 25:19 (48.), 25:23 (53.)

 

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