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Pole-Position weg

Drei Tage nach dem Aus in der Champions-League musste die SG Flensburg-Handewitt einen weiteren Rückschlag hinnehmen. Beim heimstarken TV Großwallstadt unterlag der Meister aus dem hohen Norden mit 25:27 (12:17) und büßte nach einer schwachen Gesamtvorstellung sogar die Tabellenführung ein.
In der ausverkauften Unterfrankenhalle in Aschaffenburg konnte die SG nicht im Ansatz an die bärenstarke Leistung vom vergangenen Sonntag anknüpfen. Der Titelverteidiger fand zu keinem Zeitpunkt in Abwehr und Angriff seinen Rhythmus und geriet gegen eine bravourös aufspielende Heimmannschaft nach dem 2:2 (5.) über 3:7 (11.) und 7:13 (20.) bis zur Pause verdientermaßen mit 12:17 in Rückstand. Während das SG-Torwartgespann Jan Holpert/Dan Beutler es hinter einer ungewohnt löchrigen SG-Abwehr zusammen auf gerade einmal drei Paraden gebracht hatte, avancierte TVG-Keeper Carsten Lichtlein mit zehn Glanztaten zum großen Rückhalt einer ohnehin starken 3:2:1-Variante.

Joachim Boldsen erkämpfte trotz Erkältung.

Gegen das Großwallstädter Abwehrbollwerk agierten die SG-Angreifer viel zu statisch und wenn sich tatsächlich einmal eine Lücke auftat, haperte es an der Chancenverwertung. Strafwürfe und weitere gute Gelegenheiten vergab das Team von SG-Trainer Kent-Harry Andersson und geriet immer weiter unter Druck. Einzig Joachim Boldsen wusste mit gewohnt kämpferischen Mitteln positive Akzente zu setzen und ragte aus einer insgesamt enttäuschenden Gäste-Auswahl heraus.
Auch in der zweiten Halbzeit stand die SG weiterhin neben sich und war von einer normalen Leistung meilenweit entfernt. Zwar verkürzte der Meister auf 17:20 (39.), verfiel anschließend wieder ins kollektive Schwächeln und lag zehn Minuten vor dem Ende schon fast aussichtslos mit 19:25 in Rückstand. Die Aufholjagd reichte nur bis zum 24:26 (57.) und wurde zurecht nicht mehr belohnt. SG-Manager Thorsten Storm war entsprechend ratlos: "Wir haben heute zwei big-points verschenkt und verdient verloren."