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Ola Lindgren: „Ich spiele besser Golf"

Im Herbst gewann die HSG Nordhorn einen verdienten Punkt gegen die SG Flensburg-Handewitt. Vor allem in den ersten Minuten spielten die Handballer aus der Grafschaft Bentheim „wie vom anderen Stern“. Der Konter sprach mit HSG-Trainer Ola Lindgren, der insgesamt 140 Bundesliga-Partien bestritt und im Sommer 2003 in der Grafschaft Bentheim die Nachfolge von Kent-Harry Andersson als Chef-Trainer antrat.


In der letzten Saison gehörte die HSG Nordhorn zu den Enttäuschungen, in diesem Jahr mischt Ihr Verein wieder ganz oben mit. Was steht hinter dieser Entwicklung?
Ola Lindgren: Unsere Platzierung aus dem Vorjahr war im Grunde keine Enttäuschung. Wir hatten so viel Verletzungspech, dass nicht mehr möglich war. Wir können uns nun einmal nicht einen solch großen Kader wie die SG leisten und verfügen nur über sechs hochkarätige Spieler. Wenn davon drei wegen Verletzungen fehlen, wird es eng. In dieser Saison hatten wir zum Glück noch keine Verletzten.


Welche Ziele peilen Sie mit Ihrem Team in dieser Saison noch an?
Ola Lindgren: Wir wollten uns vor der Saison vom bisherigen zehnten Platz nach vorne bewegen. Rang sieben oder acht hielten wir für realistisch. Im Moment stehen wir sechs Zähler vor dieser Region, haben aber noch ein schweres Restprogramm. Im DHB-Pokal wollten wir uns für das „Final Four“ qualifizieren – das ist uns gelungen.


Im Final Four trifft die HSG Nordhorn im April auf die SG Flensburg-Handewitt. Lässt sich die aktuelle Bundesliga-Partie vor diesem Hintergrund als „Generalprobe“ bezeichnen?
Ola Lindgren: Das werden zwei ganz unterschiedliche Spiele. Sicherlich sind wir jeweils nur Außenseiter. Wenn man wie die SG zuletzt Deutscher Meister, Pokalsieger und Finalist in der Champions League war, wird man automatisch in die Favoriten-Rolle gedrängt.


In der Flensburger Campushalle werden Sie Ihrem ehemaligen Trainer Kent-Harry Andersson treffen. Ist das ein besonderer Reiz?
Ola Lindgren: Wir telefonieren ab und zu. Dabei tauschen wir uns über die Bundesliga aus – und sprechen auch über Golf. Ich spiele übrigens etwas besser als Kent-Harry. Während der 60 Minuten spielt das alles aber keine Rolle. Dann handelt es sich um eine normale Bundesliga-Partie, in der wir die SG unbedingt ärgern wollen.


Wie sehen Ihre persönlichen Planungen für die Zukunft aus? Wie lange läuft Ihr Vertrag noch in Nordhorn?
Ola Lindgren: Mein Vertrag läuft auf jeden Fall noch bis 2006. Über die Zeit danach habe ich mir noch keinen Kopf zerbrochen. Ich fühle mich in Nordhorn aber sehr wohl. Immerhin bin ich hier schon seit sieben Jahren. Als Trainer arbeite ich nun in der zweiten Saison. Ich lerne noch viel.

Zwei alte Bekannte: Kent-Harry Andersson und Ola Lindgren (r.).