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Bundesliga: Die SG kämpf Gummersbach nieder

Blazenko Lackovic erzielte die ersten beiden Tore.

51 Tage lange hatte die Campushalle „Auf in den Kampf“ nicht mehr gehört - und dann erlebte sie eine Partie, die der Hymne vollends gerecht wurde. Die SG Flensburg-Handewitt rang den VfL Gummersbach mit 28:24 (11:12) förmlich nieder und verteidigte die Tabellenspitze. „Nach den letzten Spielen waren meine Jungs ziemlich platt“, freute sich SG-Coach Kent-Harry Andersson über den Sieg. „Heute konnten wir nur mit Kampf und Moral bestehen.“
Nur in der Anfangsphase schwebte die SG nach dem wichtigen Punkt in der Ostseehalle auf „Wolke sieben“. Während vor allem Kjung-Shin Yoon in Jan Holpert seinen Meister fand, legte Blazenko Lackovic gleich mit einem „Doppelpack“ los. Marcin Lijewski war es vergönnt, einen fulminanten Gegenstoß zum 6:3 (9.) abzuschließen. Doch dann bestätigten sich die Befürchtungen von Thorsten Storm. „Für mich war klar“, verriet der Manager in der Pressekonferenz, „dass diese Partie nach diesem Spannungsbogen und mit den müden Kriegern am schwersten von den vier Auftaktspielen sein würde.“
Die Abwehr der Gummersbacher hatte sich gefunden. In satten 18 Minuten gelang der SG magere zwei Treffer. Beide gingen auf die Kappe von Kreisläufer Andrej Klimovets, der über viel Durchschlagskraft verfügte. Die Kollegen hingegen rannten sich immer wieder in der oberbergischen Defensive fest oder ließen ihre Wurfkünste vermissen. „Hoffentlich wissen die noch, dass der Ball ins Eckige soll“, bemerkte ein Zuschauer bissig.
Ganz anders Daniel Narcisse. Der Franzose war mit seiner Athletik der „Mann des ersten Durchgangs“. Schließlich war es Rechtsaußen Michael Spatz vorbehalten, mit einem „lupenreinen Hattrick“ ein 11:8 vorzulegen. Der Schreck in der Campushalle saß aber nicht lange. Es war einmal mehr Christian Berge (Thorsten Storm: „Es ist unglaublich, was er leistet, welche Akzente er setzt“), der mit seinem Anschlusstreffer eine Sekunde vor dem Pausensignal die Hoffnungen für den zweiten Abschnitt weckte.
In der Kabine hatte Kent-Harry Andersson den richtigen Riecher. Dan Beutler marschierte ins Gehäuse. „Das war plötzlich ein anderes Torwartspiel“, registrierte VfL-Coach Richard Ratka eine große Verunsicherung bei seinen Spielern. Über zwölf Minuten gelang den Gästen nicht ein Treffer. Selbst von der Siebenmeterlinie scheiterte Kyung-Shin Yoon an Dan Beutler, der sich über diese Glanztat wie ein Schneekönig freute. Seine Vorderleute konterten zum 17:12 – die Vorentscheidung. „Danach wollten alle auf die Bank“, berichtete Kent-Harry Andersson. Vor allem Blazenko Lackovic (leichte Zerrung), Joachim Boldsen und Marcin Lijewski sehnten sich nach Verschnaufpausen. Zum Glück gab es einen „Allrounder“ – Christian Berge.


Marcin Lijewski erzielte das 6:3.

 


SG Flensburg-Handewitt - VfL Gummersbach 28:24 (11:12)
SG Flensburg-Handewitt: Beutler (7/1 Parade, ab 31.), Holpert (7 Paraden) – Solberg (1), Lackovic (2), Berge (4), Jensen (2), Christiansen (8/5), Klimovets (4), Stryger (1), Lijewski (4), Boldsen (2)
VfL Gummersbach: Ege (11 Paraden), Wiechers (bei einem 7m) - Dragunski, Yoon (3), Lapcevic, Houlet (1), Burdet (2), Mierzwa (3), Spatz (4), von Behren (3/1), Narcisse (7), Fog (1)
Schiedsrichter: Methe/ Methe (Vellmar); Zeitstrafen: 8:6 Minuten (Jensen 4, Lijewski 2, Klimovets 2 - von Behren 2, Burdet 2, Houlet 2); Siebenmeter: 5/5:2/1 (Yoon scheitert an Beutler); Zuschauer: 6000 (ausverkauft)
Spielverlauf: 3:0 (3.), 6:3 (9.), 6:7 (14.), 8:7 (22.), 8:11 (27.) - 17:12 (42.), 21:14 (49.), 23:19 (53.), 26:20 (57.)

 

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