Stripes
Stripes
Archiv

Meister Flensburg überrennt Wilhelmshaven

Die meisten Fans des Wilhelmshavener HV glaubten an einen verfrühten Aprilscherz. Was sie zuvor aber in den ersten 30 Minuten in der Nordfrost-Arena von ihren "Lieblingen" zu sehen bekamen, war kaum zu begreifen. Ganze vier Treffer zum 4:16-Halbzeitstand gelang dem Team von WHV-Coach Michael Biegler gegen den deutschen Meister SG Flensburg-Handewitt. Dass die Partie nicht vollends im Desaster endete, hatten die Hausherren den Schleswig-Holsteinern zu verdanken, die nach der Pause zwei Gänge rausnahmen. So endete die Partie mit 30:18 für den Pokalsieger. Mit dem Kantersieg verdrängte Flensburg mit 33:5 Punkten den spielfreien THW Kiel (32:4) auf Platz zwei. Die Gastgeber bleiben mit 17:21 Zählern auf Rang elf.
Nach der tollen Vorstellung seiner Schützlinge zeigte sich SG-Coach Kent-Harry Andersson mehr als zufrieden. "In der ersten Halbzeit haben wir in der Abwehr unsere beste Saisonleistung gezeigt. In dieser Form werden es der HSV und der THW Kiel sehr schwer haben, uns zu schlagen", erklärte der 55-Jährige nach der Partie. "Ich akzeptiere die starke Abwehrleistung der Flensburger, aber ich akzeptiere kein 4:16 zur Halbzeit", war WHV-Trainer Biegler stocksauer auf sein Team.
Die Wilhelmshavener präsentierten sich von Beginn an ängstlich und ohne Konzept. Anders der deutsche Meister, der über eine starke Abwehr immer wieder schnelle Gegenstöße fuhr. Vor allem Jan Holpert im Kasten der Flensburger bot in der ersten Hälfte eine starke Leistung und parierte 14 von 18 Würfen. Über 1:1 (4.) und 2:8 (15.) zogen die Gäste kurz vor der Pause auf 3:15 (25.) davon.
Nach der Pause wechselte SG-Coach Andersson fleißig durch und ließ vornehmlich die "zweite Garnitur" aufs Parkett. Das machte sich bemerkbar, so dass die Wilhelmshavener zum Ende ein wenig Ergebniskosmetik betreiben konnten. Die SG hatte in Joachim Boldsen und Lars Christiansen (jeweils 6 Tore) ihre besten Werfer, während Bennet Wiegert für die überforderten Gastgeber sechs Treffer erzielte.