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Bundesliga: Weihnachten kann kommen

Kaupo Palmar: Zug zum Tor

Die SG Flensburg-Handewitt ist für die Bescherung gewappnet. Mit einem insgesamt souveränen 29:22 (14:11) beim Aufsteiger HSG Düsseldorf verteidigte der Titelverteidiger die Tabellenführung der Bundesliga. "Das war nur eine mäßige Leistung", konstatierte Manager Thorsten Storm. "Es wird Zeit, dass Heiligabend kommt. Die Spieler sind müde." Aber immerhin: Nach dem Abzug von acht Zählern gegen den HSV Hamburg und der Niederlage des TBV Lemgo in Magdeburg fällt die Entscheidung um die inoffizielle Herbst-Meisterschaft zwischen der SG und dem einen Minuspunkt besser postierten THW Kiel.
Die SG begann in der Düsseldorfer Philipshalle sehr konzentriert. Im Angriff lief der Ball rund, während hinter der Abwehr Dan Beutler auftrumpfte. Die Vertragsverlängerung verlieh ihm offenbar neue Flügel. Zum Glück; denn Jan Holpert saß mit leichtem Fieber auf der Bank. Schon nach 17 Minuten hieß es 9:4. "Da dachten wohl einige, dass Spiel sei gelaufen", ärgerte sich Thorsten Storm über erste Nachlässigkeiten.
Als Knackpunkt erwies sich die Auszeit, die Düsseldorfs Spielertrainer Nils Lehmann eiligst einberief. Danach drehte der Aufsteiger tüchtig auf, während die SG zehn Minuten lang neben sich stand. So musste Dan Beutler den Ball sogar nach dem 11:11-Ausgleich aus dem Netz holen. In dieser brenzligen Situation sorgte ein "Dreier" für die psychologisch wertvolle Pausen-Führung - ausgerechnet durch die Spieler, die sich bislang noch nicht in die Torjägerliste eingetragen hatten. Zunächst traf Kaupo Palmar, dann wühlte sich Glenn Solberg durch, ehe wieder Kaupo Palmar mit einem "Hammer" aus zwölf Metern mit der Halbzeit-Sirene den Pausenstand markierte. "Kaupo Palmar suchte den Weg zum Tor", freute sich Thorsten Storm über die gute Leistung des zweiten Linkshänders, der diesmal sehr viele Spielanteile erhielt.
Die prompte Antwort vor der Paus saß. Wie die "Wikinger" aus dem hohen Norden eroberte die SG nun die Philipshalle. Vor allem die Abwehr mutierte zu einem "Bollwerk", während sich Dan Beutler immer mehr in eine fantastische Quote hineinsteigerte. Das spürten auch die ehemaligen SG-Akteure Stefan Schröder und Robert Runge. Nach mehreren "Fahrkarten" saß die Flügelzange nur noch auf der Bank und erlebten von dort, wie sich ihr Ex-Verein wieder einen klaren Auswärtserfolg erwarf. Bei einer besseren Chancen-Verwertung wäre noch ein deutlich höherer Sieg möglich gewesen. Selbst Lars Christiansen schaffte trotz sieben Treffer nur eine Quote von 50 Prozent.


Dan Beutler hielt überragend.

 

HSG Düsseldorf - SG Flensburg-Handewitt  22:29 (11:14)
HSG Düsseldorf: Savonis, Sdunek - Hertzberg (2), Schröder, Heinrichs (1), Berblinger (1), Runge, Hegemann (6/1), Sieberger (4), Lehmann, Michaelsson (4), Petersson (2), Schürmann (1), Schneider (1)
SG Flensburg-Handewitt: Beutler - Solberg (1), Palmar (4), Lackovic (5), Pries (1), Jensen (3), Christiansen (7/1), Klimovets (2), Johannsen, Stryger (6), Lijewski
Schiedsrichter: Pioro/Strick (Heßlar/Erkelenz); Zeitstrafen: 4:10 Minuten (Heinrichs 2, Hegemann 2 - Christiansen 4, Palmar 2, Stryger 2, Solberg 2); Siebenmeter: 2/1:2/1 (Beutler hält gegen Hegemann - Christiansen scheitert an Savonis); Zuschauer: 2240
Spielverlauf: 2:1 (2.), 2:5 (10.), 4:9 (17.), 9:10 (23.), 11:11 (26.) - 11:16 (32.), 12:20 (40.), 14:23 (47.), 17:27 (54.), 21:28 (58.)

 

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