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38:29 - rasante "Tempo-Fahrt" des Meisters

Sören Stryger: 9 Tore

Mindestens 30 Minuten Klasse-Handball geboten, souverän mit 38:29 (20:13) die SG Wallau-Massenheim auf die Heimreise geschickt und aufgrund des "HSV-Patzers" in Großwallstadt die Tabellenführung übernommen - für die SG Flensburg-Handewitt war der Mittwochabend perfekt. "Ich bin wirklich zufrieden, wie es gelaufen ist", strahlte auch Trainer Kent-Harry Andersson wie Honigkuchen und beichtete: "Ich hatte etwas Angst vor Wallau. In den Spielen, die ich auf Video hatte, waren sie sehr stark."
Die Niederlage in Sävehof - wenn sie eine Rolle gespielt hat, dann nur im positiven Sinn. Hoch konzentriert stand die 6:0-Defensive der SG und entpuppte sich als Quelle zahlreicher Gegenstöße. Manchmal glich das Spiel sogar einem Dejavu. Kaum hatte Kapitän Sören Stryger nach einem erfolgreichen Gegenstoß jubelnd abgedreht, tauchte er schon wieder vor dem Wallauer Gehäuse auf. Der Handball der SG war zumindest bis zum 20:10 in der 27. Minute meisterlich, wenn nicht gar vom anderen Stern. "Das war eine der besten Halbzeiten, die ich je gesehen habe", schnalzte Manager Thorsten Storm mit der Zunge. "Die Ausgeglichenheit des Teams zeigte sich heute mal wieder dadurch, dass wir wirklich von jeder Position torgefährlich sind."
Den "Killer-Instinkt" legte Blazenko Lackovic an den Tag. In der "Hölle Nord" bestätigte er einmal mehr seinen Ruf als einer der besten "Shooter" der Welt. Atemberaubend über welche Sprungkraft der Kroate verfügt und wie er die Bälle ins Netz hämmert. Positiv aber auch der Aufwärtstrend bei Marcin Lijewski. Vier Versuche, vier Treffer - eine 100-Prozent-Quote steht beim Polen selten in der Statistik.
Im zweiten Durchgang richteten die Gäste ihre Abwehr offensiver aus. Trotz einzelner Phasen, in der sich Nachlässigkeiten einschlichen, hatte die SG das Geschehen aber souverän im Griff. Die Hessen durften sich bei ihrem Keeper Zoran Djordjic, der das Duell gegen den ebenfalls starken Jan Holpert sogar knapp gewann, bedanken, dass sie im Gegensatz zu den letzten beiden Gastsspielen unter der 40-Tore-Marke blieben. Der Jugoslawe parierte nicht weniger als drei Strafwürfe. Die Laune von Trainer Martin Schwalb war aber nicht mehr zu retten. "Ich wünsche der SG viel Glück - und uns auch", lautete sein ungewohnt kurzes Statement in der Pressekonferenz. Dagegen frohlockte SG-Manager Thorsten Storm: "Nach diesem Spiel bin ich nun nicht mehr bange, dass wir am Samstag das Ding gegen Sävehof noch drehen."


Kent-Harry Andersson war schnell zufrieden.

 

Statistik
SG Flensburg-Handewitt – SG Wallau-Massenheim 38:29 (20:13)
SG Flensburg-Handewitt:
Holpert (14/1 Paraden) – Solberg, Palmar (1), Lackovic (6), Jensen (3), Christiansen (9/4), Klimovets (3), Stryger (9/1),  Lijewski (4), Boldsen (3)
SG Wallau-Massenheim: Djordjic (20/3 Paraden), Rominger (bei einem 7m) – Klein (7/1), Immel, Makowka (4), Tiedtke (4), Jonsson (2), Linder, Grimm (6/1), Lavrov (3), Perunicic (1), Behrends (1), Rastner (1)
Schiedsrichter: Lemme/ Ullrich (Magdeburg); Zeitstrafen: 4:10 Minuten (Palmar 2, Stryger 2 – Perunicic 4, Rastner 4, Linder 2); Siebenmeter: 9/5:4/2 (Christiansen scheitert zwei Mal an Djordjic, Stryger einmal, Stryger auf das Tornetz – Holpert hält gegen Grimm, Grimm trifft im Nachwurf; Zuschauer: 5900
Spielverlauf: 4:1 (5.), 7:3 (12.), 14:6 (20.), 17:10 (25.), 20:10 (27.) – 24:15 (35.), 27:21 (43.), 33:23 (52.)

 

Weitere Berichte
10.12.2004 - Wallau im Griff - Sävehof im Kopf (sh:z; Hans-Werner Klünner)
9.12.2004 - SG bereit für Sävehof (Flensborg Avis; Marc Peetz)
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