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Wallau im Griff - Sävehof im Kopf

Das war ein guter Mittwoch für die SG Flensburg-Handewitt. Gegen Wallau gab es mit dem 38:29 einen klaren Sieg, als Zugabe die Tabellenführung in der Handball-Bundesliga. Und gleichzeitig war die Partie eine gute Einstimmung auf das Rückspiel in der Champions League gegen Sävehof.
Jan Holpert ist eigentlich die Ruhe selbst. Es muss schon einiges passieren, ehe der Torwart der SG Flensburg-Handewitt einmal laut wird. Am Mittwoch im Bundesliga-Heimspiel gegen die SG Wallau-Massenheim wurde Holpert richtig laut. Als Einar Jonsson in der 43. Minute von Rechtsaußen auf 20:27 verkürzte, rannte der SG-Keeper aus seinem Kasten, um Lars Christiansen zurechtzustutzen. Denn der hatte dem Wallauer freie Bahn gelassen.
Selbst eine halbe Stunde nach dem 38:29 gegen die Hessen haderte Holpert noch mit dem Abwehrverhalten seiner Vorderleute im zweiten Durchgang. "Ich hätte mir gewünscht, dass wir so eine Abwehr wie in der ersten Hälfte auch mal über 60 Minuten hinkriegen", sagte der 36-Jährige. Gerade im Hinblick auf das Achtelfinal-Rückspiel gegen den schwedischen Meister IK Sävehof (Sbd. 15.15 Uhr, Campushalle) wäre das wichtig gewesen.

Sören Stryger: "Wichtige Spiele vor uns"

Doch genau das war der Knackpunkt. Als die Gastgeber bereits nach 27 Minuten mit 20:10 gegen Wallau führten, hatten sie schon Sävehof im Kopf. "Wir machen das doch nicht mit Absicht", meinte Kapitän Sören Stryger. "Aber wenn man schon so viele Spiele hinter sich hat und noch so wichtige vor sich, schaltet man einen Gang zurück." Der Trainer zeigte Verständnis für  diesen Standpunkt. "Dass alle an Sävehof denken, ärgert mich überhaupt nicht. Wir haben mit neun Toren gegen Wallau gewonnen und noch viele gute Möglichkeiten herausgespielt", freute sich der 55-jährige Schwede, der überrascht war, "dass so schnell alles klar war. Schließlich ist Wallau keine schlechte Mannschaft."
Aber an der 6:0-Abwehr bissen sich Perunicic, Rastner und Behrends an diesem Abend schnell die Zähne aus. Nach 20 Minuten (14:6 für die SG) spielte bereits die junge Wallauer Garde, nachdem Trainer Martin Schwalb schon früh gemerkt hatte, "dass hier heute für uns nichts geht". "Die erste Hälfte war eine der besten Halbzeiten, die ich von der SG gesehen habe", schwärmte Geschäftsführer Thorsten Storm. Doch ob 30 starke Minuten gegen Sävehof zum Einzug ins Viertelfinale reichen, scheint zumindest Jan Holpert zu bezweifeln: "Wallau war doch harmlos."