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Schwere Beine gehabt

Die World-Cup-Pause hat der Handball-Mannschaft der SG Flensburg-Handewitt nicht gut getan. Zu diesem Fazit muss man nach dem Bundesliga-Spiel gegen die HSG D/M Wetzlar kommen. Zwar gewann der Deutsche Meister und Pokalsieger standesgemäß in eigener Halle. Jedoch täuscht das Ergebnis von 30:23 über den wahren Spielverlauf hinweg. Denn was die SG in den ersten Minuten der Begegnung zeigte, hatte nicht viel mit dem tollen Spiel der vergangenen Wochen gemein. Zu statisch und zu behäbig agierten die Andersson-Schützlinge. Dafür hatte der beste SG-Spieler an diesem Tag dann auch eine Erklärung: "Die Länderspiele haben vielen noch in den Knochen gesteckt. Und das war heute mit der Grund für die schwache Leistung", so Joachim Boldsen.
Der Däne selbst war mit Torhüter Jan Holpert zusammen der Garant für den Sieg der SG, die erst nach 15 Minuten ins Spiel fand. "Bis dahin hatten wir die SG gut im Griff und führten auch zurecht mit 6:3", so der ehemalige SG-Linksaußen und jetzige Wetzlar-Trainer Holger Schneider, der mit Sprechchören und Applaus in der Campushalle empfangen wurde. "Dann haben wir uns durch einige Fehlwürfe selbst aus dem Rhythmus gebracht und somit die Wende im Spiel mit eingeleitet", sagte Schneider.

Aktivposten: Joachim Boldsen

So sah es auch der Ex-SGer Jan Eiberg "Faxe" Jørgensen, der ebenfalls von den Fans herzlich empfangen wurde. "Wenn du der SG den kleinen Finger gibst, nehmen sie gleich den ganzen Arm. Und dann ist das Spiel in Flensburg oft sehr schnell zu Gunsten der Heimmanschaft entschieden", meinte der wurfgewaltige Spieler, der mit fünf Treffern zeigte, dass er nichts verlernt hat. Marcin Lijewski hatte die Aufholjagd mit seinem Treffer zum 4:6 (15.) eingeleitet. Insgesamt erzielte die SG sechs Treffer in Folge und ließ bis zur Halbzeit nur zwei Gäste-Treffer zu.
Der 16:8-Halbzeitstand ließ befürchten, dass die HSG jezt richtig unter die Räder kommen würde. Denn auch nach der Pause hielten die Flensburger das Tempo hoch, ohne jedoch zu glänzen. Sie profitierten von Fehlern der Gäste und konnten so einen komfortablen Vorsprung herausspielen. Beim Stande von 22:12 (39.) erlitt das Spiel der Andersson-Truppe jedoch einen Bruch. "Wir hörten auf Handball zu spielen. Das lag aber auch am Gegner, der zu diesem Zeitpunkt sehr schwach agierte. Hinzu wurden bei uns die Beine ein bisschen schwerer", sagte Boldsen, der sich nicht so sehr über die gezeigte Leistung der SG ärgerte, sondern über die Ansetzung des World-Cups in Schweden für Nationalmannschaften mitten in der Saison. "Fünf Spiele in sechs Tagen ist nicht normal. Das macht kein Körper mit", kommentierte der Antreiber der SG die vergangene Woche.
Nach einem Schlag auf die Nase in der ersten Halbzeit hatte Joachim Boldsen Platz auf der Bank genommen. Auch, wie er selber sagte, um sich zu schonen. Nachdem die Gäste aber zwischen der 40. und 43. Minute fünf Treffer in Folge erzielten und somit auf 17:22 verkürzten, brachte SG-Trainer Kent-Harry Andersson seinen Spieler mit der Rückennummer 23. Von da an kam wieder etwas mehr Linie ins Spiel der Gastgeber, wobei trotzdem kaum ein Spieler an die Leistung der vergangenen Wochen anknüpfen konnte. Jetzt schaue man aber nach vorne und konzentriere sich auf die nächste Aufgabe beim TuS Nettelstedt-Lübbecke am Sonnabend, so Boldsen.