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"Irgendwann muss die Serie doch reißen"

Die Handball-Bundesliga blickt heute nach Magdeburg. Dort gastiert (ab 19.45 Uhr/live im DSF) die SG Flensburg-Handewitt. Bei einer Niederlage würde sich der Meister vorerst aus der Spitzengruppe verabschieden.
Auf dem Wunschzettel von Kent-Harry Andersson stehen - natürlich - zwei Punkte. Doch der Trainer der SG Flensburg-Handewitt weiß, wie schwer es ist, beim SC Magdeburg zu gewinnen. Viermal hat der 55-jährige Schwede in der vergangenen Serie mit seinem Klub gegen den SCM gespielt - und dreimal verloren. "Das ist das schwerste Auswärtsspiel der Saison", bekennt der SG-Trainer. "Noch nie hat die SG in Magdeburg gewonnen. Aber irgendwann einmal muss diese Serie doch reißen."

Glenn Solberg hat schon mal in Magdeburg gewonnen.

Zwei Unentschieden erreichten die Flensburger bisher in der Landeshauptstadt von Sachsen-Anhalt. 1993 - noch unter Anders Dahl-Nielsen - gab es ein 19:19. Und Erik Veje Rasmussen erreichte bei seiner Bundesliga-Premiere mit der SG fünf Jahre später ein 23:23. Ansonsten setzte es in der Bördelandhalle zumeist Prügel - zuletzt beim 26:36 im Halbfinale der Champions League. Mit seinem Treffer 44 Sekunden vor Schluss bewahrte Lars Krogh Jeppesen die SG damals vor dem Aus.
Nur zwei aus dem SG-Lager kennen das Gefühl, schon einmal in der Bördelandhalle gewonnen zu haben: Kent-Harry Andersson und Glenn Solberg aus ihrer Zeit bei der HSG Nordhorn. Für SG-Manager Thorsten Storm ist die heutige Auseinandersetzung ein Schlüsselspiel, denn: "Gewinnt Magdeburg auch gegen uns, sind sie erst einmal weg." Fünf Punkte läge das Team von Alfred Gislason dann vor dem Meister. Das wollen Sören Stryger und Co. natürlich verhindern. Doch dazu muss im eigenen Team schon alles stimmen. "Und das gilt auch für die Schiedsrichter, besonders in den letzten oftmals sehr hektischen zehn Minuten in der Bördelandhalle", sagt Storm.
Die SG trifft heute auf einen SCM, der sich zur neuen Saison enorm verstärkt hat. Aus Polen kam Karol Bielicki (Andersson: "Der hat den härtesten Wurf in der Liga") und aus Slowenien Renato Vugrinec. "Magdeburg hat einen Weltklasse-Rückraum", sagt Andersson. Und mit Johannes Bitter einen Mann im Tor, an den die SG aus der letzten Saison keine guten Erinnerungen hat.
Doch die SG blickt nach vorn. Der Trainer, der gestern 14 gesunde Spieler mit auf die Reise in den Osten nahm, sieht sein Team heute sogar im Vorteil: "Von uns erwartet niemand einen Sieg, Magdeburg steht diesmal unter Druck."