Stripes
Stripes
Archiv

Der königliche Spaß beginnt

29.05.2014 -VELUX EHF FINAL 4: In Köln kann alles passieren

Mehr als 20000 Fans werden am Wochenende nach Köln kommen, wenn am Samstag und Sonntag die besten vier Handball-Teams Europas in der LANXESS-Arena um den Titel in der VELUX EHF Champions League kämpfen. An der Veranstaltung, die seit 2010 die Krönung des Vereinshandballs darstellt, nimmt erstmals die SG Flensburg-Handewitt teil. Sie trifft im Halbfinale am Samstag um 18 Uhr auf den spanischen Rekordmeister und siebenmaligen Königsklassen-Triumphator FC Barcelona. „Das bringt schon jetzt Spaß, dabei sind wir noch nicht einmal in Köln", strahlte SG-Trainer Ljubomir Vranjes am Mittag des Himmelfahrtstags. „Diesen Saisonabschluss haben wir uns redlich verdient."

Am Donnerstagvormittag scheuchte der Schwede seine Truppe letztmals in dieser Serie durch die heimische Duburghalle. Nach einer warmen Mahlzeit ging es in Richtung Hamburger Flughafen. In der Maschine nach Köln sitzt auch der THW Kiel. In der Sporthalle „Bergischer Ring" wird die SG am Freitagnachmittag eine letzte Übungseinheit absolvieren. An derselben Stätte wird der FC Barcelona, der bereits am Donnerstagmorgen am Rhein eingetroffen ist, ein paar Stunden zuvor trainieren.

„Barca" ist der Renommierklub, aber auch so etwas wie die Oase im kriselnden spanischen Vereinshandball. Während einstige Größen wie Atletico Madrid oder Portland San Antonio völlig von der Bildfläche verschwunden sind, mussten andere Mitstreiter wie Ademar Leon und BM Valladolid ihr Budget drastisch drosseln. Anders der FC Barcelona, wo die Handballer am Nabel der schillernden Fußball-Abteilung hängen und sich einen exklusiven Kader leisten können. Der französische Weltklasse-Spieler Nikola Karabatic, der Weißrusse Siarhei Rutenka, der Ausnahme-Keeper Arpad Sterbik oder der mazedonische Shooter Kiril Lazarov verdienen ihre Brötchen in der katalanischen Millionen-Metropole. Diese erlesene Weltauswahl wird durch ein halbes Dutzend spanischer Nationalspieler adäquat aufgefüllt. „Da gibt es so viele Stars, die ein Spiel alle allein entscheiden können", meint SG-Spieler Thomas Mogensen. „Die haben eine sehr starke Sieben, und dann haben sie noch eine starke Sieben", findet Ljubomir Vranjes.

National sind die Katalanen konkurrenzlos und spazierten in dieser Serie durch die spanische Liga. 30 Siege in 30 Spielen! Dabei dominierten sie den Gegner im Schnitt mit satten 15 Toren. Auf europäischer Ebene war es nicht immer so leicht. Im Viertelfinale musste Barcelona bis in die Schlussphase des Rückspiels zittern, ehe die Rhein-Neckar Löwen ausgeschaltet waren. Beim VELUX EHF Final 4 in Köln gilt der spanische Top-Klub zwar als Favorit, doch Trainer Xavi Pascual, der seinen Vertrag gerade bis 2017 verlängert hat, möchte diese Rolle nicht annehmen: „Vorsichtig formuliert: Es ist es immer schwierig, auf deutschem Boden gegen eine deutsche Mannschaft zu gewinnen." 

Natürlich spielen auch Faktoren wie Tagesform, Torhüter-Performance oder Zuschauer-Unterstützung eine Rolle. „Wir werden in jedem Fall zwei gute Spieler abliefern", verspricht Ljubomir Vranjes. „Barcelona und der Gegner am zweiten Tag müssen vor uns auf der Hut sein. Es kann alles passieren." Er kann einen 16-köpfigen Kader ins Rennen schicken. Es kann also losgehen: Eine Eröffnungsparty im Außenbereich der LANXESS-Arena steigert am Freitag um 18 Uhr nochmals die Vorfreude. Und eine beachtliche Zahl: Nicht weniger als 30 Fernsehstationen übertragen die Spiele in 250 Millionen Haushalte weltweit. 

Thomas Mogensen: Es kann losgehen.


Splitter
Fernsehen. In Deutschland überträgt Eurosport.
Internet. Das gesamte Turnier, inklusive Live-Übertragungen der Spiele mit Kommentator Tom O`Brannagain und zahlreichen Hintergrund-Berichten, ist online über ehfTV.com zu sehen. Darüber hinaus gibt es alle Informationen, Statistiken und Videos vom VELUX EHF FINAL4 auf der offiziellen Homepage, www.ehfFINAL4.com mit einem Live Blogs als neuem Feature, auf der EHF Champions League-Facebook-Seite sowie auf Twitter (@ehfcl).
Schiedsrichter. Vaclav Horacek und Jiri Novotny (Tschechien).  
EHF-Delegierte. Martin Hausleitner (Österreich) und Dragan Nachevski (Mazedonien).
Statistik: Erst drei Mal standen sich die SG und Barcelona gegenüber. Im Viertelfinale der Champions League 2006/7 gewann die SG zu Hause mit 31:21, sodass die 29:34-Niederlage in Spanien für den Halbfinal-Einzug genügte. Bei der Vereins-EM im Dezember 1999 verlor die SG mit 29:32.

Von: ki