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Platz zwei sichern

20.02.2013 -VELUX EHF Champions League: Unter widrigen Umständen nach Russland

Am Donnerstagabend endet für die SG Flensburg-Handewitt die Gruppenphase in der VELUX EHF Champions League. Dann wird sie aber noch nicht hundertprozentig wissen, welchen Platz sie im Klassement belegen wird. Die Ausgangslage vor der Partie beim russischen Abo-Meister Chekhovskie Medvedi, die um 17.15 Uhr deutscher Zeit angepfiffen wird, ist folgende: Gewinnt die SG oder erreicht zumindest ein Unentschieden, hat sie den zweiten Rang sicher und kann noch auf Platz eins hoffen. Verliert sie, wird sie höchstwahrscheinlich nur Dritter. Die letzten Zweifel werden erst am Samstagabend, wenn der HSV Hamburg gegen Montpellier HB antritt, beseitigt sein. „Wir konzentrieren uns auf unser Spiel", stellt SG-Coach Ljubomir Vranjes klar. „Wir fahren nach Russland, um dort zu gewinnen."

Leicht wird es der SG aber nicht gemacht. Als am Dienstagnachmittag die Nachricht in der SG-Geschäftsstelle eintraf, dass am heutigen Mittwoch das Sicherheitspersonal am Hamburger Flughafen streiken würde, mussten die Reiseplanungen kurzfristig umgestellt werden. Statt am Mittwochvormittag in der Hansestadt abzuheben, traf sich der SG-Clan bereits gestern Abend an der Handewitter Wikinghalle, um mit dem Bus nach Berlin zu fahren, dort zu übernachten und bereits am Morgen von dort aus nach Moskau zu fliegen. Im Gepäck auch die Hoffnung, zumindest am Freitagnachmittag den geplanten Rückweg über Hamburg antreten zu dürfen. „Eine halbe Woche Reisen für ein Spiel – das ist schon heftig", stöhnte SG-Geschäftsführer Dierk Schmäschke.

Ljubomir Vranjes versuchte jegliche aufkeimende Hektik zu unterdrücken. „Es sieht gut aus", zeigte er sich zufrieden mit dem Trainingsbetrieb in der letzten spielfreien Woche. Allerdings reist auch der Schwede mit „gemischten Gefühlen" gen Osten. Die zeitweise schwankenden Interpretationen seitens der EHF über das Vorgehen bei Punktgleichheit von zwei oder drei Mannschaften sorgte für eine leichte Verstimmung. „Hätten wir gewusst, dass am Ende doch das Torverhältnis zählt", bemerkt Ljubomir Vranjes, „hätten wir gegen Belgrad und Leon auch noch mehr Gas geben können."

Aber das ist Schnee von gestern. Jetzt zählt nur Chekhovskie Medvedie. Mit nur einen Minuszähler mehr als die SG buhlen die Russen auch noch um Platz zwei und machen sich Mini-Hoffnungen auf den Gruppensieg. Eine bessere Ausgangsposition verspielten sie sich am letzten Sonntag in Montpellier. In der zweiten Hälfte führten sie schon mit sieben Toren, mussten sich letztendlich aber mit einem 30:30-Remis begnügen. Ljubomir Vranjes rechnet mit einem hochmotivierten Gegner. „Wir müssen eine Top-Leistung bringen", fordert er. "Alle Spieler müssen auf den Punkt fit sein."


Splitter
Fernsehen. Der TV-Sender „Eurosport" überträgt ab 17 Uhr „live".
Schiedsrichter. Havard Kleven und Christian Western Ramberg (Norwegen)  
EHF-Delegierter. Dragan Nachevski (Mazedonien)

Von: ki