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RK Partizan Belgrad

05.10.2012 -VELUX EHF Champions League: SG gibt Visitenkarte in Serbien ab

Bislang hat die SG Flensburg-Handewitt auf europäischer Ebene gegen Teams aus 27 Ländern gespielt. Am Wochenende gesellt sich Nation Nummer 28 dazu: Serbien. Um Länder-Punkte geht es in der Gruppenphase der VELUX EHF Champions League aber nicht. Vielmehr hat sich die SG die Qualifikation für das Achtelfinale auf ihre Fahnen geschrieben. Dafür wäre ein Sieg bei RK Partizan Belgrad hilfreich. Die Partie wird am Sonntag um 19 Uhr angepfiffen. „Wir wollen dort zwei Punkte holen", stellt SG-Trainer Ljubomir Vranjes klar. „Ein paar Auswärtsspiele in der Gruppenphase können wir gewinnen, dieses gehört dazu."

Am morgigen Samstag werden die SG-Akteure hautnah zu spüren bekommen, dass die Königsklasse mit ihrem ebenso harten wie bunten Programm auf vollen Touren läuft. In aller Herrgottsfrüh klingeln die Wecker, bereits um 7.30 Uhr fährt der Mannschaftsbus an der Handewitter Wikinghalle ab. Mit dem Flug von Hamburg über München nach Belgrad ist es nicht getan. Da die Stammspielstätte „Hala Pionir" aufgrund mehrerer Veranstaltungen verlegt ist, fanden die Klub-Verantwortlichen ein attraktives Ausweichquartier: die 5000 Zuschauer fassende „Hala Cair" in Nis. Die Konsequenz: Die SG muss noch einen Bus-Transfer von 240 Kilometer quer durch Serbien bewältigen.

Ab 20 Uhr soll sich das SG-Team mit einer Trainingseinheit schon einmal an das Ambiente der EM-Spielstätte gewöhnen. Holger Glandorf, Lars Kaufmann, Tobias Karlsson und Mattias Andersson kennen die Atmosphäre in Nis von der EM in Januar. Gerade in den Spielen mit mazedonischer Beteiligung hatte sich die „Hala Cair" in einen Hexenkessel verwandelt. Laut EHF-Berichten wird auch am Sonntagabend mit einer großen Kulisse gerechnet. „Nis ist eine Stadt des Handballs", schenkt Ljubomir Vranjes diesen Meldungen Glauben. „Außerdem hat ein Klub wie Partizan überall in Serbien Fans – ähnlich wie hierzulande der FC Bayern im Fußball."

Den trainingsfreien Donnerstag nutzte der Schwede für seine Vorbereitung. Die 31:38-Auftaktniederlage des RK Partizan bei Chekhovskie Medvedi nahm er genau unter die Lupe. Taktisch gab es zwar nur bedingt Aufschlüsse, da die Russen bevorzugt mit einer 5:1- und nicht mit einer 6:0-Abwehr operieren, aber von der individuellen Qualität der jungen serbischen Mannschaft zeigte sich Ljubomir Vranjes beeindruckt: „Ich weiß nicht, wie die Serben das machen. Die Spieler haben alle ein Handgelenk wie Petar Djordjic – da kommen die Würfe aus dem Nichts."

Gegen Chekhovskie Medvedi trafen der 40-jährige Linkshänder und Kapitän Nenad Maksic (11), der kleine Linksaußen Nemanja Ilic (8) und Spielmacher Uros Mitrovic (6) am besten. Beim RK Partizan freut man sich auf einen Vertreter der „Handball-NBA". Der erst 30-jährige Chefcoach Aleksandar Brkovic nimmt das Wort „Sieg" nicht in den Mund: „Wir wollen uns im Vergleich zu unserem ersten Spiel in Moskau verbessern und versuchen, das bestmögliche Ergebnis zu erreichen. Da wir eine große Unterstützung durch die Fans erwarten, wollen wir uns mit einem großartigen Spiel revanchieren."

Die „Hala Cair" in Nis


Splitter
Public Viewing. In der Club 100 Lounge der SG findet ein Public Viewing statt. Ab 18 Uhr haben alle Handball-Fans die Möglichkeit, das Auswärtsspiel bei RK Partizan Belgrad in gewohnter SG-Atmosphäre zu sehen.
Fernsehen. Der TV-Sender „Eurosport" überträgt am Sonntag ab 19 Uhr „live".
Schiedsrichter. Péter Horváth und Balázs Marton (Ungarn)
EHF-Delegierter. George Bebetsos (Griechenland) 
Statistik. Die SG spielt erstmals gegen ein Team aus Serbien.

Von: ki