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Am Sonntag in Kielce

06.10.2017 -VELUX EHF Champions League: SG betreibt Fehler-Analyse

15 Uhr – so lautet die neue Anwurfzeit für die SG Flensburg-Handewitt am Sonntag bei PGE Vive Kielce. Da am Abend die polnische Fußball-Nationalmannschaft ein Länderspiel gegen Montenegro bestreitet, beschloss der polnische Handball-Meister einer Termin-Kollision aus dem Wege zu gehen. Zunächst stand gar eine Vorverlegung auf Samstag im Raum, dann rutschte die Partie der VELUX EHF Champions League auf den Sonntagnachmittag. Damit konnte sich die SG arrangieren. „Diese vier Stunden sind für uns kein Problem“,  sagt SG Trainer Maik Machulla. „Wir freuen uns auf ein tolles Spiel in einer tollen Atmosphäre.“

Der SG Clan teilte die Tour von Stuttgart in zwei Etappen ein. Am heutigen Freitag flog er von Stuttgart über München nach Krakau. Dort übernachtet die Truppe und legt am morgigen Samstag die letzten 115 Kilometer nach Kielce mit dem Bus zurück. In der Spielstätte – das schreiben die EHF-Richtlinien vor – darf ein Gast eine Übungseinheit absolvieren. Diese Möglichkeit wird die SG diesmal nutzen. Personell gibt es nach Stand der Dinge keine Änderungen. „Wir haben keine Sorgen, außer dass wir einen Punkt in Göppingen liegen gelassen habe“, sagt Maik Machulla.

Schon am Donnerstagabend wurden die Ursachen thematisiert. Alle waren am rätseln. „Der Grund für den Punktverlust ist einfach zu erklären: 15 technische Fehler sind einfach zu viel“, berichtet Maik Machulla. „Ich kann mir aber nicht erklären, warum es so viele geworden sind. An der Göppinger Abwehr kann es nicht gelegen haben, die hat uns nicht besonders unter Druck gesetzt. Es waren auch alle Spieler fokussiert.“ Die Folge: Die selbstkritische Mannschaft setzte sich schon am Donnerstagabend intensiv damit auseinander, warum es mit der gewohnten Passgenauigkeit diesmal nicht klappte, warum sich nach starken Spielen in Veszprém, in Melsungen oder gegen Paris schwächere Vorstellungen einschleichen.

Am heutigen Freitag wird sich das Team noch einmal mit einer Ursachenforschung befassen, dann geht der Blick endgültig nach vorne. Es ist erst das zweite Mal überhaupt, dass die SG in Kielce gastiert. Im April 2016 standen sich beide Kontrahenten im Viertelfinale der europäischen Königsklasse gegenüber. Der SG fehlte unter dem Strich nur ein einziger Treffer. Die Empörung war groß, als ihr unmittelbar vor dem Schlusspfiff ein klarer Siebenmeter verweigert worden war.

Das ist Schnee von gestern. Mit 2:4 Punkten steht der Sieger der VELUX EHF Champions League von 2016 unter Druck. Zuletzt leistete er sich eine überraschende 27:31-Niederlage in Celje. Kurios: Dani Dujshebaev, von Celje an Kielce ausgeliehen, triumphierte gegen seinen älteren Bruder Alex und seinen Vater Talant. Der Trainer verlängerte kürzlich seinen Vertrag bis 2023. Unter der Woche demontierte Kielce in der heimischen Liga Elblag mit 38:22. Gegen die SG wird es schwerer. Die weiß, dass sie sich steigern muss. Maik Machulla: „Wenn wir uns wieder so viele technische Fehler erlauben, werden wir keine Chance haben.“


Splitter
Fernsehen. Der Pay-TV-Sender „Sky“ steigt um 14.45 Uhr in die Berichterstattung ein.
Live-Ticker. Zum Live-Ticker der VELUX EHF Champions League geht es hier.
Schiedsrichter. Matija Gubica und Boris Milosevic (Kroatien).
EHF-Delegierter. George Bebetsos (Griechenland).

 

Von: ki