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Reale Ademar Leon

19.10.2012 -VELUX EHF Champions League: Kann die SG die Spitze verteidigen?

Wenn man in der VELUX EHF Champions League spielt, sind englische Wochen an der Tagesordnung. Zwei Heimspiele in Folge sind dann schon der bestmögliche Komfort. Das heißt für die SG Flensburg-Handewitt nach den Auftritten gegen Chekhovskie Medvedi und TBV Lemgo, dass sie wieder auf Reisen muss. Am Sonntag gastiert sie um 17.30 Uhr auf der iberischen Halbinsel – bei Reale Ademar Leon. Die SG wird alles dafür tun, um auch das zweite Auswärtsspiel in der VELUX EHF Champions League zu gewinnen – und die Tabellenführung in der Gruppe A zu verteidigen. Einen Spaziergang erwartet Ljubomir Vranjes aber keineswegs. „Das wird das schwerste Spiel, das wir bislang in dieser Saison in der Königsklasse hatten", glaubt der SG-Trainer.

In jedem Fall freut sich der Schwede, einmal mehr nach Spanien zu kommen. Zwischen 1999 und 2001, als er vor den Toren Barcelonas für BM Granollers auflief, hat er nicht nur den Schinken, mit dem er sich diesmal wieder eindecken wird, sondern das südeuropäische Land im Ganzen schätzen gelernt. „An der Costa Brava kenne ich meine Ecke", sagt Ljubomir Vranjes. „Ich kann mir sehr gut vorstellen, dort einmal zu leben – wenn ich Rentner bin."

Bis dahin dürften aber noch viele Jahre ins Land verstreichen. Deshalb ist diese Spanien-Tour, die am Samstagmorgen um 7.30 Uhr beginnt und einen Flug von Hamburg nach Madrid sowie einen 350 Kilometer langen Bus-Transfer nach Leon beinhaltet, auch alles andere als ein Urlaubs-Trip. Dafür sorgt der Gastgeber. „Hut ab, wie Ademar in Montpellier gewonnen hat – das haben sie richtig gut gemacht", findet Ljubomir Vranjes. „Ich war aber schon überrascht, dass Leon in Belgrad verloren hat."

Am Samstagabend wird er seine Jungs zur Generalprobe bitten, um schon einmal Tuchfühlung mit dem „Palacio Municipal de los Deportes" zu nehmen. Eine Spielstätte, die zu einem der Erfolgsgeheimnisse von Ademar Leon beiträgt – zur Heimstärke. Arnor Atlason, der Ende der 80er Jahre als kleiner Junge in Granollers gelebt hat und deshalb fließend spanisch spricht, kann davon ein Lied singen. In der letzten Serie gastierte er mit AG Kopenhagen in Nordspanien. „Das fanatische Handball-Publikum von Leon ist europaweit bekannt", erzählt der Isländer. „Ademar ist deshalb zu Hause eine ganz andere Mannschaft, als auswärts. Wir waren vor einem Jahr nicht wirklich dicht an einem Auswärtssieg dran." Kopenhagen verlor damals in Leon mit 26:28.

Der spanische Meister von 2001 hat im Sommer mit einem Sparkurs für negative Schlagzeilen gesorgt, doch scheint er den Aderlass gut aufgefangen zu haben. „Die haben einen Gerüst mit Führungsspieler Carlos Ruesga und weiteren Routiniers sowie eine junge Bank", hat Ljubomir Vranjes festgestellt. „Und mit Manolo Cadenas einen Trainer, der seit Jahren für Qualität und Erfahrung bürgt." Nur gut, dass die SG bis auf Petar Djordjic (Kreuzbandriss) mit dem kompletten Aufgebot anreisen kann.

Die SG und Leon standen sich letztmals im Winter 2009 gegenüber.


Splitter
Public Viewing. In der Club 100 Lounge der SG findet ein Public Viewing statt. Alle Handball-Fans die Möglichkeit, das Spiel in gewohnter SG-Atmosphäre zu sehen. Die Club 100 Lounge öffnet um 16.30 Uhr.
Fernsehen. Der TV-Sender „Eurosport" überträgt am Sonntag ab 17.30 Uhr „live".
Schiedsrichter. Péter Herczeg und Péter Südi (Ungarn)
EHF-Delegierter. Antonio Goulao (Portugal) 
Statistik. Die SG und Ademar Leon standen sich bislang in fünf Spielen gegenüber. Bei der Vereins-EM 1999 verlor die SG nach Verlängerung mit 34:35 gegen die Spanier. Im April 2001 gewann die SG nach einem 32:25 zu Hause und einem 19:24 in Leon erstmals den Europacup der Pokalsieger. In der Hauptrunde der Champions League 2009 siegte die SG zu Hause mit 31:26 und musste im „Palacio Municipal de los Deportes" eine nicht mehr entscheidende 32:36-Niederlage einstecken. 

Von: ki