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Deutsches Duell

16.11.2012 -VELUX EHF Champions League: In Hamburg um die Spitze

Es ist nicht das erste Mal, dass die SG Flensburg-Handewitt und der HSV Hamburg sich auf „königlichem" Untergrund gegenüber stehen. Wenn am Sonntag um 17.30 Uhr der Anpfiff in der hanseatischen O2 World ertönt, kommt es aber erstmals zwischen den beiden Kontrahenten zu einem Duell in der Gruppenphase der VELUX EHF Champions League. Die Ausgangslage ist klar: Der Sieger wird oder bleibt Tabellenführer, bei einem Unentschieden behält der HSV die Spitze der Gruppe A. Die Stimmung im SG-Lager hat sich seit dem 30:24 über Magdeburg am Dienstag wieder aufgehellt. „Wir wissen, dass ein Sieg möglich ist, wenn wir Vollgas geben", meint SG-Linksaußen Anders Eggert.

Bereits im Vorfeld der beiden deutsch-deutschen Duelle – das Rückspiel steigt am 25. November um 17.15 Uhr in der Flens-Arena – haben sich HSV-Maskottchen „Horni" und SG-Möwe „Siggi" getroffen, um nochmal die Werbetrommel für die bevorstehenden Top-Spiele zu rühren. Auf der Schwebefähre über den Nord-Ostsee-Kanal standen sich die beiden in neutraler Luft gegenüber und posierten für ihre Vereine. Zunächst jeder für seinen eigenen Klub, danach zusammen mit der Flagge der VELUX EHF Champions League. Nach einem kleinen „Flügelgemenge" zwischen den ansonsten freundlichen Maskottchen vertrugen sich die beiden schnell wieder und ließen sich gemeinsam für ein Abschluss-Bild ablichten.

Die Mannschaft hatte für derlei Dinge keine Zeit, die vier Tage ohne Spiel zwischen dem Sieg gegen Magdeburg und dem fünften Teil der Königsklassen-Gruppenphase am Sonntag mussten anders genutzt werden. „Wir haben wenig über den HSV geredet, da wir diesen Gegner sehr gut kennen", sagt SG-Coach Ljubomir Vranbjes. „Stattdessen haben wir uns voll auf uns selbst konzentriert." Neue Varianten, die die Lücke von Lars Kaufmann im linken Rückraum kompensieren sollen, wurden einstudiert. Ebenso wurde daran gearbeitet, die Fehler-Quote zu reduzieren.

Und im Hinterkopf hat der SG-Übungsleiter immer, dass die Truppe bis zum 26. Dezember trotz der englischen Wochen möglichst wenig an Explosivität einbüßt. „Im letzten Jahr hatten wir eine deutlich geringere Belastung als im Vorjahr", erklärt Kapitän Tobias Karlsson. „Aber wir können hier nicht sitzen und heulen, wir müssen das Beste daraus machen. Schließlich war und ist es ein großes Ziel von uns allen, in der Champions League dabei zu sein."

Bis auf Lars Kaufmann kann Ljubomir Vranjes alle Mann aufbieten, die am Dienstag dabei waren. Auch Lasse Svan Hansen, der zum 200. Mal seit September 2008 für die SG im Einsatz sein wird, kann trotz seiner Waden-Dehnung mitwirken. „Er hat keine erwähnenswerten Schmerzen mehr", berichtet der Trainer. „Der Bewegungsablauf war zwar zuletzt nicht hundertprozentig, aber das kommt von allein." Falls der Däne eine Pause brauchen sollte, steht Florian von Gruchalla diesmal nicht zur Verfügung. Er wäre in der VELUX EHF Champions League wegen seines späten Wechsels erst ab dem Achtelfinale spielberechtigt. Aus dem Junior-Team rücken Linkshänder Marc Blockus und Rückraumspieler Thies-Jakob Volquardsen auf.

Auch beim HSV Hamburg sind einige Akteure verletzt oder angeschlagen. Dennoch reichte es am Mittwoch zu einem 33:32-Erfolg in Lübbecke. Domagoj Duvnjak traf in letzter Sekunde, nachdem die Hanseaten zwischenzeitlich mit sechs Toren geführt hatten. „Dieses Beispiel hat einmal mehr gezeigt, dass man gegen jeden Gegner 60 Minuten lang kämpfen muss", sagt Ljubomir Vranjes. „Das erwarte ich auch von meiner Mannschaft: 100 Prozent Leidenschaft. Dann haben wir auch die Möglichkeit, den HSV zu ärgern."

Erst am 12. September standen sich HSV und SG gegenüber.

Splitter
Public Viewing. Die Club 100 Lounge öffnet ihre Tür für ein Public Viewing, und zwar ab 16.30 Uhr. Handball-Fans haben so die Möglichkeit, das Nordderby in gewohnter SG-Atmosphäre zu verfolgen.
Fernsehen. Der TV-Sender „Eurosport" überträgt am Sonntag ab 17.30 Uhr „live".
Schiedsrichter. Matija Gubica und Boris Milosevic (Kroatien)
EHF-Delegierter. Peter Olsson (Schweden)

Von: ki