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Neuland in Polen

26.04.2016 -VELUX EHF Champions League: Ein Sieg in Kielce muss her

Eine gute Ausgangsbasis sieht gewiss anders aus: Dennoch geht die SG Flensburg-Handewitt mit Zuversicht ins zweite Viertelfinale der VELUX EHF Champions League. Die Partie bei KS Vive Tauron Kielce wird am Mittwoch um 18.30 Uhr angepfiffen. Das 28:28 im Hinspiel bedeutet: Mit einem Remis ab mindestens 29 Treffern oder mit einem Sieg würde die SG zum zweiten Mal nach 2014 das VELUX EHF FINAL 4 erreichen. Unmöglich ist das nicht. Man erinnert sich nur an das Viertelfinale von 2013, als die SG zu Hause klar gegen den HSV Hamburg verloren hatte, aber trotzdem noch am Gesamtsieg kratzte. „Wir hätten in der FLENS-ARENA gerne mit zwei oder drei Toren gewonnen“, erklärt SG Trainer Ljubomir Vranjes. „Aber das Unentschieden ändert nichts an unserer Herangehensweise: Wir wären ohnehin nach Polen gefahren, um dort zu gewinnen und Köln zu erreichen.“

In Kielce werden seine Akteure weitgehend Neuland betreten. Selbst routinierte Leistungsträger kennen die Atmosphäre der „Hala Legionow“ nur vom Hörensagen. „Das soll da schon besonders eindrucksvoll sein“, sagt Kapitän Tobias Karlsson. Genauer weiß es Rasmus Lauge, der mit seinem Ex-Klub THW Kiel schon mal in Kielce auflief: „Da sitzen die Zuschauer nicht so dicht am Spielfeld wie beispielsweise in Veszprém, aber es ist schon eine starke Kulisse.“ Kielce-Coach Talant Dujshebaev versprach der SG nach der ersten Partie schon einmal einen heißen Tanz der 4200 polnischen Fans: „Die Zuschauer in Flensburg waren stark, in Kielce wird es noch einmal eine Stufe lauter.“ SG Linkshänder Holger Glandorf schreckt das nicht: „Wir haben in dieser Serie schon oft bewiesen, dass wir auch auswärts bestehen können.“

Vier Tage haben beide Teams Zeit, aus der ersten Partie Rückschlüsse zu ziehen und die Taktik zu verfeinern. Kielce hatte in Flensburg mit einer ungewohnten 5:1-Defensive operiert. „Der Gegner hatte sich auf uns gut eingestellt, das war teilweise sehr unorthodox“, analysiert Ljubomir Vranjes. „Wir bereiten uns für das Rückspiel auf alle möglichen Abwehr-Formationen vor – da wird uns so schnell nichts überraschen“. Spannend wird auch die Frage sein, wie die SG die Rückraum-Asse des polnischen Meisters halbwegs neutralisieren kann.

Der SG Tross ist bereits am Dienstagvormittag gestartet und nimmt über Hamburg Kurs auf Krakau, wo ein Bus den Bundesligisten ins 120 Kilometer entfernte Kielce bringen wird. Dort angekommen wird noch am Abend mit der „Hala Legionow“ Tuchfühlung aufgenommen. Mit dabei alle 16 Spieler, die schon im Hinspiel den Kader bestückten. Darunter Anders Eggert, der in Kielce zum 100. Mal eine Europapokal-Begegnung für die SG bestreiten wird. Wie alle anderen wünscht sich der Linksaußen einen Sieg, um am Donnerstag mit Rückenwind zum REWE Final Four in Hamburg zu reisen.

Splitter
Fernsehen. Der Pay-TV-Sender „Sky“ steigt um 18.15 Uhr in die Berichterstattung ein.
Live-Ticker. Zum Live-Ticker der VELUX EHF Champions League geht es hier.
Schiedsrichter. Thierry Dentz und Denis Reibel (Frankreich).  
EHF-Delegierte. Klaus Dieter Convents (Belgien) und Helmut Wille (Österreich). 

Von: sg