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SG reist nach Veszprém

03.05.2019 -VELUX EHF Champions League: Die Hoffnung stirbt zuletzt

Die VELUX EHF Champions League steht eigentlich für hochklassige und spannende Begegnungen. Bei den Hinspielen des diesjährigen Viertelfinals war es kurioser Weise ganz anders: Die SG Flensburg-Handewitt war am knappsten Resultat beteiligt, obwohl sie glatt mit 22:28 gegen Telekom Veszprém unterlag. Am Samstag um 17.30 Uhr wird das Rückspiel in Ungarn angepfiffen. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. „Meine Mannschaft hat in dieser Saison bewiesen, dass sie eine Menge bewegen kann“, betont Maik Machulla.

Der SG Trainer bittet seine Jungs am späten Freitagvormittag zur Übungseinheit in die Duburghalle. Am Nachmittag startet der Charterflieger vom dänischen Sonderborg nach Budapest. Die Mannschaft reist gleich mit dem Bus weiter ins gut 100 Kilometer entfernte Veszprém, das nördlich des berühmten Balatons liegt. Für ein Training ist es dann zu spät. Auch auf eine Stippvisite in der Veszprém-Arena, in der sich eine der lautesten Handball-Atmosphären der Welt entfaltet, verzichtet Maik Machulla. „Die meisten kennen die Arena“, meint der Coach. „Und denjenigen, die dort noch nie gespielt haben, sage ich, dass sie sich den gleichen Bautyp wie in Celje vorstellen sollen.“

Analyse des Hinspiels
Für die Taktik wurde das Hinspiel analysiert. Gerade die sehr großgewachsene 6:0-Defensive des ungarischen Rekordmeisters erwies sich als Bollwerk. „Nach der Pause wollten wir uns mit Macht ins Match zurückwerfen, was gegen die Riesen in der Abwehr nicht gelingen konnte“, erklärt Maik Machulla. „Wir brauchen Struktur, wollen mutig auftreten und werden uns ein paar Dinge überlegen.“ Veszprém hat allerdings den Vorteil, sich seit neun Tagen auf den zweiten Fight vorbereiten zu können, während  die SG zwischendurch noch die kräftezerrenden Aufgaben in Göppingen und gegen Leipzig lösen musste.

Sechs Tore sind keine Garantie
Theoretisch ist alles möglich. „Die erste Hälfte mit fünf Toren gewinnen, die zweite mit zwei – dann wären wir weiter“, gibt SG Geschäftsführer Dierk Schmäschke als Losung aus. „Wir haben schon häufiger auswärts gewonnen, obwohl wir zu Hause verloren hatten.“ Einige Beispiele: 2009 und 2013 war die SG jeweils in Hamburg dicht dran, eine Heimniederlage zu reparieren. Beim zweiten Mal betrug der Rückstand sogar sechs Tore. Und nicht zu vergessen: Im legendären Kölner Halbfinale von 2014 holte die SG in den letzten acht Minuten einen Sechs-Tore-Rückstand gegen den FC Barcelona auf. Einen Tag später war die Trophäe der VELUX EHF Champions League im Eigentum der Nordlichter. Zwei Jahre später erlebte Veszprém ein Trauma: Im Endspiel von 2016 gab der ungarische Meister einen Neun-Tore-Vorsprung gegen Kielce aus der Hand. Maik Machulla weiß: „Wir können nur gewinnen, während die Spieler von Veszprém nur noch verlieren können, da sie für fast alle schon in Köln sind.“

Die SG spielt nicht zum ersten Mal in Veszprém.

Splitter
Fernsehen. Das Spiel wird ab 17.15 Uhr auf Sky Sport 1 „live“ übertragen.
Live-Ticker. Zum Live-Ticker der VELUX EHF Champions League geht es hier.
Schiedsrichter. Stevann Pichon und Laurent Reveret (Frankreich).
EHF-Delegierte. Nebojsa Vujisic (Montenegro) und Bjarne Munk Jensen (Dänemark).

Von: ki