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Dritter Sieg für die SG

14.10.2015 -VELUX EHF Champions League: 33:25 – eine lange Anlaufphase

Die SG Flensburg-Handewitt hat auch ihr drittes Heimspiel in der VELUX EHF Champions League gewonnen. Sie schlug am Abend Besiktas Istanbul mit 33:25 (16:14). Damit stehen in der Gruppe A nunmehr 6:4 Punkte auf dem Konto. Dennoch war SG Coach Ljubomir Vranjes nicht vollends zufrieden. „Die zwei Punkte sind gut“, sagte er. „Aber irgendwie war das kein normales Spiel. Nicht jeder war im Kopf zu 100 Prozent bereit.“

Eigentlich begann alles so, wie vom Trainer angekündigt: Die Startaufstellung wurde im Vergleich zu Sonntag auf einigen Positionen verändert. Johan Jakobsson fing im rechten Rückraum an, Bogdan Radivojevic neben ihm. Petar Djordjic lief im linken Rückraum auf. Doch positiv in die Statistik trug sich zunächst nur Kevin Møller ein, der gleich ein paar Besiktas-Würfe entschärfte. Allerdings tat es ihm Miroslav Kocic auf der anderen Seite gleich. Die SG brauchte ein paar Minuten, um auf Touren zu kommen. Istanbul führte bereits mit 0:3, als Anders Eggert einen von Kevin Møller eingeleiteten Gegenstoß abschloss. Da waren 5:09 Minuten gespielt.

Anders Eggert löste die Ladehemmung.

Der türkische Meister zeigte seine Qualitäten, Nemanja Pribak versetzte die SG Abwehr mit einer Außenbewegung und lochte aus relativ spitzem Winkel zum 1:5 ein. Dann war Schluss mit lustig: Allmählich erhöhte die SG ihre Angriffseffizienz. Vor allem Thomas Mogensen und Anders Eggert entwickelten einen gesunden Drang gen Besiktas-Gehäuse. Als Rasmus Lauge die Aufstellung bereicherte, kam noch etwas mehr Elan in die Offensive. Anders Eggert narrte gleich zwei Mal den langen Miroslav Kocic mit einem filigranen Heber.

Nach etwas mehr als einer Viertelstunde war der Gleichstand hergestellt. Bogdan Radivojevic besorgte von der Rechtsaußen-Position mit dem 9:8 die erste SG Führung des Abends. Die Hausherren schoben nun beständig ein Polster vor sich, das zwischen ein oder zwei Treffern variierte. Ljubomir Vranjes war noch nicht zufrieden und nahm kurz vor der Pause ein Team-Timeout. Die nächste Kombination schloss erneut Anders Eggert ab, diesmal tunnelte er den bemitleidenswerten Besiktas-Keeper. 16:13 – ein Drei-Tore-Vorsprung, den Ramazan Döne postwendend wieder reduzierte.

In starker Form:Kevin Møller. Fotos: Ki

Als Ljubomir Vranjes vor Beginn der zweiten Hälfte alle Akteure auf der Auswechselbank abklatschte, da hatte sich ein andere schon zum Mittelkreis begeben: Kentin Mahé mischte nun anstelle von Thomas Mogensen mit. Den ersten Szenen-Applaus verdiente sich erneut Kevin Møller, als er einen Gegenstoß parierte. Und wieder kam die SG etwas schwer in Gang. Und noch eine Doublette: Erneut war es Anders Eggert, der die Torflaute beendete Mit einem Konter-Doppelschlag stellte der Linksaußen klar, wer Herr in der „Hölle Nord“ ist. 18:15!

Die Abwehr arbeitete nicht immer so effizient.

Die SG schien sich nun freizuschwimmen, Kentin Mahé markierte das 21:17. Doch plötzlich schlichen sich wieder ärgerliche Fehler ein. Beim 21:20 war es Ljubomir Vranjes zu bunt geworden: Die grüne Karte lag auf dem Zeitnehmer-Tisch. „Ich weiß ja, das es schwer ist, alle drei Tage volle Leistung zu bringen“, meinte der SG Coach später. „Aber eine andere Körpersprache hätte ich mir bei dem einen oder anderen schon gewünscht.“ Nach der kurzen Ansprache brach Rasmus Lauge konsequent durch die Besiktas-Abwehrreihe – die SG war wieder auf Kurs. Auch Holger Glandorf gab nun seine Visitenkarte ab und lochte in seiner unnachahmlichen Manier zum 24:20 ein.

Der Widerstand des türkischen Meisters ließ nach, zumal David Rasic mit einer roten Karte ausfiel. „Meine Mannschaft hat 45 Minuten lang auf oberstem Level gekämpft, dann wurde sie müde und auf dem Spielfeld undiszipliniert“, beobachtete Besiktas-Coach Müfit Arin. So konnte die SG doch noch etwas für das Torverhältnis tun. „Die letzten 15 Minuten waren gut, doch wir hätten das Spiel früher kontrollieren müssen“, meinte Ljubomir Vranjes. Kentin Mahé, der mit zur Pressekonferenz marschierte, stimmte dem zu: „Wir müssen daran arbeiten, dass wir zukünftig das gesamte Spiel voll konzentriert sind.“

Petar Djordic mit viel Elan.

SG Flensburg-Handewitt – Besiktas Mogaz Istanbul  33:25 (16:14)
SG Flensburg-Handewitt: Møller (21/1 Paraden) – Karlsson, Eggert (10/2), Glandorf (3), Mogensen (4), Djordjic (1), Jakobsson (4), Toft Hansen (2), Lauge (3), Mahé (3), Radivojevic (3)
Besiktas Mogaz Istanbul: Demir (1 Parade, ab 49.), Kocic (10 Paraden) – Caliskan, Arifoglu (1), Pribak (6), Boyar, Buljubasic, Demirezen (1), Özbahar, Dacevic (3), Coban (1), Djukic (5), Döne (7/2), Rasic (1)
Schiedsrichter: Baranowski/Lemanowicz (Polen); Zeitstrafen: 6:6 Minuten (Jakobsson 2, Glandorf 2, Lauge 2 – Özbahar 2, Buljubasic 2, Rasic 2); Rote Karte: Rasic (48., Foulspiel); Siebenmeter: 2/2:3/2 (Döne scheitert an Møller); Zuschauer: 4307
Spielverlauf: 0:3 (5.), 1:5 (8.), 3:5 (9.), 4:7 (11.), 6:7 (14.), 6:8 (15.), 10:8 (19.), 11:10 (21.), 13:11 (25.), 14:13 (28.), 16:13 (30.) – 16:15 (33.), 18:15 (35.), 20:16 (37.), 21:17 (40.), 21:20 (42.), 25:20 (47.), 28:21 (50.), 30:22 (55.), 32:23 (58.), 32:25 (60.) 

Von: ki