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Zweiter königlicher Heimsieg

11.10.2015 -VELUX EHF Champions League: 30:20 – souveräner Erfolg

Die SG Flensburg-Handewitt erreichte in der VELUX EHF Champions League den zweiten Sieg. Sie schlug den RK Celje mit 30:20 (13:10) und hat damit in der Gruppe A nunmehr 4:4 Punkte auf dem Konto. „Wir haben das Spiel im Prinzip 60 Minuten lang kontrolliert“, bilanzierte ein zufriedener SG Trainer Ljubomir Vranjes. „Am besten gefielen mir unsere Abwehr, Mattias Andersson sowie die Einstellung und Ausstrahlung der gesamten Truppe.“

Königlicher Handball am späten Sonntagnachmittag – das empfanden viele als perfekten Abschlusses eines Wochenendes. Die SG legte auf der internationalen Bühne los mit einem jung-dynamischen Rückraum. Neben Holger Glandorf zogen Kentin Mahé und Jim Gottfridsson die Strippen gegen eine offensive Celje-Deckung. Die SG hatte schnell Betriebstemperatur erreicht: Henrik Toft Hansen und Holger Glandorf hießen die ersten  Torschützen. Kentin Mahé fand die Lücke, netzte ein und kehrte mit einem Ur-Schrei zurück an die Seitenlinie, um mit Tobias Karlsson zu wechseln. 5:2 – es lief nach Programm.

Celjes Abwehr-Spieler Vid Poteko fing sich früh eine zweite Zeitstrafe ein, auf der Gegenseite arbeitete die Deckung effektiver. Ballgewinne wurden in blitzschnelle Gegenstöße umgewandelt. Mit einem Konter-Hattrick erhöhte Lasse Svan auf 8:4. Wie sich die Szenen glichen. Ein unermüdlicher Jim Gottfridsson markierte das 9:4. Auch ein Team-Timeout der Slowenen konnte den Spielfluss der SG nicht unterbrechen, zumal die 6:0-Defensive der Hausherren blendend stand. Anders Eggert inszenierte den Jubeltanz zum 12:4. 22 Minuten waren da absolviert.

In glänzender Verfassung: Mattias Andersson.

Dann plötzlich ein Bruch: Zwar parierte Mattias Andersson weiterhin blendend, doch seine Vorderleute agierten vorne hektisch und ungenau. Bälle verfehlten den Adressaten oder landeten in der Celje-Abwehr. Nun war es der slowenische Meister, der den Vorwärtsgang eingeschaltet hatte. Zwischenzeitlich betraten Bogdan Radivojevic, Hampus Wanne und Petar Djordjic das Spielfeld. Eine Rotation, die nicht nahtlos vonstattenging. „Wir hatten ein paar Schwierigkeiten in den letzten zehn Minuten der ersten Hälfte“, bekannte Ljubomir Vranjes. „Es ist für mich als Trainer einfach zu wechseln, für die Spieler jedoch nicht immer.“

Als Celje 18 Sekunden vor der Halbzeit-Sirene bis auf 13:10 herangerückt war, dürfte die Kabinenansprache einen längeren Inhalt erhalten haben. Zwei frische Männer brachte Ljubomir Vranjes: Rasmus Lauge und Thomas Mogensen. Sofort wieder auf dem Posten war Mattias Andersson, der mit weiteren Paraden seinen Kameraden den Rücken stärkte. „Wir haben gerade auf unseren Zettel geschaut“, verriet Celje-Coach Branko Tamse. „25 gehalten Bälle für den Torwart der gegnerischen Mannschaft – dann kann man eine Partie nicht eng gestalten.“ Schnell schaltete das SG Kollektiv um: Als Thomas Mogensen zum 15:10 durchmarschierte, sah es schon wieder besser aus. Den dänischen Spielmacher nahm Celje an die kurze Leine, doch die SG konnte sich in dieser Phase auf ihre Deckungsarbeit verlassen. Anders Eggert flitzte durch zum 19:13. Die SG diktierte das Geschehen, rannte aber nicht fehlerfrei über den blauen Teppich. Holger Glandorf erhöhte mit einem satten Wurf auf 22:14. Dann wieder Schatten: Die SG hatte einen Celje-Konter bereits so gut wie sicher abgefangen, da behinderten sich Holger Glandorf und Rasmus Lauge gegenseitig – Blaz Janc hieß der lachende Dritte und verkürzte auf 23:17.

Die Abwehr stand meistens sicher. Fotos: Ki

Danach freute sich die SG. Henrik Toft Hansen erhielt eine Pause, die Gastgeber operierten mit vier Rückraumspielern. Der eingewechselte Petar Djordjic erhöhte mit seinem zweiten Treffer auf 27:17. Die Punkte waren im Sack, die „Hölle Nord“ feierte: „Steht auf, wenn ihr Flensburg seid!“ Genau die richtige Untermalung für den letzten Solo-Lauf von Anders Eggert, der den 30:20-Endstand herstellte. „In Celje wollen wir es der SG nicht so einfach machen“, versprach Branko Tamse. Dagegen äußerte sich Mattias Andersson sehr zufrieden: „Von Anfang an waren wir sehr fokussiert und fanden das richtige Tempo – das macht mich zuversichtlich für die nächsten Aufgaben.“ Bereits am Mittwoch um 19 Uhr geht es gegen Besiktas Istanbul. Wieder in der FLENS-ARENA.

Bogdan Radivojevic am Drücker.

SG Flensburg-Handewitt – RK Celje  30:20 (13:10)
SG Flensburg-Handewitt: Andersson (25/1 Paraden) – Karlsson, Eggert (8/2), Glandorf (5), Mogensen (3), Svan (3), Wanne, Djordjic (2), Jakobsson, Toft Hansen (4), Gottfridsson (1), Lauge, Mahé (2), Radivojevic (2)
RK Celje: Lesjak (15 Paraden) – Blagotinsek (2), Ivic (4/2), Babarskas, Janc (3), Razgor (2), Marguc (1), Poteko, Kodrin (2), Fizuletto (3), Dobelsek, Mlakar (2), Zvizej (1)
Schiedsrichter: Raluy/Sabroso (Spanien); Zeitstrafen: 8:10 Minuten (Karlsson 4, Eggert 2, Glandorf 2 – Poteko 4, Dobelsek 2, Babarskas 2, Fizuletto 2); Siebenmeter: 2/2:3/2 (Ivic scheitert an Andersson); Zuschauer: 4800
Spielverlauf: 0:1 (2.), 2:1 (3.), 2:2 (4.), 5:2 (7.), 7:3 (11.), 7:4 (14.), 12:4 (22.), 12:8 (26.), 13:8 (26.) – 15:10 (33.), 16:12 (36.), 17:13 (38.), 19:13 (38.), 20:14 (42.), 22:14 (45.), 23:15 (46.), 23:17 (48.), 27:17 (53.), 28:18 (56.), 28:20 (59.)  

Von: ki