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SG mit starker Vorstellung

10.11.2018 -VELUX EHF Champions League: 28:29 – unglückliches Ende in Paris

Die SG Flensburg-Handewitt beendete die Hinrunde der VELUX EHF Champions League mit einer unglücklichen Niederlage. Nach 60 Minuten gewann Paris Saint-Germain HB hauchdünn mit 29:28 (12:15). Die Gäste waren im fünften Anlauf so dicht dran wie nie zuvor, beim finanzstärksten Handball-Klub der Welt zu punkten. „Es war sehr schade, das die Mannschaft für ihre tolle Vorstellung in den 60 Minuten nicht belohnt wurde“, sagte SG Trainer Maik Machulla. „Aber ich bin sehr stolz über den fantastischen Handball meiner Jungs. Die Weiterentwicklung des Teams ist so weit gediehen, dass sie sogar gegen ein absoluten europäischen Spitzenverein bestehen kann.“

Rasmus Lauge sollte eine Pause bekommen, Jim Gottfridsson war wegen Beschwerden an der Wade schon am Freitag aus Stuttgart gen Norden abgereist. Deshalb fingen – wie schon gegen Skjern – Simon Jeppsson und Gøran Johannessen an. Doch diesmal klappte es wesentlich besser. Gerade Simon Jeppsson hatte einen Lauf und haute beim 3:5 bereits zum dritten Mal den Ball in die Maschen. Vorteile hatte die SG auch im Kasten. Torbjørn Bergerud entschärfte immerhin sieben PSG-Würfe im ersten Durchgang, hatte aber Pech, als er einen Siebenmeter von Uwe Gensheimer gehalten hatte, dieser aber den Abpraller erwischte. In der Deckung leisteten zunächst Simon Hald und Anders Zachariassen gute Arbeit im Mittelblock. Magnus Jøndal erhöhte vom linken Flügel auf 3:6. 

Ein überragender Simon Jeppsson'
Kurzzeitig ließ die Effizienz etwas nach, auch Simon Jeppsson traf nur den Pfosten. Paris glich aus, fand aber nicht wirklich ins Spiel und konnte nicht an der SG vorbeiziehen. Nach einer knappen Viertelstunde tauchte der ehemalige SG Kreisläufer Henrik Toft Hansen erstmals auf der Platte auf. Sein Nachfolger Simon Hald drehte den Ball zum 6:8 in die Maschen. Gøran Johannessen strotzte vor Selbstvertrauen und markierte das 8:11. Rasmus Lauge hatte an diesem Abend Sonderaufgaben. Er agierte als Spitze einer 5:1-Defensive und als Alternative im rechten Rückraum. Holger Glandorf rückte kurzfristig auf die rechte Außenbahn, weil Ersatzkapitän Lasse Svan zwei Minuten auf der Bank brummen musste und Marius Steinhauser die Reise krankheitsbedingt abgebrochen hatte.

Gøran Johannessen nahm Maß. Fotos: Ingrid Anderson-Jensen.

Verdienter Vorsprung für die SG
Die SG lieferte gute 30 Minuten ab und ging mit einem verdienten Drei-Tore-Vorsprung in die Kabine. Nach dem Pausentee versuchte PSG, mit Sander Sagosen das Zepter an sich zu reißen. Der SG gelang es aber, ihr Konzept fortzuführen. Nach einer Balleroberung bediente Holger Glandorf mit einem weiten Pass den nach vorne eilenden Simon Hald, der zum 14:18 einlochte. PSG musste die Torhüter wechseln: Rodrigo Coralles war mit dem Fuß umgeknickt. Simon Jeppsson legte mit einem herrlichen Anspiel für Lasse Svan vor, der zum 16:20 abschloss. Der Schwede war ohne Zweifel der Mann des Tages. „Er war überragend“, lobte Maik Machulla. „Er hat völlig befreit aufgespielt und hat praktisch immer, die richtige Entscheidung getroffen.“

Paris mit 7:6-Offensive zur Wende
Ein kleines Tal heilte Maik Machulla mit einem Team-Timeout. Simon Jeppsson mit seinem achten Treffer und Holger Glandorf stellten das 20:24 her. PSG stellte auf einen 7:6-Angriff um und kam damit in Fahrt, auch weil die SG etwas an Effizienz einbüßte. Plötzlich führten die Hausherren mit 26:25. Die SG zeigte aber ein tolles Match und eine tolle Moral. Simon Jeppsson und kurz darauf Gøran Johannessen brachten die Gäste nochmals in Front. Mit einem Remis ging es in die letzte Minute. Ausgerechnet Simon Jeppsson scheiterte nun an Torwart-Routinier Thierry Omeyer. Im Gegenzug räumte Paris über die linke Außenbahn ab. Uwe Gensheimer markierte zehn Sekunden vor Ultimo den entscheidenden Treffer. Schade – mindestens einen Punkt hätte die SG verdient gehabt. Fragen blieben: Hätte Rasmus Lauge nicht einen Siebenmeter bekommen sollen? Ging der Ball nach einer Parade von Thierry Omeyer nicht ins Tor-, sondern ins Seitenaus? „Diese Niederlage war bitter, da meine Mannschaft 55 Minuten lang den besseren Handball geboten hatte“, schloss Maik Machulla. „Jetzt werden wir zusammen mit unseren Zuschauern am Mittwoch Druck und Begeisterung aufbauen – und dann zwei Punkte holen.“ Bereits am Mittwoch um 18.45 Uhr kommt es zum Rückspiel in der FLENS-ARENA.

Lasse Svan führte die Mannschaft an.

Paris Saint-Germain HB – SG Flensburg-Handewitt 29:28 (12:15)
Paris Saint-Germain HB: Corrales (3 Paraden, 21.-36.), Omeyer (5 Paraden) – Gensheimer (8/5), Sagosen (4), Kounkoud (3), Remili (6), Abalo (1), L. Karabatic (2), Toft Hansen (1), Hansen (3), Morros, Ekdahl du Rietz (1)
SG Flensburg-Handewitt: Buric (5 Paraden, ab 42., bei einem 7m), Bergerud (7/1 Paraden) – Golla, Hald (3), Glandorf (3), Svan (1), Wanne (1/1), Jeppsson (9), Jøndal (3), Zachariassen (1), Johannessen (5), Lauge (2), Baijens
Schiedsrichter: Brkic/Jusufhodzic (Österreich); Zeitstrafen: 2:4 Minuten (Remili 2 – Svan 2, Lauge 2); Siebenmeter: 6/5:1/1 (Bergerud hielt gegen Gensheimer, der aber im Nachwurf traf); Zuschauer: 3300
Spielverlauf: 0:1 (2.), 1:3 (5.), 3:4 (6.), 3:6 (10.), 6:6 (14.), 6:8 (16.), 8:9 (18.), 8:11 (20.), 10:11 (23.), 10:13 (26.), 12:14 (28.) – 13:16 (32.), 14:18 (34.), 16:19 (36.), 17:21 (40.), 20:21 (42.), 20:24 (45), 22:25 (48.), 26:25 (53.), 26:27 (57.), 27:28 (58.), 28:28 (59.)

 

Von: ki