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Im März das Achtelfinale

13.02.2019 -VELUX EHF Champions League: 27:26 – Zittersieg gegen Celje

Es war eine zittrige Angelegenheit, aber dann war es perfekt: Die SG Flensburg-Handewitt wird die Gruppenphase überstehen. Mit dem 27:26 (16:12) über den RK Celje steht fest, dass die FLENS-ARENA in der zweiten März-Hälfte ein Achtelfinale der VELUX EHF Champions League erleben wird. „Wir sind sehr froh, dass wir dabei sind und zu den 14 besten Teams Europas zählen werden“, sagte Gøran Johannessen.

Ein schöner Anblick vor dem Anpfiff: Die WM-Fahrer der SG wurden nochmals geehrt – auf „Flens“-Art. Ein ungewohntes Bild indes auf der SG Bank: Chefcoach Maik Machulla fehlte wegen einer fiebrigen Erkältung. „Co“ Mark Bult hatte um 10 Uhr vormittags erfahren, dass er diesmal das Kommando führen sollte. Er tauschte sich mit seinem erkrankten Chef über die Taktik nochmals aus, nahm sich Berater Glenn Solberg als Unterstützung an die Seite und stürzte sich in die „besondere Erfahrung“. Das erste Heimtor 2019 erzielte Magnus Rød. Der Linkshänder begann sehr dynamisch. Allerdings mangelte es den Hausherren zunächst an der Chancenverwertung. Celje-Keeper Klemen Ferlin kam wie im Hinspiel gut in die Partie und war zunächst der Grund für die Zwei-Tore-Führung der Gäste.

Nochmals eine Ehrung für die Weltmeister.

3:0-Lauf in erster Überzahl
Die erste Unterzahl erwies sich für den slowenischen Meister als teuer. Die SG operierte im Angriff mit zwei Kreisläufern: Simon Hald markierte das 4:4. Zwei Ballverluste ermöglichte der SG kurz danach zwei „Bonus-Würfe“ aufs leere Gehäuse. Auf der anderen Seite war Benjamin Buric erstarkt. Hampus Wanne erhöhte auf 8:5. Es schien alles nach Plan zu laufen, aber auch die SG hatte ein kleines Tief zu verdauen. Beim 12:11 nahm Mark Bult sein erstes Team-Timeout und brachte Simon Jeppsson. Der lange Schwede besorgte mit einem Doppelschlag das 15:12. Rasmus Lauge packte unmittelbar vor der Halbzeit-Sirene noch einen drauf – begleitet von stehenden Ovationen. Mark Bult bilanzierte zufrieden: „Das war wirklich ordentlich. Gerade auf unsere aggressive Abwehr hatte Celje kaum gute Antworten.“

Die Spannung wich nicht aus der Partie
Lasse Svan und Holger Glandorf – die rechte Angriffsseite stellte gleich nach Wiederbeginn das 18:13 her. Manch einer auf den Rängen wähnte sich da schon im Sieger-Modus. Doch Celje meldete sich zurück. Plötzlich hieß es nur noch 19:18. „Es war emotional schwer für mich“, sagte Rückkehrer Drasko Nenadic. „In der zweiten Hälfte haben wir wirklich sehr gut gekämpft.“ Weder ein satter Wurf von Rasmus Lauge, noch ein gehaltener Siebenmeter von Benjamin Buric, noch eine Auszeit brachten die alte Dominanz zurück. Es musste Handball gearbeitet werden. Wertvoll war ein Doppelschlag von Magnus Rød, der das 24:21 einbrachte. Die Spannung war damit aber noch nicht aus der Partie gewichen. Dazu war Keeper Klemen Ferlin in zu guter Verfassung.

Rasmus Lauge markierte das 16:12. Fotos: Ki (3), Nolte

Siebenmeter-König Hampus Wanne
Beim 25:25 war wieder alles offen. Förmlich greifbar war die Dramatik beim folgenden Siebenmeter, den Hampus Wanne im Fallen sicher verwandelte. Der nächste Angriff von Celje versandete, doch auch Gøran Søgard Johannessen traf nur die Latte. Kurz darauf glich der Gast aus und hatte sogar die Chance zur Führung. Teufelskerl Benjamin Buric hielt tollkühn. Die SG hatte noch einen Angriff. Schließlich brach Magnus Rød durch und konnte nur auf Kosten eines Siebenmeters gestoppt werden. Der war zugleich die letzte Aktion. Hampus Wanne behielt die Nerven und hatte ein gutes Händchen. Der Ball klatschte vom Innenpfosten ins Netz. Grenzenloser Jubel: Sieg und das Achtelfinale! „Der Torwart hatte in beiden Partien gegen uns sehr gut gehalten, da musste ich mir etwas einfallen lassen“, verriet der Schütze des „goldenen“ Tores. Mark Bult atmetet tief durch: „Am Ende waren wir die Glücklicheren. Insgesamt hatten wir in der zweiten Hälfte Fokus und Konzept ein wenig verloren, und unsere 6:0-Abwehr ließ Celje zu viel Platz.“

Mark Bult konnte nicht mehr hinsehen.

SG Flensburg-Handewitt – RK Celje 27:26 (16:12)
SG Flensburg-Handewitt: Buric (10/1 Paraden) – Karlsson, Hald (1), Glandorf (2), Svan (5), Wanne (8/3), Jeppsson (2), Jøndal, Zachariassen, Johannessen, Lauge (5), Rød (4)
RK Celje: Ferlin (15/1 Paraden) – Vujović (7), Jurecic, Kljun, Razgor (1), Ovnicek (2), Marguc (1), Kodrin (2), Anić (2), Bećiri (3), Nenadic, Horzen, Sarac (2), Accambray (2), Makuc (4)
Schiedsrichter: Baranowski/Lemanowicz (Polen); Zeitstrafen: 2:6 Minuten (Rød 2 – Kodrin 4, Sarac 2); Siebenmeter: 5/3:5/4 (Jøndal scheitert an Ferlin, Wanne trifft die Latte – Buric hält gegen Vujovic); Zuschauer: 5025
Spielverlauf: 0:1 (2), 1:3 (5.), 2:4 (7.), 6:4 (10.), 8:5 (12.), 9:7 (15.), 11:8 (18.), 11:10 (21.), 12:11 (23.), 13:12 (25.) – 17:12 (31.), 18:13 (33.), 18:15 (34.), 19:16 (35.), 19:18 (37.), 20:19 (41.), 21:20 (44.), 22:21 (46.), 24:21 (50.), 25:22 (54.), 25:25 (57.), 26:26 (59.)

 

Von: ki