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Wieder knisternde Spannung

25.11.2015 -VELUX EHF Champions League: 27:25 – SG bezwingt Plock

Die SG Flensburg-Handewitt befindet sich in der Gruppe A der VELUX EHF Champions League weiterhin im Vorwärtsgang. Am Abend schlug sie Wisla Plock mit 27:25 (13:11). „In der Abwehr hatten wir einen guten Tag, aber im Abschluss müssen wir uns bis zur Partie am Sonntag in Göppingen verbessern“, fasste SG Coach Ljubomir Vranjes zusammen. „Wir hatten uns zugetraut hier zu gewinnen, am Ende fehlten Kleinigkeiten“, meinte sein Gegenüber Manola Cadenas.

Natürlich stand Holger Glandorf in seinem 200. Pflichtspiel für die SG in der Startaufstellung. Auch Petar Djordjic war dabei, der humorlos den ersten SG Treffer des Tages markierte. Mattias Andersson war sofort zur Stelle. Vor ihm bauten sich Henrik Toft Hansen und auch wieder Tobias Karlsson im Mittelblock auf. Rasmus Lauge sorgte mit einem Doppelschlag für das 3:1. Nach fünf Minuten intervenierte bereits Wisla-Trainer Manolo Cadenas. Er war sichtlich unzufrieden mit dem Auftakt seiner Mannschaft.

Petar Djordjic stand in der Startaufstellung.

Die SG blieb am Drücker. Über Lasse Svan lief ein Konter, und bei Gegentreffern schlug sofort die schnelle Mitte zu. 7:4 hieß es nach zehn Minuten. Dann geriet immer mehr der spanische Wisla-Keeper Rodrigo Corrales in den Fokus. Die SG Schützen warfen ihn warm, sieben Minuten mussten sie auf das nächste Erfolgserlebnis warten. Dann stachen ein Siebenmeter von Anders Eggert und ein fulminanter Antritt von Holger Glandorf. 9:6! Der polnische Vize-Meiser hielt weiter dagegen und profitierte von einigen Ungenauigkeiten im SG Spiel. Kreisläufer Tiago Rocha drehte den Ball zum 9:9 in die Maschen. Es war nun eine Partie auf Augenhöhe. Dann parierte Mattias Andersson einen freien Wurf und leitete einen Konter ein. Der zwischenzeitlich eingewechselte Hampus Wanne vollendete zum 12:10. Eine Aktion, die wieder etwas Luft brachte. Die Spannung war in der FLENS-ARENA aber zu spüren.

200. SG Pflichtspiel: Holger Glandorf

Mit Beginn der zweiten Hälfte mischte Thomas Mogensen mit. Entscheidende Vorteile ergaben sich in der Abwehr. Plock rannte sich in der SG Deckung fest und hatte auch etwas Pech mit dem Abschluss. „Flensburg hat großartig verteidigt, keine Zeitstrafe kassiert – und das auf internationalem Parkett“, staunte Manolo Cadenas. Die Hausherren erwischten dadurch die Tempo-Schiene, Henrik Toft Hansen lochte zum 17:13 ein. Nach einem Team-Timeout parierte Mattias Andersson einen Siebenmeter, die SG schien sich auf der Siegerstraße zu bewegen. Zwei leichte Ballverluste und ein Doppelschlag von Angel Motoro holten den Gast zurück in die Partie. Die SG zeigte nun Abschlussschwächen. Die Zuschauer erhoben sich, halfen Rasmus Lauge akustisch, den Ball zum 18:16 in die Maschen zu befördern. Plock antwortete, war auf dem Weg zum Ausgleich. Der Mittelblock war auf der Höhe, den Abpraller erwischte Lasse Svan. Die Fans hielten den Atem an, der Rechtsaußen eilte allein auf Rodrigo Corrales zu – und traf. Die Spannung löste sich in Jubel auf. 19:17 – dieses Tor war verdammt wichtig.

Etliche Paraden: Mattias Andersson.

Allmählich brachte die SG das Spiel wieder in ruhigere Bahnen. Dabei half auch ein weiterer von Mattias Andersson gehaltener Strafwurf. Ein Jubel-Orkan fegte durch die „Hölle Nord“. Ljubomir Vranjes: „Mattias war einer der Spieler, die uns heute gerettet haben.“ Der andere trug die Nummer 25. Thomas Mogensen entlastete Rasmus Lauge in der Defensive, der konnte sich so voll auf seine Offensiv-Aufgaben konzentrierten und erhöhte mit zwei feinen Treffern aus der zweiten Reihe auf 24:20. Plock war ein starker Gegner, die SG konnte sich nie sicher sein. Anders Eggert ließ einen Siebenmeter aus, feuerte damit die Spannung weiter an, die Thomas Mogensen mit dem 25:22 etwas löste.

90 Sekunden vor Schluss nahm Ljubomir Vranjes seine letzte Auszeit. „Einmal Flensburg, immer Flensburg“, skandierten die Fans. Doch der Krimi spitzte sich zu: Michal Daszek verküzte auf 26:25. 40 Sekunden musste die SG noch überstehen. Sie hielt den Ball in ihren Reihen, dann fasste sich Holger Glandorf ein Herz. Der Ball war im Kasten, die Punkte im Sack. Stehende Ovationen füllten die FLENS-ARENA. „Mattias Andersson und die Abwehr waren gut“, bilanzierte Rasmus Lauge. „Vorne können wir es besser. Neben einigen Fehlern haben wir zu viele Gelegenheiten ausgelassen. Man muss aber auch sagen, dass Rodrigo Corrales wirklich gut gehalten hat.“

Vier Tore: Henrik Toft Hansen. Fotos: Ki

 

SG Flensburg-Handewitt – Wisla Plock 27:25 (13:11)
SG Flensburg-Handewitt: Andersson (19/2 Paraden) – Karlsson, Eggert (2/2), Glandorf (2), Mogensen (1), Svan (4), Wanne (2), Djordjic (1), Toft Hansen (4), Lauge (11)
Wisla Plock: Wichary (bei einem 7m), Corrales (22/1 Paraden) – Kwiatkowski, Daszek (1), Racotea (2), Pusica, Ghionea (2/1), Rocha (5/2), Piechowski (1), Montoro (4), Tarabochia (1), Nikcevic (3), Konitz, Zhitnikov (6) 
Schiedsrichter: Kristiansen/Togstad (Norwegen); Zeitstrafen: 0:6 Minuten (Zhitnikov 2, Rocha 2, Daszek 2); Siebenmeter: 3/2:5/3 (Eggert scheitert an Corrales – Andersson hält gegen Racotea und Rocha); Zuschauer: 4367
Spielverlauf: 0:1 (4.), 3:1 (5.), 5:2 (8.), 6:3 (9.), 7:4 (10.), 7:6 (14.), 9:6 (18.), 9:9 (21.), 11:9 (23.), 11:10 (25.), 13:10 (29.) – 13:12 (32.), 14:13 (33.), 17:13 (37.), 17:16 (39.), 18:17 (42.), 20:17 (44.), 20:19 (44.), 22:19 (46.), 24:20 (50.), 24:22 (53.), 26:23 (57.), 26:25 (60.)

Von: ki