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Toller Start sorgte für etwas Spannung

04.05.2019 -VELUX EHF Champions League: 25:29 – am Ende ohne Chance

Für die SG Flensburg-Handewitt war in der VELUX EHF Champions League das Viertelfinale die Endstation. Sie unterlag bei Telekom Veszprém mit 25:29 (13:17), nachdem schon das Heimspiel mit einer Niederlage geendet hatte. „Wir kamen durchaus mit etwas Hoffnungen. Aber es ist schwer, in Veszprém zu gewinnen – und noch schwerer, das gleich mit sieben Toren zu schaffen“, resümierte SG Trainer Maik Machulla. „Das Weiterkommen von Veszprém war insgesamt absolut verdient.“

Das hatten die Hausherren nicht für möglich gehalten: Schon nach 5:58 Minuten mussten sie eine erste Auszeit gegen eine wie entfesselt aufspielende SG nehmen. 0:5 hieß es in Windeseile, der Vorsprung von Veszprém betrug nur noch einen Treffer. Für den in Flensburg gebliebenen Jim Gottfridsson – seine Frau ist hochschwanger – agierte Gøran Johannessen zusammen mit Rasmus Lauge und Holger Glandorf in der zweiten Reihe. Simon Hald und Tobias Karlsson bildeten den Mittelblock, gegen den Veszprém zunächst sehr schlecht aussah. Torbjørn Bergerud kam auf Anhieb in die Partie.

Veszprém eingeladen
Die kurze Unterbrechung und einige Umstellungen brachten den Gastgeber allmählich in Schwung. Aber noch hielt die SG dagegen: Marius Steinhauser traf vom rechten Flügel zum 4:8. Roland Mikler hütete nun das Veszprém-Gehäuse und knüpfte da an, wo er in Flensburg aufgehört hatte. Beim 9:9 war erstmals der Gleichstand hergestellt. Mit einem Konter über Johannes Golla und einem feinen Abschluss von Hampus Wanne legte die SG noch einmal vor, die dann aber ein großes Tief durchwandern musste. „Auch ohne Jim, einem unser Schlüsselspieler, hatten wir eine gute Taktik“, fand Simon Jeppsson. „Leider ließen wir Veszprém zu schnell zurück ins Spiel.“ In der Tat: Die Fehlpässe häuften sich. Die Angriffe mit sieben Feldspielern brachten keine Ruhe. Zwei Tore aus großer Distanz brachten die beeindruckende Atmosphäre von Veszprém schier zum Überschwappen. „Natürlich haben wir zu viele Fehler gemacht, zudem bin ich mit einigen Entscheidungen der Schiedsrichter nicht einverstanden“, bilanzierte Maik Machulla.

Blick für die Lücke: Rasmus Lauge.

Zweite Hälfte ohne Brisanz
Bei einem Rückstand von zehn Toren war der Traum von Köln bereits zur Halbzeit geplatzt. Es ging nur noch um einen guten Abschied aus der diesjährigen VELUX EHF Champions League. Es begann gut: Rasmus Lauge sah eine Lücke und brach zum 18:16 durch. Der inzwischen eingewechselte Lasse Svan versenkte einen Gegenstoß, sodass die SG zunächst im Schlepptau blieb. Die SG stand im Hexenkessel stark unter Druck, geriet mit 26:20 in Rückstand. Zu allem Überfluss schied Magnus Rød nach einem Zusammenprall mit einer Gesichtsverletzung (Nase) aus. Immerhin gelang es der SG, sich besser aus der Affäre zu ziehen als im Hinspiel. Simon Jeppsson beteiligte sich mit einem Dreier-Pakt am versöhnlichen Ausklang, die die große Party in Veszprém allerdings nicht trüben konnte. Mit einer gewaltigen Schal-Parade und der Nationalhymne feierten die ungarischen Fans den Einzug ins VELUX EHF FINAL 4. Und dann gab es sogar noch: „Viva Colonia!“.

Hampus Wanne traf sieben Mal. Fotos: Ki

Telekom Veszprém – SG Flensburg-Handewitt 29:25 (17:13)
Telekom Veszprém: Mikler (13 Paraden, ab 14.), Sterbik – Ilic (1), Nilsson (5), Nagy (2), Marguc (2), Terzic, Gajic (6/5), Blagotinsek (1), Tönnesen, Mahé (4), Lekai (2), Manaskov (1), Nenadic (3), Strlek (1), Mackovsek (1)
SG Flensburg-Handewitt: Buric (bei zwei 7m), Bergerud (12 Paraden) – Karlsson, Golla (1), Hald (4), Glandorf (1), Svan (2), Wanne (7/2), Jeppsson (3), Steinhauser (1), Johannessen (1), Lauge (4), Rød (1)
Schiedsrichter: Pichon/Reveret (Frankreich); Zeitstrafen: 6:2 Minuten (Terzic 4, Blagotinsek 2 – Glandorf 2); Siebenmeter: 5/5:2/2; Zuschauer: 5321
Spielverlauf: 0:5 (6.), 1:6 (8.), 2:7 (10.),  4:7 (12.), 4:8 (13.), 7:8 (17.), 9:9 (20.), 9:11 (22.), 11:11 (24.), 12:12 (25.), 14:13 (27.) – 17:15 (32.), 18:16 (34.), 19:17 (37.), 21:17 (40.), 22:19 (42.), 24:19 (46.), 26:20 (50.), 26:23 (55.), 27:24 (57.), 28:25 (59.)

 

 

Von: ki