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Über 50 Minuten dran

26.09.2015 -VELUX EHF Champions League: 24:28 – nicht mehr als ein Achtungserfolg

Die SG Flensburg-Handewitt kassierte im zweiten Spiel der VELUX EHF Champions League ihre erste Niederlage und musste mit dem 24:28 (14:15) beim MVM Veszprém den ersten Platz in der Gruppe A räumen. „Wir hatten 52 Minuten lang ein enges Spiel abgeliefert“, bilanzierte ein nicht unzufriedener SG Trainer Ljubomir Vranjes. „Allerdings ging es in beiden Halbzeiten zu sehr auf und Ab.“

Die immer spannende Frage nach der SG Startaufstellung löste sich diesmal wie folgt auf: Neben Rasmus Lauge spielten Jim Gottfridsson und Johan Jakobsson. Der schwedische Linkshänder traf schon in den ersten fünf Minuten zwei Mal, die SG führte 2:3. Anders Eggert mit einem feinen Dreher und Rasmus Lauge mit einem Wurf aus der Hüfte sorgten für weitere Führungen der Gäste. Im Mittelblock stand neben Tobias Karlsson zunächst Henrik Toft Hansen im Mittelblock. Eine erste Zeitstrafe gegen den dänischen Neuzugang nutzten die Gastgeber und markierten beim 6:5 die erste Führung des ungarischen Meisters. Die „rote Wand“ in der Arena kochte vor Begeisterung.

Rasmus Lauge war gefordert. Fotos: Zsolt Melczer

Veszprém setzte auf die Ex-Kieler. Momir Ilic und Aron Palmarsson spielten in der zweiten Reihe, Christian Zeitz in der Abwehr. Die Hausherren erwischten eine starke Phase und zogen auf 10:6 davon. Dann legte Ljubomir Vranjes seine grüne Karte auf den Zeitnehmertisch und griff tief in die Taktik-Kiste. Die Abwehr agierte urplötzlich in einem 3:3-Verband. Und noch ungewöhnlicher: Kentin Mahé, Thomas Mogensen, Rasmus Lauge und Holger Glandorf bildeten nun einen Vierer-Rückraum mit Kreis-Neigung. Die SG verkürzte kurzfristig, fiel dann aber wieder zurück. „Ich wollte den Rhythmus von Veszprém stören“, verriet Ljubomir Vranjes später. „Leider haben einige Spieler etwas falsch gestanden, sodass das Ganze doch etwas hektisch wurde.“

Als Anders Eggert einen Siebenmeter zum 14:10 verwandelt hatte, bat die ungarische Bank zum Team-Timeout. Danach herrschte im Taktik-Konzept der SG wieder der Normalfall. Petar Djordjic, Kentin Mahé und Holger Glandorf wirbelten nun im Rückraum, Kevin Møller hatte zwischenzeitlich die Torhüter-Position eingenommen. Veszprém hatte etwas Pech mit Latte und Pfosten, Holger Glandorf und Kentin Mahé trafen besser. So schritt die SG lediglich mit einer Ein-Tore-Hypothek zum Pausentee. Danach geriet die SG sofort unter Druck und mit 14:18 in Rückstand. Petar Djordjic markierte den ersten SG Treffer im zweiten Durchgang.

Hampus Wanne kam in der zweiten Hälfte zum Einsatz.

Die Aufstellung hatte schon wieder ein anderes Gesicht. Unter anderem stürmten nun Hampus Wanne und Bogdan Radivojevic auf den Außenbahnen. Nach einer von Ljubomir Vranjes bestellten Auszeit kurbelten Kentin Mahé und Rasmus Lauge die Offensive an, Henrik Toft Hansen angelte sich ein Kreisanspiel von Johan Jakobsson und vollendete zum 20:18. Einmal war die SG auf Tuchfühlung, dann vermasselten Fehler eine noch bessere Ausgangsposition. In jedem Fall ging noch etwas: Über den Kreis lief es bei der SG zunehmend besser: Henrik Toft Hansen verkürzte auf 22:21. Jim Gottfridsson marschierte durch zum 24:23.

Eine Überzahl brachte leider nichts ein. Anders Eggert ließ einen Strafwurf aus, und auch Holger Glandorf scheiterte am glänzenden Mirko Alilovic im Kasten. „Leider waren wir in der Schlussphase nicht cool genug und haben ein paar Chancen zu viel ausgelassen“, ärgerte sich Ljubomir Vranjes. Als dann Momir Ilic aus der zweiten Reihe zum 26:23 vollstreckte, nahm die Niederlage allmählich Konturen an. Nach dem Schlusspfiff machte der SG Clan keine Freudensprünge, Enttäuschung musste aber auch nicht herrschen: Es war eine passable Vorstellung im Hexenkessel.

Einziger Kreisläufer: Henrik Toft Hansen.

 

MVM Veszprém – SG Flensburg-Handewitt 28:24 (15:14)
MVM Veszprém: Mikler (10 Paraden), Alilovic (5 Paraden, ab 40.) – Gulyas, Ivancsik (1), Schuch, Ilic (9/5), Nilsson (2), Nagy (4), Zeitz (3), Ugalde (3), Marguc, Terzic, Lakai (2), Palmarsson (4)
SG Flensburg-Handewitt: Andersson (3 Paraden, bis 18., bei einem 7m), Møller (8 Paraden) – Karlsson, Eggert (4/2), Glandorf (3), Mogensen, Svan (1), Wanne (1), Djordjic (1), Jakobsson (2), Toft Hansen (3), Gottfridsson (2), Lauge (3), Mahé (4), Radivojevic
Schiedsrichter: Zotin/Volodkov (Russland); Zeitstrafen: 2:4 Minuten (Palmarsson 2 – Toft Hansen 2, Karlsson 2); Siebenmeter: 6/5:3/2 (Ilic tritt über – Eggert scheitert an Alilovic); Zuschauer: 5020 (ausverkauft)
Spielverlauf: 0:1 (1.), 2:2 (5.), 3:4 (6.), 4:5 (7.), 8:5 (12.), 10:6 (13.), 10:8 (16.), 11:9 (19.), 14:9 (22.), 14:12 (27.), 15:12 (28.) – 18:14 (34.), 19:15 (36.), 19:17 (40.), 21:18 (44.), 22:19 (45.), 22:21 (48.), 24:21 (50.), 24:23 (52.), 28:23 (60.)  

Von: ki