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Viel versucht

16.10.2016 -VELUX EHF Champions League: 22:27 – eine weitgehend gute Leistung

Die SG Flensburg-Handewitt kassierte in der Gruppe A der VELUX EHF Champions League ihre zweite Niederlage. Sie verlor bei Paris Saint-Germain HB mit 22:27 (11:13).  „Mit der ersten Halbzeit bin ich mehr zufrieden als mit der zweiten“, analysierte SG Trainer Ljubomir Vranjes. „Während ich mit der Defensivleistung voll einverstanden war, sind uns vorne zu viele Fehlwürfe und technische Fehler unterlaufen.“ SG Geschäftsführer Dierk Schmäschke ergänzte: „Wir hatten zwei Phasen, in denen es nicht ganz so gut lief. Die darf man sich gegen ein Top-Team wie Paris nicht erlauben.“

Ljubomir Vranjes ist immer für eine Überraschung gut. Jetzt operierte er erstmals über einen längeren Zeitraum mit sieben Feldspielern und viel Tempo. Sechs Treffer aus neun Angriffen zu siebt – das war durchaus eine gute Quote. „Diese Option hatten wir nicht unbedingt an erster Stelle unserer Liste“, gab PSG-Linksaußen Uwe Gensheimer zu. Mit Jacob Heinl und Henrik Toft Hansen standen zwei Kreisläufer auf dem Spielfeld, die auch den Mittelblock bildeten. Dahinter überzeugte Kevin Møller im Tor. Sonst kamen zunächst überwiegend Akteure zum Zuge, die am Mittwoch weitgehend geschont wurden. Bogdan Radivojevic und Hampus Wanne besetzten die Flügel. Johan Jakobsson, Jim Gottfridsson, Petar Djordjic oder Kentin Mahé sorgten für die Akzente im Rückraum.

Paris wirkte durchaus überrascht angesichts der ungewohnten SG Taktik. Petar Djordjic und Jim Gottfridsson stellten das 0:2 her. Die Strategie mit sieben Feldspielern hatte bisweilen aber auch Nachteile. Paris eroberte in der Anfangsphase zwei Mal den Ball, warf ihn ins leere Gehäuse und drehte das Blatt. Unter dem Strich blieb die Partie aber offen. Auf der einen Seite begeisterte Luc Abalo mit enormer Sprungkraft, auf der anderen Seite vollstreckte Johan Jakobsson eiskalt aus der zweiten Reihe. Nach gut zehn Minuten hieß es 5:5. Kentin Mahé markierte mit einem verwandelten Siebenmeter sogar das 6:7. Danach übernahm Paris das Kommando. Der SG fehlte in den kommenden zehn Minuten die Durchschlagskraft im Angriff. Nach dem 10:7 versuchte es Ljubomir Vranjes durchweg mit einem „normalen“ Sechser-Positionsangriff. Hampus Wanne und Bogdan Radivojevic lochten von den Winkeln ein. Henrik Toft Hansen schloss vom Kreis zum 10:10 ab. Die SG legte personell nach: Holger Glandorf und Lasse Svan mischten mit. Dennoch ging die Schlussphase der ersten Halbzeit an den französischen Meister. 13:11 lautete der Spielstand zur Pause.

Lasse Svan traf kurz vor der Pause.

Mit Beginn der zweiten Hälfte schickte Ljubomir Vranjes frische Kräfte auf das Parkett. Tobias Karlsson, Anders Zachariassen und Thomas Mogensen waren nun dabei. Der SG Angriffsmotor kassierte allerdings gleich eine Zeitstrafe. Und als seine Teamkollegen vorne den Ball verloren, landete dieser kurz darauf im verwaisten SG Gehäuse. Überhaupt verschliefen die Nordlichter etwas den Wiederbeginn. Nach dem 15:11 häuften sich zum Glück wieder die guten Aktionen. Eine schnelle Kombination mündete beim erfolgreich abschließenden Hampus Wanne. Ein Anspiel von Johan Jakobsson schloss Anders Zachariassen ab.

Eine schnelle Kehrtwende trat allerdings nicht ein. So trommelte Ljubomir Vranjes seine Jungs beim 19:14 für eine kurze Besprechung zusammen. Mattias Andersson hütete nun das Tor. Gegen Würfe von Mikkel Hansen, Nikola Karabatic oder Nedim Remili war aber auch der Schwede machtlos. Vorne fehlte der SG zudem die letzte Konsequenz: Sie fiel auf sieben Treffer zurück. Johan Jakobsson sorgte mit einem Doppelschlag für neue Hoffnungen. 22:18 – war eine Wende noch möglich? Zumindest hatte nun auch Petar Djordjic Selbstvertrauen gewonnen und verkürzte mit zwei Treffern auf 24:21. Für mehr fehlte es allerdings an einer kaltschnäuzigen Chancenverwertung. Die Einwechslung des Ersatzkeepers Gorazd Skof in der Schlussphase war für Paris eine richtige Entscheidung. „Wir haben Moral bewiesen und uns noch einmal herangekämpft“, konstatierte Kentin Mahé. „Leider haben wir uns dann selbst bestraft.“ Die SG reist am morgigen Montag zurück. Nach nur einer Übungseinheit geht es am Mittwoch um 18.30 Uhr gegen Wisla Plock.

Zwei Treffer: Anders Zachariassen:
Fotos: Archiv (Anderson-Jensen/Haar)

 

Paris Saint-Germain HB – SG Flensburg-Handewitt   27:22 (13:11)
Paris Saint-Germain HB: Skof (6/2 Paraden, ab 54., bei einem 7m), Omeyer (9 Paraden) – Möllgaard, Kounkoud, Abalo (2), Hansen (4), Narcisse (2), N. Karabatic (6), Gensheimer (7/4), Remili (5), Nielsen, Stepancic (1)
SG Flensburg-Handewitt: Andersson (4 Paraden, ab 41., bei einem 7m), Møller (9 Paraden) – Karlsson, Glandorf, Mogensen, Svan (1), Wanne (2), Djordjic (3), Jakobsson (5), Heinl (1), Zachariassen (2), Toft Hansen (1), Gottfridsson (3), Mahé (3/2), Radivojevic (1)
Schiedsrichter: Gubica/Milosevic (Kroatien); Zeitstrafen: 8:10 Minuten (Abalo 4, Hansen 2, Nielsen 2 – Karlsson 2, Gottfridsson 2, Zachariassen 2, Mogensen 2, Radivojevic 2); Siebenmeter: 4/4:5/2 (Skof hält gegen Mahé und Djordjic, Mahé an den Pfosten); Zuschauer: 2200
Spielverlauf: 0:2 (2.), 3:2 (5.), 4:4 (9.), 6:5 (11.), 6:7 (13.), 10:7 (23.), 10:10 (25.), 11:11 (28.) – 15:11 (35.), 16:13 (37.), 17:14 (39.), 21:14 (44.), 22:15 (47.), 22:18 (49.), 24:19 (51.), 24:21 (52.), 26:21 (57.)



Von: ki