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Das 2. Nordderby

10.10.2011 -TOYOTA Bundesliga: SG mit Selbstvertrauen, aber ohne Favoritenrolle

Dieses Nordderby ist nicht so traditionsreich wie das gegen den THW Kiel. Dennoch hat inzwischen auch das Aufeinandertreffen zwischen dem HSV Hamburg und der SG Flensburg-Handewitt eine besondere Note und gehört im Bundesliga-Kalender zu den besonderen unter den 306 Spielen. Überraschend reist die SG am Dienstag (20.15 Uhr) sogar mit der etwas besseren Ausgangsposition an die Elbe. 10:2 Punkte stehen auf ihrem Konto, die Hanseaten haben einmal mehr verloren. „Gegen den deutschen Meister sind wir ganz sicherlich nicht in der Favoritenrolle", sagt SG-Trainer Ljubomir Vranjes. „Aber wir haben zuletzt viel Selbstvertrauen getankt."

Er bereitete sich seit der Nacht nach der Wetzlar-Partie auf den Knüller vor. „Vorher war das nicht möglich", stellt er klar. „Wir denken immer von Spiel zu Spiel." Im SG-Kader, der bis auf Viktor Szilagyi vollzählig ist, herrscht Vorfreude. Ebenso in der Fan-Gemeinde, die in einer zahlenmäßig recht großen Abordnung in der O2 World aufschlagen wird. In Hamburg wird seit einigen Tagen kräftig die Trommel gerührt. Kein Wunder: Nach zwei Niederlagen in Berlin und Mannheim steht der HSV kräftig unter Druck, muss unbedingt gewinnen, um den Rückstand auf Tabellenführer THW Kiel nicht noch weiter anwachsen zu lassen. Zuletzt landeten die Ballwerfer von der Elbe Auswärtssiege beim Bergischen HC (29:25) und beim rumänischen Meister Constanta (34:26). „Wir sind inzwischen besser drauf als noch zu Beginn der Saison", meint Dan Beutler. „Gegen die SG erwarte ich schönes und gutes Spiel, da es sich um ein absolutes Spitzenspiel handelt."

Der schwedische Torhüter, der zwischen 2003 und dem letzten Juni im SG-Gehäuse stand, freut sich auf ein Wiedersehen mit seinen ehemaligen Mannschaftskameraden. Überhaupt bietet der HSV einige altbekannte Gesichter auf. Mit Marcin Lijewski und Stefan Schröder gibt es zwei Akteure, die nicht nur mit dem HSV, sondern auch mit der SG die deutsche Meisterschaft feierten, nämlich 2004. Auch Blazenko Lackovic und Oscar Carlén kennt man an der deutsch-dänischen Grenze, ebenso Trainer Per Carlén. Allerdings werden Marcin Lijewski (Innenbandriss) und Oscar Carlén (zweiter Kreuzbandriss) verletzungsbedingt fehlen.

Die SG kann einen Rückkehrer aufbieten: Dierk Schmäschke, der ehemalige Vize-Präsident des HSV. „Es kommt mir noch so vor, dass ich erst gestern aus Hamburg weggegangen bin", sagt der SG-Geschäftsführer, der zwischen 2003 und Juni dieses Jahres an der Elbe tätig war. Nun schlägt aber das Herz natürlich für die SG. „Wir fahren gewiss nicht als Favorit nach Hamburg, sind aber seit der Niederlage in Kiel auf einem guten Weg", sagt Dierk Schmäschke. Und Kollege Holger Kaiser ergänzt: „Wir wissen, dass wir mithalten können." Die Erinnerungen an das letzte Nordderby beim HSV sind aber nicht so rosig. Am 6. November 2010 verlor die SG mit 24:32. Es war das letzte Spiel für Per Carlén, der kurz darauf beurlaubt wurde.

Jacob Heinl und Co wollen 60 Minuten kämpfen.


Splitter
Fernsehen. Sport1 überträgt ab 20 Uhr live.
Live-Ticker. Zum Live-Ticker der TOYOTA Handball-Bundesliga geht es hier.
Schiedsrichter. Lars Schaller (Leipzig) und Sebastian Wutzler (Frankenberg)

Von: ki