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19.09.2009 -TOYOTA Bundesliga: SG bleibt ungeschlagen

Die SG Flensburg-Handewitt schlug die Füchse Berlin mit 27:24 (13:12) und verteidigte auch nach drei Spieltagen ihre „weiße Weste“. Ein Augenschmankerl war die Partie vielleicht nicht zu jeder Zeit, aber doch ein sehr spannender Zeitvertreib. „Ich sehe eine gute Entwicklung in der Mannschaft“, freute sich SG-Geschäftsführer Holger Kaiser. „In Magdeburg hat sie bewiesen, dass sie Druck aushalten kann, heute hat sie gezeigt, dass sie auch in einem Kampfspiel bestehen kann.“
In der Campushalle hatten zwei Mannschaften um die Punkte gekämpft. Eine besondere Ehre erhielt vor dem Anpfiff eine dritte. „Wir haben einen Deutschen Meister“, sagte Hallensprecher Gerd Nielsen. Manch einer schaute noch verwirrt auf das Parkett, als die letztjährige B-Jugend der SG Flensburg-Handewitt samt Trainerstab einlief. Sie hatte im Juni im hessischen Baunatal ihr Meisterstück gemacht. „Seit 1990 ist das erst drei Mannschaften der SG gelungen“, gratulierte SG-Präsident Frerich Eilts im Namen der Stammvereine. Er bedankte sich bei denjenigen, die „im Stillen arbeiten“, vor allem beim Förderverein „get in touch“. Unter großem Applaus gab es für die komplette Nachwuchstruppe hübsche Erinnerungsgeschenke.
Präsente sollte es für die Füchse Berlin nicht geben. Vom Start weg agierte die SG in der Abwehr sehr konzentriert, genehmigte dem ehemaligen Mannschaftskollegen Sebastian Schneider zwar sein Willkommens-Törchen, lag aber schon nach zehn Minuten mit 4:1 vorn. Die Füchse-Bank reagierte erstmals, beorderte Bartlomiej Jaszka in den Rückraum. Zwar baute die SG ihren Vorsprung bis zum 7:3 (15.) etwas aus, doch mit der Souveränität war es vorbei. Nach drei Treffern in Serie war die Partie wieder völlig offen.

Die Campushalle sah ein Kampfspiel. Fotos: Kirschner

SG-Trainer Per Carlén nutzte nun verstärkt seine Bank. Tobias Karlsson mischte in der Abwehr mit, Patrik Fahlgren unterstrich seine Qualitäten als Spielmacher. „Er hat einige gute Lösungen gegen die Berliner Abwehr gezeigt“, urteilte Per Carlén. Licht und Schatten wechselten nun aber häufiger, sodass die SG sich nicht wirklich absetzen konnte. 100 Prozent Verlass war nur auf Oscar Carlén, der mit seinem fünften Treffer das 12:9 (27.) erzielte, und auf Keeper Dan Beutler, der die Berliner nicht nur mit drei gehaltenen Siebenmetern nervte.
Etwas unglücklich verliefen die letzten 30 Sekunden vor der Halbzeit. Die Füchse rückten mit einem Doppelschlag auf 12:13 heran. Hatte sich die SG geistig zu früh auf den Weg in die Kabine gemacht? Der zweite Durchgang begann mit einer personellen Veränderung – Anders Eggert kam für Lars Christiansen –, aber auch mit dem Berliner Ausgleich. Nachdem Anders Eggert einen Siebenmeter-Heber auf die Latte gelegt hatte, brach Jacob Heinl im nächsten Angriff den Bann und setzte das Signal wieder auf SG-Führung.  Füchse-Trainer Dagur Sigurdsson hatte zuvor eine Fehlentscheidung gegen seine Mannschaft wahrgenommen, beschwerte sich vehement. Mit Zeitstrafe und  Ballverlust nahm er seiner Truppe den Schwung. Die SG hatte das Zepter wieder in der Hand. Die SG zog auf 22:17 davon. Überragend trumpfte Oscar Carlén auf, der 58 Minuten lang (eine Zeitstrafe) der wichtigste Motor im SG-Kollektiv war. „Er spielte heute sehr stark“, sagte Per Carlén. „Deshalb habe ich Alexander Petersson nicht gebracht.“
Zwar schauten die Füchse noch einmal aus ihrem Bau, Runar Karason verkürzte mit seinem sechsten Treffer auf 22:23 (51.). Die SG hatte aber noch einen „Joker“. Thomas Mogensen, der wegen Rückenbeschwerden kaum gespielte hatte, stellte sich im linken Rückraum in den Dienst der Mannschaft und traf zum 25:22. „Das war ein sehr wichtiges Tor“, atmete Per Carlén durch. Sein Blick auf die Tabelle viel hochzufrieden aus. „6:0 Punkte“, strahlte er. „Das sieht sehr gut aus.“

Thomas Mogensen erzielte einen wichtigen Treffer.


SG Flensburg-Handewitt – Füchse Berlin 27:24 (13:12)
SG Flensburg-Handewitt: Beutler (14/3 Paraden), Sjöstrand (2 Paraden; ab 50.) – Karlsson, Carlén (9), Eggert (4/3), Fahlgren (2), Mogensen (1), Svan Hansen (3), Christiansen, Heinl (2), Boesen (4), Knudsen (2)
Füchse Berlin: Heinevetter (9/1 Paraden) – Vatne, Laen (3), Strand (1), Karason (6), Göde, Richwien (3), Wilczynski (3/1), Schneider (3), Murawski, Jaszka (5)
Schiedsrichter: Fleisch/Rieber (Ostfildern/Nürtingen); Zeitstrafen: 8:12 Minuten (Karlsson 2, Carlén 2, Heinl 2, Knudsen 2 – Vatne 2, Laen 2, Strand 2, Karason 2, Schneider 2, Sigurdson 2); Siebenmeter: 4/3:4/1 (Eggert auf die Latte – Beutler hält gegen Wilczynski, Karason und Strand); Zuschauer: 6100
Spielverlauf: 1:0 (3.), 4:1 (11.), 7:3 (15.) 7:6 (19.), 9:8 (21.), 11:8 (24.), 13:10 (30.) – 13:13 (32.), 16:13 (37.), 17:16 (39.), 18:17 (41.), 22:17 (44.), 22:20 (47.), 23:22 (51.), 26:22 (57.), 27:23 (59.) 


Weitere Berichte
21.9.2009 – SG-Sieg dank starker Abwehr und Oscar Carlén (sh:z; Jan wrege)
21.9.2009 – Achterbahnfahrt zum dritten Saisonsieg (Flensborg Avis; May-Britt Petersen)
19.9.2009 – SG kämpft die Füchse nieder! (www.erlebe-flensburg.de; Jörn Saemann)
18.9.2009 – Die zweite heimische Bewährungsprobe (Homepage, Vorschau)

Von: ki