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Der Startschuss

02.09.2011 -TOYOTA Bundesliga: Ein Knüller zum Auftakt

Der Saison-Auftakt wird gerne als erste echte Standortbestimmung bewertet. Doch diesmal ist es für die SG Flensburg-Handewitt sicherlich mehr. Gleich am ersten Spieltag muss sie am Sonntag um 17.30 Uhr beim Rekordmeister THW Kiel antreten. In der Kieler Sparkassen-Arena steigt das 68. Landesderby. „Die Saison beginnt für uns gleich mit der schwersten Aufgabe überhaupt", sagt SG-Trainer Ljubomir Vranjes. „Auswärts bei meinem Top-Favoriten auf die Meisterschaft."
Am Donnerstagmittag war das Innere der Sparkassen-Arena noch menschenleer. Im dritten Stock, im Raum „Schweden", drehte sich aber bereits alles um Handball. Die Vereinigung Schleswig-Holsteinischer Sportjournalisten hatte Manager und Trainer der drei norddeutschen Top-Klubs eingeladen. Der HSV Hamburg und der THW Kiel waren anwesend. Ebenso die SG, die mit ihren Geschäftsführern Holger Kaiser und Dierk Schmäschke vertreten war. Es ging um die Vermarktung des Handballs, um die Nationalmannschaft oder den Jugendhandball – aber natürlich auch um das Derby.
Da stand natürlich auch die Frage im Raum: Was hält die SG davon, gleich am ersten Spieltag gegen den THW Kiel spielen zu müssen? Einige Anwesende hatten sicherlich eher verwunderte oder gar verärgerte Worte erwartet, doch die beiden SG-Männer konnten dem Paukenschlag zahlreiche positive Dinge abgewinnen. „Das ist ein Super-Start in die neue Saison, der auch emotionale Seiten haben wird", freute sich Holger Kaiser. „Es ist kein Nachteil, wenn man das erste Saisonspiel auswärts bestreiten muss. Außerdem können wir ganz entspannt in die Saison gehen: Wir fangen mit der kürzesten Reise an." Dierk Schmäschke berichtete von zahlreichen Rückmeldungen aus dem SG-Umfeld: „Es herrscht große Vorfreude, dass die neue Serie gleich mit einem Paukenschlag beginnt."
Als Favorit – das weiß jeder – fährt die SG nicht nach Kiel. Aber ein 26:38 – wie zuletzt im März – soll in keinem Fall wieder unter dem Strich stehen. Die personellen Voraussetzungen sind besser als beim letzten Mal. Allerdings auch nicht perfekt. Viktor Szilagy (Innenbandriss im Ellenbogen) fällt definitiv die nächsten Wochen aus. „Schade, Viktor hat eine sehr gute Vorbereitung gemacht und harmonierte sehr gut mit Holger Glandorf und Lars Kaufmann", sagte Dierk Schmäschke. „Nun muss es eben Thomas Mogensen richten. Auch bei ihm lief es zuletzt gut." Ein Fragezeichen steht auch noch hinter dem Einsatz von Jacob Heinl.
Ganz sorgenfrei wird auch der THW nicht sein. Christian Zeitz plagte eine Schulterverletzung, sein Comeback ist zumindest ungewiss. Dafür können die „Zebras" ihre „Neuzugänge" Kim Andersson und Daniel Narcisse aufbieten, die in der letzten Saison viele Monate zuschauen mussten. Die SG bekommt es mit einem Weltklasse-Team zu tun. Umgekehrt haben auch die Kieler Respekt. Am Donnerstag bezweifelte THW-Coach Alfred Gislason, dass der Titelkampf zu einem Zweikampf wird: „Es gibt noch andere Teams, die sich einmischen können", sagte der Isländer. „Dazu zähle ich die Löwen, die Füchse und auch die Flensburger." Kurzum: Die Bundesliga darf sich auf ein packendes Derby freuen.

Die SG reist mit Kampfgeist nach Kiel. Foto: Ki.



Splitter
Fernsehen. Sport1 überträgt ab 17.30 Uhr live.
Live-Ticker. Zum Live-Ticker der TOYOTA Handball-Bundesliga geht es hier.
Schiedsrichter. Ralf Damian/Frank Wenz (Bingen/Mainz)
Statistik. Bislang gewann die SG von den 67 Pflichtspielen gegen den THW 22. Vier Spiele endeten mit einem Remis. Das Torverhältnis lautet 1738:1828.

Von: ki