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11.12.2010 -TOYOTA Bundesliga: 38:25 und Knudsen-Comeback

Die SG Flensburg-Handewitt schlug HBW Balingen-Weilstetten mit 38:25 (19:10) und untermauerte den sechsten Rang in der TOYOTA Bundesliga mit einer beeindruckenden Leistung. „Das war eine deutliche Steigerung im Vergleich zum letzten Spiel", freute sich SG-Trainer Ljubomir Vranjes. „Die Abwehr stand aggressiv, alle kämpften wie Tiere, und die Zusammenarbeit mit Sören Rasmussen funktionierte."
Ein paar frische Köpfe – das dachte sich der schwedische Übungsleiter vor der Partie. In den Rückraum stellte er mit Viktor Szilagyi und Patrik Fahlgren zwei Akteure, die unter der Woche keine Länderspiele bestritten hatten. „Beide haben zusammen sehr gut Regie geführt", lobte Ljubomir Vranjes. Auf Rechtsaußen und im Tor agierten mit Tamás Mocsai und Sören Rasmussen zwei weitere „ausgeruhte“ Spieler. Dagegen pausierte Thomas Mogensen die komplette Partie. Blitzschnell legte die SG ein 6:1 vor. Gerade der Rückraum, dem in der Anfangsformation auch Oscar Carlén angehörte, durchpflügte die Balinger Abwehr nach allen Regeln der Kunst.

Viktor Szilagyi erzielte sieben Tore. Fotos: N. Kirschner

Dann kamen die Schwaben etwas besser ins Spiel. Der Franzose Johan Boisedu ragte mit seiner Sprung- und Wurfkraft heraus. Gegen eine zielstrebige SG war das aber zu wenig. Die spielte wie entfesselt auf, führte nach einer Viertelstunde bereits mit 11:5. Viktor Szilagyi nutzte einen Abwehrfehler und düste durch eine erstaunlich große Lücke. „Wir waren schon mit gedämpften Erwartungen nach Flensburg gekommen", wies Gäste-Coach Rolf Brack auf die Verletzungen der Rückraum-Stammkräfte Roland Schlinger und Felix Lobedank hin. „Allerdings sind beide keine Stützen in der Abwehr. Da hätten wir mehr Gegenwehr leisten müssen, um ein spannenderes Handballspiel zu erleben."

Dan Beutler pausierte diesmal.

Oscar Carlén und Viktor Szilagyi erlaubten sich in kurzer Folge jeweils eine Zeitstrafe. Aber auch in 4:6-Unterzahl büßte die SG nichts von ihrer Souveränität ein und überstand diese Phase schadlos. Anders Eggert schlich sich auf Linksaußen davon und erzielte das 12:6. Danach drehte die SG nochmals mächtig auf und spielte mit den Gästen Katz und Maus. Es ging Schlag auf Schlag. Patrik Fahlgren sorgte mit dem 19:9 für die erste Zehn-Tore-Führung. „Unsere Mannschaft dachte wohl, dass die SG um 17 und nicht erst um 19 Uhr mit ihrer Weihnachtsfeier beginnen wollte", sagte HBW-Manager Benjamin Chatton.
In der Pause gab es Samba-Klänge. Die SG kehrte beschwingt zurück, dominierte auch den Beginn des zweiten Durchgangs eindeutig. Mit dem 25:12 markierte Viktor Szilagyi einen neuen Höchststand. Die SG war nicht nur auf Siegkurs, sie war auch auf dem besten Weg etwas für das Torverhältnis zu tun. „Das war eine absolut beeindruckende Leistung", lobte SG-Geschäftsführer Holger Kaiser. „Unsere Spieler waren nach den ganzen Belastungen erstaunlich frisch." Alle elf eingesetzten Feldspieler trugen sich in die Torschützenliste ein.

Michael Knudsen ist zurück.

Bald nach Wiederbeginn machte sich Michael Knudsen am Seitenrand warm. Seit dem 29. Dezember 2009 hatte er nicht mehr für die SG gespielt. 45:09 zeigte die Hallenuhr, als der Kreisläufer sein Comeback feierte. Stehende Ovationen und der gewohnte Coldplay-Hit begleiteten seine ersten Schritte. Die vollführte der Däne in der Abwehr. Aber schon den zweiten Angriff schloss er erfolgreich ab. Und weil es so schön war, gab es einen Nachschlag. 32:17 – die „Hölle Nord“ hat Michael Knudsen zurück.
Für Aha-Erlebnisse sorgte auch Petar Djordjic. Vor allem sein Geschoss aus vollem Lauf zum 34:19 hätte sicherlich einen Höchstwert bei einer Radar-Kontrolle ausgelöst. Kurzum: Einen Tag vor dem Dritten Advent beschenkte die SG ihre Fans. „Diesmal kann ich fast nichts Negatives sagen", meinte Ljubomir Vranjes. „Nur nach 50 Minuten musste ich ein Team-Timeout nehmen, da wir anfingen, mit einigen Fehlern den hervorragenden Gesamteindruck etwas zu beeinträchtigen." Aber wirklich meckern konnte an diesem schönen Abend auch der Trainer nicht.

Für Tamás Mocai gab es ein nachträgliches Geburtstagsgeschenk.

SG Flensburg-Handewitt – HBW Balingen-Weilstetten 38:25 (19:10)
SG Flensburg-Handewitt: Rasmussen (15 Paraden) – Karlsson (2), Carlén (3), Eggert (7/3), Fahlgren (5), Svan Hansen (1), Djordjic (4), Mocsai (3), Heinl (2), Szilagyi (7), Boesen (2), Knudsen (2)
HBW Balingen-Weilstetten: Marinovic (4 Paraden), Zoubkoff (4 Paraden) – Herth (7/3), Sauer (1), Wilke (1), Ettwein (2), Strobel, Temelkov (4/1), Bürkle (1), Ilitsch (1), Boisedu (6), Mitkov (2), Hojc
Schiedsrichter: Thöne/Marijo Zupanovic (Berlin); Zeitstrafen: 12:10 Minuten (Karlsson 4, Carlén 2, Mocsai 2, Szilagyi, Boesen 2 – Sauer 4, Ettwein 2, Strobel 2, Ilitsch 2); Siebenmeter: 3/3:4/4; Zuschauer: 6050
Spielfilm: 2:0 (3.), 6:1 (9.), 6:3 (11.), 7:4 (12.), 10:4 (14.), 11:6 (16.), 13:6 (20.), 13:8 (22.), 17:8 (27.), 19:9 (29.) – 21:10 (33.), 23:11 (36.), 25:12 (38.), 25:14 (39.), 27:14 (41.), 27:15 (43.), 29:17 (46.), 32:17 (47.), 32:19 (50.), 34:19 (51.), 35:20 (53.), 35:23 (56.), 37:25 (60.)
 


Weitere Berichte
11.12.2010 – Balingen gegen die SG chancenlos (www.erlebe-flensburg.de)
10.12.2010 – Adventsstimmung in der „Hölle Nord"? (Homepage, Vorschau)

Von: ki