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Der dritte Streich

08.10.2011 -TOYOTA Bundesliga: 36:30 – ein großes Plus im Tor

Die SG Flensburg-Handewitt gestaltete auch ihr drittes Heimspiel in der TOYOTA Bundesliga erfolgreich. Am Abend schlug sie die HSG Wetzlar mit 36:30 (18:15). Damit zeigt der Weg in der Tabelle weiter nach oben, zumal nun auch das Torverhältnis positiv ist. „Ich wollte, das die Mannschaft viel läuft, viel Druck ausübt und viel Spaß hat", erklärte SG-Coach Ljubomir Vranjes. „Alles ist in Erfüllung gegangen."
So etwas nennt man Traumstart! Fünf Mal griffen die Wetzlarer an, fünf Mal verhinderte SG-Schlussmann Mattias Andersson einen Treffer. Egal woher die Würfe auch kamen, der Schwede war stets schon da. Sogar ein Siebenmeter blieb an ihm „kleben“. Die SG schaltete schnell um, Michael Knudsen und Holger Glandorf freuten sich über fulminante Gegenstoß-Tore. HSG-Coach Gennadij Chalepo fuchtelte mit der grünen Karte und legte sie bereits nach knapp sechs Minuten auf den Tisch. Da hieß es 5:0.
Die Hessen wechselten auf der Schaltzentrale. Der erfahrene Alois Mraz sollte die Strippen ziehen. Die ersten beiden Erfolgserlebnisse standen bald auf dem Konto. Doch die SG legte nach. Vor allem Holger Glandorf war nicht zu stoppen, mit seinem vierten Treffer erhöhte er auf 9:3. Nach 18 Minuten war das halbe Dutzend bereits voll. Dennoch schmolz der Vorsprung. Im Angriff schlichen sich zu viele Unaufmerksamkeiten ein, die Abwehr hatte gegen den komplett durchgewechselten Wetzlarer Rückraum nun mehr Probleme – obwohl Mattias Andersson auf einem unverändert hohen Niveau parierte. Die Campushalle musste das 12:10 registrieren.

Holger Glandorf hatte wieder viel zu bejubeln.

Dann schaltete die SG wieder einen Gang hoch, profitierte dabei auch von einer doppelten Überzahl. Der gerade aufs Spielfeld gekommene Petar Djordjic tunnelte seinen Ex-Kollegen Nicolai Weber zum 14:10. Lasse Svan erhöhte von Rechtsaußen auf 15:10. Party-Stimmung in der „Hölle Nord“, die kurz darauf einen Dämpfer erhielt: Der starke Michael Knudsen kassierte vor dem Pausentee bereits seine zweite Zeitstrafe. Auch Petar Djordjic verbannten die Referees auf die Bank. In Unterzahl schrumpfte der Vorsprung.
Der Wiederbeginn war gleich nach dem Geschmack der Fans. Mattias Andersson glänzte gegen Philipp Müller mit seiner Parade Nummer 16, Lars Kaufmann brachte die SG mit 19:15 in Front. Stürmisch ging es im zweiten Durchgang weiter. „Eine Abwehrschlacht war das heute nicht", schmunzelte Gennadij Chalepo. Seine Truppe wehrte sich aber tapfer, konservierte bis Mitte der zweiten Hälftet einen Drei-Tore-Rückstand. Vorne agierte die SG indes konsequent. Anders Eggert verwandelte seine Siebenmeter wieder so sicher, dass die Statistiker schon vor der Ausführung den senkrechten Strich setzten.

Lasse Svan Hansen kommt frei zum Wurf. Fotos: N. Kirschner

Beim  25:20 präsentierte sich der Däne auch mal wieder als „Mister Gegenstoß“ und beim 28:22 als „Mister Trickwurf“. Der Sieg nahm allmählich Konturen an und war praktisch im Sack, als Sören Rasmussen einen Siebenmeter von Adnan Harmandic am Gehäuse „vorbeiguckte“ und die nächsten Versuche von der ominösen Linie von Kari Kristjan Kristjansson und Alos Mraz abwehrte. Begeisterungsstürme im Rund! Die SG-Keeper waren einfach ein kongeniales Paar: Der eine war der Fels in der Brandung im Positionsangriff, der andere der Strafwurf-Killer. „Unser Trainer hat nun ein Torwart-Problem", schmunzelte SG-Geschäftsführer Holger Kaiser. „Ich wüsste nicht, wer beim nächsten Spiel anfangen soll."
In der Schlussphase ließ Ljubomir Vranjes nochmals Petar Djordjic von der Leine – und auch Jacob Heinl. Insgesamt hielt sich der SG-Trainer aber merklich mit Wechselspielchen zurück. „Zum Anfang der Saison brauchen wir ein Fundament, das der Mannschaft Sicherheit gibt", erklärte er. Schon am Dienstag geht es weiter: Die SG gastiert beim HSV Hamburg. „Es ist noch Luft nach oben", hofft Holger Kaiser gegen den deutschen Meister auf eine starke Leistung. 

Anders Eggert: Wieder einmal von den Fans umlagert.

SG Flensburg-Handewitt – HSG Wetzlar    36:30 (18:15)
SG Flensburg-Handewitt: Andersson (22/1 Paraden), Rasmussen (6/4 Paraden; bei fünf 7m, ab 51.) – Karlsson, Eggert (8/6), Glandorf (10), Mogensen (4), Svan Hansen (2), Djordjic (5), Heinl, Kaufmann (2), Knudsen (5)
HSG Wetzlar: Marinovic (7 Paraden; ab 26.), Weber (4 Paraden) – Schmidt (2), Salzer, Valo, Jungwirth (2), Mraz (2), Müller (6), Chalkidis (4), Fäth, Harmandic, Friedrich (6/2), Kristjansson (7), Hahn (1)
Schiedsrichter: Baumgart/Wild (Altenheim/Elgersweier); Zeitstrafen: 12:6 Minuten (Knudsen 4, Heinl 2, Karlsson 2, Djordjic 2, Glandorf 2 – Müller 4, Salzer 2); Siebenmeter: 6/6:7/2 (Andersson hält gegen Schmidt, Rasmussen zwei Mal gegen Friedrich und ein Mal gegen Kristjansson, Harmandic vorbei); Zuschauer: 5814
Spielverlauf: 5:0 (6.), 5:2 (8.), 6:3 (9.), 9:3 (11.), 9:5 (14.), 11:6 (15.), 11:8 (17.), 12:10 (19.), 15:10 (23.), 16:12 (25.), 18:13 (27.) – 19:15 (31.), 20:17 (35.), 22:18 (37.), 23:20 (40.), 25:21 (41.), 26:22 (44.), 28:22 (45.), 30:23 (48.), 31:25 (53.), 33:25 (55.), 33:27 (56.), 35:28 (58.), 36:29 (60.) 

Von: ki