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12.02.2011 -TOYOTA Bundesliga: 35:25 – kleiner Kader, große Ausbeute

Die SG Flensburg-Handewitt hat die erste Auswärtshürde in diesem Jahr gemeistert. Das 35:25 (17:13) beim TuS N-Lübbecke war eine mehr als überzeugende Vorstellung. „Das war einfach überragend von den Jungs", schnalzte SG-Trainer Ljubomir Vranjes mit der Zunge. „Angriff, Abwehr, Torwart, Gegenstoß – einfach alles hat eine sehr gute Note verdient. Als Trainer kann man nur danke sagen."
Der Spielberichtsbogen hingegen sah durch die SG-Brille nicht gerade rosig aus. 14 Mann boten die Lübbecker auf, auf der SG-Seite klafften etliche Lücken. Ohne Oscar Carlén, Thomas Mogensen und Michael Knudsen war Platz auf der Bank. Zum Glück war Jacob Heinl, der am Freitag an einem Magen-Darm-Virus laborierte, mit von der Partie. Schon beim 3:1 war der Kreisläufer zur Stelle. In der Offensive wurde er aber weitgehend geschont. Für die gut funktionierende 6:0-Deckung war der 24-Jährige indes unentbehrlich.
Es waren noch keine zehn Minuten gespielt, da lochte Tamás Mocsai zum 7:2 ein. Der ungarische Linkshänder fand wesentlich besser in die Partie als noch am Mittwoch. „Er hat seine Sache 60 Minuten lang gut gemacht", urteilte Ljubomir Vranjes. „Wie er ist aber die ganze Mannschaft zu loben." Die Hausherren tauten allmählich auf, kamen auf Betriebstemperatur. Das spürte auch SG-Trainer Ljubomir Vranjes und nahm seine Auszeit. Der Anfangselan war kurzfristig dahin. Immerhin agierte nun Petar Djordjic, der für Lasse Boesen auf die Platte kam, erneut zuverlässig. Vier Tore in sieben Minuten, das vorerst letzte zum 10:14 – das war wieder eine Klasse-Ausbeute.
Dennoch rückten die Lübbecker der SG auf die Pelle. Drei Minuten vor der Pause war der Vorsprung auf zwei Tore geschrumpft. Tamás Mocsai erzielte das 16:13, passte im nächsten Angriff auf Jacob Heinl, der nur auf Kosten eines Siebenmeters gestoppt werden konnte. Anders Eggert war ein sicherer Vollstrecker. Als Dan Beutler gegen TuS-Rechtsaußen Nicky Verjans parierte, hätte Viktor Szilagyi sogar fast noch weiter erhöht – der Ball schlug eine Sekunde zu spät im Gehäuse ein. Aber auch das 17:13 war ein zufriedenstellender und gerechter Zwischenstand.
Bis zur Pause hatte die SG-Deckung Arne Niemeyer sehr gut im Griff. Direkt danach schloss der TuS-Shooter gleich drei Angriffe erfolgreich ab und brachte die Merkur-Arena zwischenzeitlich zum Brodeln. Doch die SG hatte zwei Spielverderber zwischen den Pfosten. Während Dan Beutler fast die ganzen 60 Minuten auf dem Posten war, raubte Sören Rasmussen den Nettelstedtern bei einigen Strafwürfen den Nerv. Nach dem 17:20 zog die SG merklich an. Lasse Svan Hansen besorgte mit seinem dritten Treffer das 19:25. Zum ersten Mal an diesem Abend lag die SG mit sechs Toren vorne. Die zahlreichen mitgereisten Fans, die ihr Team lautstark unterstützten, waren in Jubel-Stimmung.
Lübbecke feierte noch einmal ein kleines Strohfeuer, verkürzte auf 23:27. Patrik Fahlgren verlor im nächsten Angriff den Ball. Doch Lasse Boesen hatte aufgepasst, ergatterte das Wurfutensil und bediente Anders Eggert. Der Linksaußen ließ nichts anbrennen. Ebenso die SG, die erstaunlich souverän agierte, frühzeitig auf die Siegerstraße einbog und am Ende sogar eine Handball-Gala bot. Die Westfalen blieben erstaunliche elf Minuten ohne Torerfolg. Ljubomir Vranjes: „Die Mannschaft hat einen tollen Charakter gezeigt. Da hat man als Trainer allen Grund zum Lachen."

Jacob Heinl stellte sich in den Dienst der Mannschaft.


TuS N-Lübbecke – SG Flensburg-Handewitt  25:35 (13:17)
TuS N-Lübbecke: Blazicko, Putera – Verjans (5), Gustafsson (2), Löke (1), Siodmiak, Hansen (5), Svensson (2), Tluczynski (6/4), Olafsson, Wiese, Niemeyer (4), Alvanos, Remer
SG Flensburg-Handewitt: Beutler, Rasmussen (nur bei einigen 7m) – Karlsson (1), Eggert (11/4), Fahlgren (2), Svan Hansen (4), Djordjic (5), Mocsai (6), Heinl (4), Szilagyi (1), Boesen (1)
Schiedsrichter: Fleisch/Rieber (Ostfildern/Nürtingen); Zeitstrafen: 2:2 Minuten (Gustafsson 2 – Szilagyi 2); Siebenmeter: 7/4:4/4 (Remer, Tluczynski und Verjans scheitern an Rasmussen); Zuschauer: 2564
Spielverlauf: 0:2 (6.), 2:3 (8.), 2:7 (10.), 4:7 (13.), 4:9 (15.), 5:10 (17.), 8:11 (21.), 9:12 (22.), 10:14 (24.), 12:14 (26.), 13:15 (27.) – 14:17 (32.), 16:18 (35.), 16:20 (37.), 18:21 (38.), 18:23 (40.), 19:25 (43.), 22:26 (46.), 23:27 (47.), 24:28 (49.), 24:35 (59.)

 

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14.2.2011 – Souveräner Auswärtssieg für Flensburg (sh:z; Hans-Werner Klünner)
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Von: ki