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24.10.2010 -TOYOTA Bundesliga: 34:27 nach sensationellem Start

Die SG Flensburg-Handewitt landete mit einem 34:27 (16:11) über den TV Großwallstadt den dritten Heimsieg der laufenden Saison und verbesserte sich auf den sechsten Rang. „Mit dem heutigen Spiel können wir absolut zufrieden sein", sagte Team-Manager Ljubomir Vranjes. „Die Mannschaft hat die taktischen Vorgaben umgesetzt. Wir befinden uns auf den richtigen Weg."
Die Partie begann in jeder Hinsicht ungewöhnlich. Es war wohl das erste Mal, dass die SG als erste der beiden Mannschaften in die „Hölle Nord“ einlief. Hatten die Großwallstädter den nahenden Anpfiff einfach verschlafen? Oder war es in der kuscheligen Kabine so gemütlich gewesen? Wer weiß, zumindest erschienen die Gäste nicht zum vorgegebenen Zeitpunkt. Spontan musste der Ablaufplan umgestellt werden – und die SG mit Tobias Karlsson an der Spitze machte den Anfang.
Eine schöne Überraschung bot die Anfangsaufstellung für die Fans der SG. Bis auf Michael Knudsen waren für dieses wichtige Spiel alle Mann an Bord. Dan Beutler stand wieder im Tor, Tobias Karlsson vor ihm im Mittelblock. Und Oscar Carlén gab im rechten Rückraum wieder Vollgas. Das 2:1 ging auf das Konto des jungen Schweden, der damit eine furiose Torfolge eröffnete. Praktisch im Minuten-Takt netzte die SG ein. Bereits nach fünf Minuten – Lasse Svan Hansen hatte gerade das 5:1 erzielt – nahm die TVG-Bank ihre Auszeit. Trainer Michael Biegler tauschte die Kreisläufer. Kurz darauf begann er auch damit, in seinem Rückraum durchzuwechseln.

Drei Comebacks, blitzschnelle Führung.

Zunächst brachte alles nichts ein. In der 14. Minute traf Oscar Carlén zum dritten Mal aus der zweiten Reihe. 10:2 – das Duell der Tabellen-Nachbarn schien frühzeitig auf einen klaren Ausgang zuzulaufen. „Das war eine Freudsche Fehlleistung", ärgerte sich Michael Biegler. „Schon in den ersten 15 Minuten hatten wir die Partie in den Sand gesetzt." Derweil schwärmte SG-Coach Per Carlén von seiner Abwehr, den Gegenstößen sowie von Dan Beutler und seinen „überragenden 20 Minuten".
Doch es konnte nicht so stürmisch weitergehen. Die Gäste festigten sich aus der Abwehr heraus. Keeper Mattias Andersson entschärfte einige Würfe der SG-Schützen, die sich damit begnügten, den Vorsprung zu verwalten. Das nutzte der TVG, schlich sich allmählich etwas heran. Per Carlén erkannte diesen Trend und versuchte mit den Einwechslungen von Viktor Szilagyi und Patrik Fahlgren gegenzusteuern. Dennoch beförderte Moritz Schäpsmeier den Ball aus spitzem Winkel zum 15:11 ins Netz. In den letzten Sekunden der ersten Halbzeit hatte die SG allerdings die richtige Antwort parat. Lasse Svan Hansen agierte konsequent und gönnte seinen Mannschaftskameraden einen Pausentee bei einer Fünf-Tore-Führung.

Die SG-Abwehr ließ wenig Platz. Fotos: N. Kirschner

Den zweiten Durchgang eröffneten die Süddeutschen mit einem Siebenmeter, der umstritten war. So kam gleich Dampf in die Partie, den die SG dankend annahm. Anders Eggert und Lasse Svan Hansen verwerteten blitzschnelle Gegenstöße, und es hieß wieder 20:13. Auch eine Unterzahl überstand die SG blendend: Lasse Svan Hansen tauchte völlig frei am Kreis auf und vollendete zum 21:14.
Die SG behielt das Heft in der Hand. Nach einem Doppelschlag von Viktor Szilagyi traf Oscar Carlén zum 25:17. Großwallstadt nahm das Team-Time-Out, Per Carlén wechselte und brachte Tamás Mocsai sowie Thomas Mogensen. Der Däne sorgte gleich für einen echten Schmankerl. Nach einem Freiwurf drehte er sich mit dem Ball um die eigene Achse und schmiss das Wurfutensil am TVG-Block vorbei in die Maschen. Das 26:17 war ein sicheres Indiz dafür, dass nichts mehr anbrennen würde.

Lasse Svan Hansen findet die Lücke.

In der Schlussphase kam auch Petar Djordjic zu seinen Einsatzzeiten. Er traf zum 32:24 und fügte sich damit als zehnter SG-Akteur in die Torschützenliste ein. „Das spricht für die Breite in unserem Kader", freute sich Per Carlén vor der zweiwöchigen Punktspiel-Pause. In der nächsten Woche stehen Länderspiele auf dem Programm, dann beginnt die Vorbereitung auf das Nordderby beim HSV Hamburg am 6. November.

Auch Michael Knudsen hatte einen Einsatz.

SG Flensburg-Handewitt – TV Großwallstadt 34:27 (16:11)
SG Flensburg-Handewitt: Beutler (10 Paraden), Rasmussen (ab 47., bei einem 7m; 1 Parade) – Karlsson (2), Carlén (6), Eggert (9/4), Fahlgren, Mogensen (2), Svan Hansen (6), Djordjic (1), Mocsai (1), Heinl (3), Szilagyi (3), Boesen (1)
TV Großwallstadt: Andersson (9 Paraden), Rominger (ab 44., bei einem 7m; 3 Paraden) – Spatz (10/6), Weinhold, Kneer (3), Tiedtke (4), Larsson, Jakobsson, Kunz (1), Reuter (1), Köhrmann (1), Szücs (2), Schäpsmeier (5)
Schiedsrichter: Fleisch/Rieber (Ostfildern/Nürtingen); Zeitstrafen: 4:4 Minuten (Karlsson 2, Heinl 2 – Kneer 2, Kunz 2); Siebenmeter: 4/4:6/6; Zuschauer: 6052
Spielverlauf: 1:1 (3.), 8:1 (9.), 10:2 (14.), 10:5 (18.), 12:5 (20.),12:7 (24.), 14:8 (26.), 14:10 (28.) – 16:12 (31.), 18:12 (33.), 20:13 (35.), 22:15 (38.), 23:17 (40.), 26:17 (44.), 26:20 (47.), 28:21 (50.), 30:22 (52.), 31:24 (56.), 32:26 (59.) 


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25.10.2010 – Furiose Flensburger Startphase (sh:z)
24.10.2010 – SG gewinnt wichtiges Heimspiel (www.erlebe-flensburg.de)
22.10.2010 – Der nächste Schlager (Homepage, Vorschau) 

Von: ki