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18.09.2010 -TOYOTA Bundesliga: 34:25 – ein Sieg mit ruhiger Hand

Doppelter Grund zur Freude: Die SG feierte nicht nur einen sicheren 34:25 (16:10)-Erfolg über den TuS N-Lübbecke, sondern übernahm mit ihrem fünften Sieg zumindest für einen Tag die Tabellenspitze der TOYOTA Handball-Bundesliga. „Das war wieder Power-Handball", schnalzte SG-Coach Per Carlén mit der Zunge. „Die Mannschaft wird immer stärker und bekommt immer mehr Selbstvertrauen."
Im „nordischen“ Festival – auch der Gast hatte Schweden- und Dänen-Power dabei – markierte die SG nach zwei Minuten den ersten Treffer des Tages. Lasse Svan Hansen war auf Rechtsaußen durchgebrochen. Nach einer ausgeglichenen Anfangsphase setzte die SG dort nahtlos an, wo sie bei den letzten Spielen aufgehört hatte. Die Abwehr stand sicher, vorne waren die bewährten Kräfte der letzten Serie am wirken – wobei im linken Rückraum diesmal Geburtstagskind Lasse Boesen den Vorzug erhalten hatte. Und Dan Beutler fühlte sich richtig wohl im Kasten. „Das war nun schon das dritte Spiel in Folge, bei dem er eine gute Leistung gezeigt hat", freute sich Per Carlén.
Nach einem Gegenstoß markierte Tobias Karlsson das 7:4. Erstmals hatte sich die SG ein nettes Polster erspielt. Die Lübbecker liefen diesem Rückstand nun permanent hinterher. Nach einigen Minuten hatte Gäste-Coach Patrik Liljestrand genug gesehen. Er nahm nicht nur eine Auszeit, er rotierte auch kräftig. Bis auf Rechtsaußen Thorir Olafsson brachte er ausschließlich frische Kräfte. Einen unglücklichen Einstand hatte dabei Stephan Just, der Jacob Heinl mit dem Ball aus nächster Nähe voll am Kopf traf. Der SG-Kreisläufer konnte nach kurzer Behandlung aber weiterspielen.
Trotz der Veränderungen in der TuS-Aufstellung blieb die SG am Ruder. Mehr als auf 12:10 (25.) ließ sie die Gäste nicht herankommen und machte dann die Schleusen dicht. Selbst die Ansätze von westfälischen Gegenstößen schwappten nicht an den SG-Kreis. Lasse Svan Hansen schnappte dabei einmal den Lübbeckern den Ball weg, wie ein Angler einen großen Karpfen fängt. Kurz vor der Pause hatte Oscar Carlén dann seinen großen Auftritt: Mit drei Treffern in Serie – Fußball-Fans würden von einem lupenreinen Hattrick sprechen – bescherte er der SG eine Sechs-Tore Führung. „Es ist ganz schlimm so in die Pause zu gehen", stöhnte Patrik Liljestrand.

Anders Eggert kommt immer mehr in Schwung.

Während der TuS beim Pausentee offenbar ein erneutes Facelifting vornahm und komplett zur Startformation zurückkehrte, behielt Per Carlén seine ruhige Hand und vertraute zunächst auf die gleichen Spieler wie im Abschnitt eins. „Wenn man einen so guten Handball sieht, dann tut man sich schwer mit dem Wechseln", schmunzelte Per Carlén. Die Ruhe auf der Bank machte sich bezahlt. Anders Eggert flog aus spitzem Winkel in den Kreis und versenkte, Oscar Carlén hämmerte einen Konter in die Maschen. Es hieß 19:11. Und kurz darauf schlich sich Lasse Svan Hansen an den Kreis und machte mit seinem fünften Treffer die 20 voll. Die „Hölle Nord“ sah eine glänzend aufspielende SG, die mit viel Leidenschaft begeisterte.
Das beste Beispiel: Oscar Carlén, der sich vor der Pause richtig warmgeworfen hatte. Kaum hatte er das 22:14 markiert, da hatte der junge Schwede aus der Abwehr heraus einen perfekten Auftritt. Er boxte den Ball vor der Nase seines Gegenspielers Stephan Just gen gegnerische Hälfte, setzte sich mit energischen Schritten im Laufduell durch, schnappte sich den Ball und zog aus zehn Metern ab. Tor, 23:14 – stehende Ovationen!
Nun begann Vater Per Carlén zu wechseln. Patrik Fahlgren war das erste neue Gesicht und führte sich prächtig ein: mit dem Tor zum 24:15. Nachdem Lasse Boesen auf 25:15 erhöht hatte, bestellte die TuS-Bank ihre Auszeit. Danach glückte Kristian Erik Svensson zwar ein Tor, Lasse Svan Hansen aber das TOR. In Unterzahl düste er den gesamten Kreis entlang und schloss von der Linksaußen-Position in der Manier eines Rückraumspielers ab. Die „Hölle Nord“ war aus dem Häuschen. Und Patrik Liljestrand war noch nicht einmal wirklich enttäuscht: „Meine Mannschaft hat gekämpft, die Unterschiede zwischen den Teams sind nun einmal so groß."
Tamás Mocsai, Petar Djordjic, Sören Rasmussen und Viktor Szilagyi erhielten in der Schlussphase ihre Spielanteile und trugen ihr Scherflein zum sicheren SG-Sieg bei. „Sie hatten es nicht einfach, da sie 40 oder 50 Minuten lang auf der Bank gesessen haben", war Per Carlén auch mit seiner „Reserve" zufrieden. Team-Manager Ljubomir Vranjes merkte derweil an: „Ich muss etwas kritisch sein – wir können es noch besser." Am Mittwochabend gastiert die SG zum Auftakt der Champions League in Ciudad Real.

Nach dem Schlusspfiff wurde gefeiert. Fotos: N. Kirschner

Mehr Fotos (N. Kirschner) 
 

SG Flensburg-Handewitt – TuS N-Lübbecke 34:25 (16:10)
SG Flensburg-Handewitt: Beutler (13 Paraden), Rasmussen (ab 51.) – Karlsson (2), Carlén (8), Eggert (5/2), Fahlgren (1), Mogensen (1), Svan Hansen (7), Djordjic (1), Mocsai (2), Heinl (2), Szilagyi (1), Boesen (4)
TuS N-Lübbecke: Blazicko (2 Paraden), Putera (6/1 Paraden) – Gustafsson (2), Løke (3), Siodmiak, Hansen (1), Svensson (5), Tluczynski, Olafsson (6/2), Just, Niemeyer (2), Konitz (2), Alvanos (2), Remer (2)
Schiedsrichter: Damian/Wenz (Bingen/Mainz); Zeitstrafen: 6:6 Minuten (Heinl 4, Carlén 2 – Siodmiak 2, Hansen 2, Tluczynski 2); Siebenmeter: 3/2:2/2 (Eggert scheitert an Putera); Zuschauer: 4800
Spielverlauf: 1:0 (2.), 1:2 (4.), 3:4 (7.), 7:4 (13.), 9:6 (17.), 10:8 (22.), 12:8 (23.), 12:10 (25.) – 17:10 (31.), 20:11 (36.), 21:14 (39.), 23:14 (39.), 25:15 (44.), 26:17 (46.), 28:18 (49.), 28:20 (50.), 31:20 (54.), 31:22 (56.), 33:23 (59.)


Weitere Berichte
18.9.2010 – Powerhandball der SG (www.erlebe-flensburg.de; Alexander Thomsen) 
17.9.2010 – Handballfest am Traditionstag (Homepage, Vorschau)

Von: ki