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Rasmussen-Show

22.10.2011 -TOYOTA Bundesliga: 33:28 – erste Hälfte der Grundstein zum Erfolg

Die Campushalle scheint wieder eine Festung zu sein. Auch ihr viertes Heimspiel gewann die SG Flensburg-Handewitt, und zwar mit 33:28 (17:9) gegen den TuS N-Lübbecke. Damit klettert die SG auf Rang fünf. Und auch das Torverhältnis ist wieder positiv. „Ich bin sehr zufrieden, wir haben es sehr gut gemacht", lobte SG-Trainer Ljubomir Varanjes. „Vor allem Abwehr und Torhüter Sören Rasmussen haben wieder sehr gut zusammengearbeitet – das ist Harmonie pur."
Erstmals in dieser Saison saß Viktor Szilagyi als Spieler auf der SG-Bank, doch nach seiner Verletzung sollte der Österreicher noch nicht wieder zum Einsatz kommen. Ebenso Lars Bastian, der diesmal mit Leisten-Problemen pausierte. In die Startaufstellung rückte hingegen Jacob Heinl, der schon in der Anfangsphase seinen ersten Siebenmeter herausholte. Anders Eggert verwandelte sicher zum 2:0. Das erste Tor hatte Lars Kaufmann erzielte.
Im Gehäuse fing diesmal Sören Rasmussen an. Der Däne entschärfte sofort die ersten Würfe. Die Folge: Die SG erspielte sich blitzschnell einen passablen Vorsprung, da sie vorne besonders effizient agierte: Jeder Angriff ein Tor! Mit seinem zweiten Treffer markierte Holger Glandorf das 8:2. Erst nach 10:30 verlief der erste Offensiv-Vorstoß im Sande – in Unterzahl.
Die Westfalen kamen etwas heran – mehr als eine leichte Lauerstellung war aber nicht drin. Auch weil sich Sören Rasmussen als Spielverderber entpuppte. Binnen Kürze luchste er Tomasz Tluczynski zwei Siebenmeter ab. Die SG antwortete eiskalt: Lars Kaufmann zum 10:6, Holger Glandorf zum 11:6 – die „Hölle Nord“ stand Kopf.

Holger Glandorf war wieder kaum zu bremsen.

Danach legte die SG nochmals eine Schippe drauf. Es lief wie am Schnürchen. Ljubomir Vranjes tauschte im Rückraum, schickte Petar Djordjic und Tamas Mocsai ins Rennen. Einem Bruch gab es nicht. Unmittelbar vor der Pause gab es stehende Ovationen von den Rängen. Ganz besonders feierten die Fans Sören Rasmussen. Der „Teufelskerl“ parierte mit der Halbzeit-Sirene seinen 13. Ball. Lübbecke hatte seinen Meister gefunden. „Ich hebe ungern einen Einzelspieler hervor – Handball ist ein Mannschaftssport", meinte Ljubomir Vranjes. „Aber unsere Torhüter halten in dieser Saison bislang sehr gut. Dafür muss natürlich auch die Abwehr funktionieren."
Die Erfahrungen der ersten 30 Minuten löste bei den Westfalen ganz offensichtlich eine Trotz-Reaktion aus. Spritzig kamen sie aus der Kabine, düpierten mehrmals die nun nicht mehr ganz so sattelfeste SG-Deckung. In kaum etwas mehr als sechs Minuten machte der TuS sieben Tore. Plötzlich hieß es nur noch 20:16. Das lag auch daran, dass auf der SG-Bank mehr Betrieb war. „Ljubo hat zu recht durchgewechselt", meinte SG-Geschäftsführer Holger Kaiser. „Wenn nicht bei einer so klaren Führung, wann dann?" Schließlich hat die SG in der kommenden Woche zwei schwere Auswärtsspiele zu bestreiten.

Thomas Mogensen: Wo kommt denn der Ball her?
Ein Treffer von Lasse Svan Hansen über Rechtsaußen leitete einen wieder positiveren Trend ein – und natürlich einige Paraden des famosen Sören Rasmussen. Und vorne brillierte einmal mehr Holger Glandorf. Aber nicht nur mit einer guten Quote, sondern auch mit Auge. Sehenswert sein weiter Pass auf Lars Kaufmann, der einen Gegenstoß zum 26:18 vollendete. Ljubomir Vranjes versprach: „Ich glaube, dass wir in Zukunft von Holger noch mehr sehen werden."
Die zwei Punkte gerieten nicht mehr ernsthaft in Gefahr, wenngleich die Gäste deutlich besser mitmischten als im ersten Durchgang. Ihre Chancen zur Resultats-Verbesserung nutzten sie. Mehr aber auch nicht. „Auch wenn das Ergebnis erträglich ausschaut, bin ich vor allem von unserer Angriffsleistung ein Stück weit enttäuscht", sagte TuS-Trainer Markus Baur. Holger Kaiser spendete Trost: „Es zeigt die Qualität von Lübbecke, dass die zweite Halbzeit mit drei Toren gewonnen wurde."

Lars Kaufmann war gefragt. Fotos: N. Kirschner

SG Flensburg-Handewitt – TuS N-Lübbecke   33:28 (17:9)
SG Flensburg-Handewitt: Rasmussen (22/2 Paraden) – Karlsson (1), Eggert (1/1), Glandorf (9), Mogensen (3), Svan Hansen (5), Voigt, Djordjic (2), Mocsai, Heinl (5), Kaufmann (4), Knudsen (3)
TuS N-Lübbecke: Blazicko (bis 17.), Quenstedt (10 Paraden) – Verjans (2), Gustafsson (1), Löke (4), Vukovic (7), Siodmiak, K. Svensson (4), Schröder (2), Tluczynski (2/1), D. Svensson, Niemeyer (2), Remer (4/2)
Schiedsrichter: Harms/Mahlich (Magdeburg/Stendal); Zeitstrafen: 10:6 Minuten (Karlsson 6, Heinl 2, Kaufmann 2 – Vukovic 2, Siodmiak 2, Niemeyer 2); Rote Karte: Karlsson (52., dritte Hinausstellung); Siebenmeter: 2/1:5/3 (Eggert an die Latte – Rasmussen hält zwei Mal gegen Tluczynski); Zuschauer: 5870
Spielverlauf: 3:0 (4.), 5:1 (7.), 8:2 (10.), 8:5 (12.), 9:6 (13.), 11:6 (17.), 14:7 (24.), 14:9 (26.) – 17:10 (31.), 19:11 (32.), 19:13 (33.), 20:16 (37.), 23:16 (39.), 25:17 (44.), 27:19 (46.), 27:23 (49.), 30:23 (51.)

Von: ki