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SG bezwingt TVG

03.03.2012 -TOYOTA Bundesliga: 32:25 – die „Hölle Nord" brodelte kräftig

Die SG Flensburg-Handewitt ist erfolgreich in die englische Bundesliga-Woche gestartet. Am Samstagabend glückte ein 32:25 (16:13)-Erfolg über den TV Großwallstadt. In den nächsten Tagen folgen das Gastspiel bei der HSG Wetzlar (Mittwoch) und das Nordderby gegen den HSV Hamburg (Samstag). „Das war wieder ein Spiel mit Herz und Leidenschaft", freute sich SG-Geschäftsführer Dierk Schmäschke. „Die Mannschaft wusste, was zu tun ist, um wieder in die Spur zu kommen. Sie hat gezeigt, dass sie willens ist, um die Champions-League-Plätze zu kämpfen."

Erstmals in diesem Jahr ein Samstagabend mit Campushallen-Handball – ganz nach dem Geschmack der Zuschauer, die in 2012 noch nicht so zahlreich in ihre „Hölle Nord“ gepilgert waren. Nach 100 Sekunden bejubelten sie den ersten SG-Treffer. Über den Kreis, Michael Knudsen bekam den Ball – was allerdings nicht typisch war für die Anfangsphase. Denn unter den Augen von Bundestrainer Martin Heuberger lieferte sich zunächst die deutsche Linkshänder-Fraktion ein kleines Festival. Nach zehn Minuten hatte Holger Glandorf bereits vier Mal eingelocht, sein Großwallstädter Kollege Steffen Weinhold drei Mal.

Die Offensiven diktierten das Geschehen, die Abwehrreihen – ganz anders als im Vergleich zum Hinspiel – traten noch nicht so geschlossen auf. Lars Kaufmann sorgte mit einem Doppelschlag für das 8:7. Holger Glandorf erzielte das 10:9. Die postwendende Antwort kam von – wem wohl? – Steffen Weinhold. 20 Tore – und es war erst etwas mehr als eine Viertelstunde absolviert. „Wir hatten in den letzten Wochen nicht optimal gespielt und wollten unbedingt den Hebel umlegen", meinte SG-Kapitän Tobias Karlsson. „Das war sicherlich ein Grund dafür, dass wir bei den Kreuzbewegungen der Großwallstädter zu sehr mitgegangen sind."

Dann festigte sich die 6:0-Deckung der SG. Siebenmeter und Zeitstrafe für TVG-Kreisläufer Joakim Larsson – die Chance für die SG, sich abzusetzen. Die Gastgeber nutzten die Gelegenheit. Anders Eggert vollstreckte konsequent, dann legten Holger Glandorf und Thomas Mogensen nach. 14:10! „Kurz vor der Pause hat unsere Abwehr zu ihrem Leistungsvermögen gefunden, und vorne machte die Mannschaft weiter Druck", lobte SG-Trainer Ljubomir Vranjes.

Anders Eggert hatte allen Grund zur Freude.

Die Süddeutschen verkürzten nochmals auf 14:12. Die Schiedsrichter pfiffen eine Aktion von Lasse Svan Hansen ab, der sich am Boden krümmte. Die „Hölle Nord“ forderte lautstark ein Defensivfoul und baute eine emotionale Wand auf, an der der nächste TVG-Angriff abprallte. Die SG startete zum Gegenstoß, und Anders Eggert flitzte auf Linksaußen durch.

Zur Pause führte die SG „nur“ mit drei Treffern – der Drops war noch nicht gelutscht. Lars Kaufmann hatte da offenbar eine andere Meinung und düste gleich nach Wiederbeginn durch die TVG-Deckung. Der Vier-Tore-Vorsprung hielt aber nicht. Auf 18:16 kam der Gast heran, und dann kassierte Lars Kaufmann auch noch eine Zeitstrafe. Petar Djordjic mit einem trockenen Wurf und Anders Eggert mit einem Dreher hielten die Franken auf Distanz.

Thomas Mogensen marschiert zum nächsten Treffer.

Es kochte weiterhin gehörig in der „Hölle Nord“. Großwallstadt gab einfach nicht klein bei. In dieser Phase mauserte sich Mattias Andersson immer mehr zum sicheren Rückhalt. Als Lasse Svan Hansen durchstartete und zum 24:20 einlochte, brandeten die ersten Siegesgesänge durch das Rund. Der TVG muckte noch einmal auf. Aber mit diesem Mattias Andersson im Rücken konnte nichts mehr anbrennen. „Die SG hat 60 Minuten lang ihr Spiel durchgezogen", analysierte TVG-Coach Peter David. „Bei uns hat am Ende leider die Kraft nachgelassen, es wurden zu viele schlechte Würfe produziert."

Dem Gast schwammen nun endgültig die Felle davon. Ein Ballverlust, der nächste Gegenstoß, und Thomas Mogensen markierte das 27:22. Den nächsten SG-Treffer schloss Lasse Svan Hansen bereits mit einer Art Ehrenrunde ab. Das Schaulaufen konnte beginnen, ein weiterer Heimsieg war im Sack! „Wir haben nicht so viel Zeit zum Zurückschauen, Wetzlar steht vor uns", verabschiedete sich Ljubomir Vranjes in der Pressekonferenz. „Aber was ich noch sagen wollte: Es ist schön, diese Fans im Rücken zu haben."

Jubel nach dem Schlusspfiff. Fotos: Ki

SG Flensburg-Handewitt – TV Großwallstadt 32:25 (16:13)
SG Flensburg-Handewitt: Andersson (17 Paraden), Rasmussen (bei drei 7m) – Karlsson, Eggert (8/2), Glandorf (6), Mogensen (3), Svan Hansen (3), Djordjic (4), Mocsai (1), Kaufmann (4), Knudsen (3)
TV Großwallstadt: Galia (7 Paraden), Wolff (6 Paraden; ab 39.) – Spatz (13/9), Kneer (1), Tiedtke (1), Holst, Larsson (1), Jakobsson, Schäpsmeier (1), Köhrmann (1), Weinhold (6), Maaß
Schiedsrichter: Blümel/Loppaschewski (Berlin); Zeitstrafen: 8:8 Minuten (Kaufmann 4, Svan Hansen 2, Glandorf 2 – Weinhold 2, Kneer 2, Larsson 2, Jakobsson 2); Siebenmeter: 2/2:9/9; Zuschauer: 5501
Spielverlauf: 1:2 (5.), 3:4 (7.), 5:6 (10.), 7:6 (12.), 9:8 (16.), 10:10 (17.), 14:10 (23.), 14:12 (25.), 16:12 (29.) – 17:13 (31.), 18:14 (32.), 18:16 (36.), 19:17 (37.), 21:17 (38.), 21:19 (41.), 22:20 (44.), 24:20 (46.), 24:22 (49.), 27:22 (52.), 30:23 (56.), 31:24 (58.)

Von: ki