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Magdeburg zerlegt

27.03.2012 -TOYOTA Bundesliga: 32:21 – mit Feuerwerk in Osterpause

Zurück in der Spur! Mit einem 32:21 (19:8) über den SC Magdeburg hat die SG Flensburg-Handewitt ihre Ansprüche auf das Treppchen in der TOYOTA Bundesliga eindrucksvoll untermauert. „Es gibt eigentlich nicht viel zu sagen", so SG-Trainer Ljubomir Vranjes nach dem Spiel. „Ich bin stolz, diese Mannschaft trainieren zu dürfen. Sie hat heute gezeigt, dass sie etwas im Namen der SG erreichen möchte." Die Fans dankten es mit langen Ovationen und Jubelgesängen.

Es hatte nur wenige Sekunden gedauert, da war der berühmte Funken schon auf die Ränge übergesprungen. Mattias Andersson parierte einen Ball von Ales Pajovic und lieferte sich unmittelbar nach seiner Parade einen Jubel-Schlagabtausch mit der Nordtribüne. Die SG erwischte einen Start nach Maß. Der trockene Wurf von Thomas Mogensen zum 2:1 kam fast aus dem Nichts und deutete an, dass sich die Mannschaft viel vorgenommen hatte. Der schwache Auftritt gegen Zaporozhye sollte zur Eintagsfliege degradiert werden.

Mann der ersten Minuten war eindeutig Petar Djordjic. Das große Talent stand diesmal in der Startformation (Vranjes: „Das hatte er sich verdient") und rechtfertigte das Vertrauen, das ihm der Coach entgegenbrachte. Das 7:3 war bereits sein viertes Erfolgserlebnis. SCM-Coach Frank Carstens wedelte erregt mit der grünen Karte und nahm seine Auszeit. Da brandeten in der „Hölle Nord“ die ersten stehenden Ovationen auf. Die kurze Unterbrechung änderte an der SG-Herrschaft in der Campushalle nichts. „Wir hatten keine Durchschlagskraft aus dem Rückraum", monierte Frank Carstens. „Wir haben nach der Auslöse-Aktion zu früh den Abschluss gesucht und sind in die Flensburger Gegenstöße gelaufen."

Magdeburg hatte nichts zu lachen. Fotos: Ki

Die Gastgeber zogen eine beeindruckende Handball-Vorführung auf. Von Minute zu Minute wuchs der Vorsprung. Holger Glandorf markierte das 14:4 und kurbelte das Volksfest weiter an. Wohlbemerkt: Magdeburg ist Tabellensechster und kein Abstiegskandidat. „In der ersten Halbzeit waren Abwehr, Angriff und Gegenstoßverhalten mehr als optimal", meinte Ljubomir Vranjes. Nach 20 Minuten nahm er das Team-Time-Out. Viktor Szilagyi und Lars Kaufmann betraten das Parkett. Der SCM ließ nun Bennet Wiegert als vorgezogene Spitze operieren. Die SG kontrollierte das Geschehen weiterhin, ließ nun aber auch einige Chancen aus. Anders Eggert verfehlte das Gehäuse sowohl mit einem Siebenmeter als auch im zweiten Versuch. Kurzfristig schienen sich die Gäste zu erholen. Der „Kracher“ von Viktor Szilagyi mit der Halbzeit-Sirene traf sie aber wieder ins Mark. 19:8! Was für eine Gala!

Taktische Anweisungen auf der SG-Bank.

Nach der Pause leistete sich die SG eine etwas schwächere Phase und blieb satte fünf Minuten ohne Erfolgserlebnis. Der elegante Heber von Anders Eggert von der Siebenmeter-Linie deutete dann aber an, dass die SG wieder zu ihrer alten Dominanz zurückkehren würde. Zudem beendeten die Magdeburger selbst ihren „Frühling“: Kurzfristig standen sie nur mit drei Feldspielern auf der Platte. Die SG nutzte das, beim 23:11 flutschte der Ball wunderschön in die Maschen. Lasse Svan Hansen war der Kunstschütze.

Pech hatte Mattias Andersson, der nach einem Zusammenprall ausschied. Sören Rasmussen war sofort zur Stelle. So wie das ganze Team: Es umschiffte die vermeintlich hohe Heimhürde mehr als souverän. Tamás Mocsai machte die 30 voll, und Tobias Karlsson setzte mit seinem Treffer vom Kreis den Schlusspunkt. Da hatten sich die Zuschauer schon längst erhoben, um die gebührende Anerkennung für diese Leistung zu zollen. „Die Mannschaft hat unglaublich viele positive Botschaften gesendet und an das HSV-Spiel angeknüpft", freute sich SG-Geschäftsführer Holger Kaiser. „Wir sind die Mannschaft der Stunde."

Die Stimmung war am Siedepunkt.

 

 

SG Flensburg-Handewitt – SC Magdeburg  32:21 (19:8)
SG Flensburg-Handewitt: Andersson (13/2 Paraden), Rasmussen (3 Paraden; ab 47.) – Karlsson (1), Eggert (6/2), Glandorf (3), Mogensen (3), Svan Hansen (4), Djordjic (7), Mocsai (1), Szilagyi (3), Kaufmann, Knudsen (4)
SC Magdeburg: Gustavsson (12/1 Paraden) – Hartfiel, Wiegert, Rojewski (4), Musche (1), Landsberg, Pajovic (1), Hornke (5/1), Grafenhorst (3), Tönnesen, Weber (5/1), Jurecki (2)
Schiedsrichter: Pritschow/Pritschow (Stuttgart); Zeitstrafen: 6:10 Minuten (Karlsson 2, Mogensen 2, Knudsen 2 – Wiegert 2, Landsberg 2, Pajovic 2, Weber 2, Jurecki 2); Siebenmeter: 3/2:4/2 (Eggert scheitert an Gustavsson – Tönnesen und Weber scheitern an Andersson); Zuschauer: 5275
Spielverlauf: 1:1 (2.), 4:1 (5.), 5:3 (8.), 9:3 (12.), 15:4 (20.), 16:7 (25.), 17:8 (27.) – 19:10 (35.), 23:11 (39.), 23:13 (43.), 25:13 (45.), 27:15 (48.), 28:17 (52.), 29:19 (56.), 31:19 (58.)

Von: ki