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12.09.2009 -TOYOTA Bundesliga: 29:28 – siegreiche Krimistunde beim SCM

Die SG Flensburg-Handewitt feierte beim SC Magdeburg ihren zweiten Saisonsieg. Nach dem 29:28 (16:13) haben die Nordlichter wie die Tabellenspitze der TOYOTA Bundesliga 4:0 Punkte auf dem Konto. „Wir können mit unserer Leistung insgesamt zufrieden sein“, meinte SG-Teamchef Ljubomir Vranjes. „Mehrere Spieler bei uns hatten in den letzten Tag Fieber.“
Per Carlén ist kein Freund einer festen Stammsieben. Die vielen Änderungen in der Startformation hatten aber auch andere Gründe. Tobias Karlsson, Patrik Fahlgren und Lasse Boesen waren unter der Woche erkrankt und mussten ihre Kräfte dosieren. Lars Christiansen und Torge Johannsen fielen sogar komplett aus. Unter dem Strich hatte Per Carlén seine Aufstellung gegenüber den Auftakterfolg gegen Göppingen gleich in vierfacher Hinsicht durcheinander gewirbelt. Alexander Petersson fing auf der rechten Außenbahn an, Anders Eggert auf der linken, Dan Beutler hütete das SG-Gehäuse, und Patrik Fahlgren zog erstmals die Strippen im SG-Rückraum. Thomas Mogensen wich auf die linke Seite aus.
Die Partie gestaltete sich zunächst völlig offen. Beim 5:5 (8.) feierte Magdeburgs guter Schlussmann Gerrie Eijlers eine Doppel-Parade, wehrte Würfe von Alexander Petersson und Jacob Heinl ab. Als der kaum zu bremsende Fabian van Olphen das 7:5 (11.) markierte, wittere die Bördelandhalle Morgenluft. In dieser Situation setzte Patrik Fahlgren mit seinem ersten Treffer im SG-Dress ein Ausrufezeichen.
Die SG kam nun besser in Schwung. Beim 13:10 (21.) hatten die Gäste erstmals einen nennenswerten Vorsprung. Dan Beutler war einmal mehr ein wichtiger Rückhalt, entschärfte zudem binnen Kürze zwei SCM-Strafwürfe. Es gab aber auch Rückschläge: Michael Knudsen bekam nach etwas mehr als einer Viertelstunde seine zweite Zeitstrafe aufgebrummt. Tobias Karlsson war nun in der Defensive mehr gefordert. Nach 27 Minuten war für Oscar Carlén die Partie beendet. Er hatte Fabian van Olphen im Gesicht getroffen und sah „rot“. „Seinen Ausfall haben wir gut kompensiert“, meinte Ljubomir Vranjes. Dan Beutler wehrte den folgenden Siebenmeter ab. Sein „dritter Streich“! Anders Eggert erhöhte sogar auf 16:12.
Im zweiten Durchgang wirkte Alexander Petersson im rechten Rückraum. Lasse Svan Hansen und Lasse Boesen kamen neu in die Partie. Der dänische Halblinke „befeuerte“ die zweite Reihe. Entscheidend war aber nicht der Angriff, sondern die 6:0 Abwehr um Tobias Karlsson und Jacob Heinl. Die SG konterte den SCM aus. Alexander Petersson und Thomas Mogensen schlossen Gegenstöße ab, dann traf Lasse Boesen zum 19:13 (33.).
Die Katze war aber noch nicht im Sack. Nach dem 21:14 (37.) schlichen sich zu viele Unaufmerksamkeiten in den Angriff ein. Die Gastgeber verkürzten auf 19:21 (44.), es war wieder mächtig Dampf unter dem Hallendach. „In dieser Phase hatten wir schon in der letzten Saison unsere Probleme, in der Vorbereitung schienen sie abgestellt“, analysierte Ljubomir Vranjes. „Offenbar macht man einen Fehler und denkt zu viel darüber nach. Wir müssen darüber sprechen und daran arbeiten.“ Per Carlén hantierte minutenlang mit der „grünen Karte“, doch seine Truppe schien sich letztendlich selbst und ohne Auszeit zu befreien. Michael Knudsen traf zum 25:21 (51.).
Es war die letzte Aktion des Dänen in der Offensive. Kurz darauf erhielt er seine dritte Zeitstrafe und schied ebenfalls aus. Es knisterte noch einmal vor Spannung. Der bärenstarke Bartosz Jurecki verwandelte einen Gegenstoß zum 26:27. Nachdem Lasse Svan Hansen einen Nachwurf zum 26:28 genutzt hatte, verkürzte Robert Weber auf 27:28. Die SG spielte den nächsten Angriff lange aus. Als passives Spiel angezeigt wurde, brach Alexander Petersson durch und „erntete“ einen Siebenmeter. 55 Sekunden vor Schluss verwandelte Anders Eggert rotzfrech mit einem Heber. Die Entscheidung! Die SG hatte die Aufgabe „Bördelandhalle“ dank einer insgesamt guten Team-Leistung gemeistert. „Nun freuen wir uns auf das nächste Heimspiel in unserer Campushalle“, sagte Ljubomir Vranjes. Am Samstag um 15 Uhr gastieren die Füchse Berlin in Flensburg.

SC Magdeburg – SG Flensburg-Handewitt 28:29 (13:16)
SC Magdeburg: Eijlers (18/1 Paraden) – von Olphen (8), Weber (6/1), Grafenhorst, Tönnesen (1), Jurecki (8), Theuerkauf, Coßbau (5/3), Steinert, Wiegert, Krause, Grohmann
SG Flensburg-Handewitt: Beutler (19/4 Paraden) – Karlsson, Carlén (4), Eggert (7/7), Fahlgren (1), Mogensen (5), Svan Hansen (2), Heinl (2), Petersson (3), Boesen (3), Knudsen (2)
Schiedsrichter: Prang/Uwe Reichl (Bergheim/Köln); Zeitstrafen: 12:14 Minuten (Wiegert 4, Grafenhorst 4, Krause 2, van Olphen 2 – Knudsen 6, Heinl 2, Pettersson 2, Mogensen 2, Carlén 2); Rote Karten: Carlén (28., Foulspiel), Knudsen (52., dritte Hinausstellung); Siebenmeter: 8/4:8/7 (van Olphen, Theuerkauf, Grafenhorst und Weber scheitern an Beutler – Eijlers pariert gegen Eggert); Zuschauer: 4426
Spielverlauf: 0:1 (1.), 2:1 (3.), 3:4 (6.), 4:5 (8.), 7:5 (11.), 7:8 (14.) 10:9 (17.), 10:13 (21.), 12:13 (24.), 12:16 (29.) – 13:19 (33.), 14:21 (37.), 19:21 (44.), 21:23 (48.), 21:25 (51.), 22:26 (52.), 24:26 (54.), 26:27 (57.), 27:28 (58.), 27:29 (60.)


Weitere Berichte
14.9.2009 – Flensburger Husarenritt in Magdeburg (Flensborg Avis; Marc Peetz)
13.9.2009 – SG weiter mit weißer Weste (www.erlebe-flensburg.de; Jörn Saemann)
11.9.2009 – Eine Revanche an der Elbe? (Homepage, Vorschau)

Von: ki