Stripes
Stripes
Archiv

Saisonabschluss

02.06.2012 -TOYOTA Bundesliga: 27:25 in Balingen – die Bilanz lautet 57:11 Punkte

Die Saison endete für die SG Flensburg-Handewitt mit einer Fortsetzung der Erfolgsserie. Sie behauptete sich mit 27:25 (14:12) bei HBW Balingen-Weilstetten und blieb damit in der TOYOTA Bundesliga zum 15. Mal in Folge ungeschlagen. Mit 57:11 Punkten erzielte die SG das drittbeste Ergebnis in ihrer Vereinsgeschichte und vergrößerte ihren Vorsprung zu den Drittplatzierten Füchsen Berlin auf stolze vier Zähler. „Nun ist diese erfolgreiche Saison gerade erst zu Ende", sagte SG-Coach Ljubomir Vranjes, „da freue ich mich schon auf die nächste."

Der letztendlich geglückte Balingen-Trip erwies sich allerdings als eine schwere Geburt. Die ersten zwei Minuten der Partie hatten offensichtlich einen trügerischen Eindruck geweckt: Mattias Andersson parierte gegen Benjamin Herth, Michael Knudsen verwandelte zum 0:1. Es blieb lange Zeit die einzige Führung. „Dafür, dass es um nichts mehr ging, war es wirklich ein harter Kampf", beobachtete Ljubomir Vranjes. „Balingen hat alles gegeben, um nicht zu verlieren." Die SG rannte den Schwaben hinterher, mehr als ein 9:7 konnte sich der Kontrahent aber nicht verschaffen.

Beim 10:9 nahm Ljubomir Vranjes seine Auszeit und stellte seine Truppe nochmals auf die sehr aggressive, offensive HBW-Deckung ein. Das schien zu fruchten. Thomas Mogensen glich aus, Jacob Heinl traf zum 10:11. Aber wieder war es ein einsamer Vorsprung. In der letzten Phase vor der Pause stotterte der SG-Motor durch ein tiefes Tal. Zum Glück entpuppte sich Mattias Andersson – wie im Hinspiel – als Siebenmeter-Schreck. Die Zuschauer in der Balinger Sparkassen-Arena litten bis zum Pausentee bei vier versiebten Strafwürfen.

Zur Pause kam Sören Rasmussen. Der Däne entschied immerhin zwei Siebenmeter-Duelle für sich und zeigte auch sonst eine gute Form. „Wir haben diesmal wohl einen Rekord gebrochen", stöhnte HBW-Trainer Rolf Brack. „Sechs verworfene Siebenmeter!" Die SG steckte nie auf. „Unsere Mannschaft hat mal wieder das gezeigt, was sie das ganze Jahr auszeichnete", lobte SG-Geschäftsführer Holger Kaiser. „Kämpferherz, Charakter und unbändiger Wille."

Dennoch musste die SG nach 40 Minuten das 19:17 und nach 45 Minuten das 22:20 verkraften. Dann bestimmte die SG zunehmend das Geschehen. Sie generierte letztmals den erforderlichen Siegeswillen. Auf der anderen Seite registrierte Rolf Brack einen „Substanzverlust" und eine zunehmende Zahl an Fehlwürfen. „Unsere sieben scheidenden Spieler wollten sich mit einem Sieg verabschieden", sagte der HBW-Trainer. „Leider sind uns nach 50 Minuten die Mittel ausgegangen."

Anders Eggert verwandelte seine Strafwürfe zum 22:22 und 22:23, warf insgesamt aber nicht genug Tore, um in der Torjäger-Liste der Bundesliga noch auf das Treppchen zu springen. Dafür klappte es mit einem Sieg zum Saisonfinale. Es blieb an der Schwäbischen Alb aber spannend bis zum Schluss. Drei Minuten vor dem Abpfiff setzte sich Thomas Mogensen zum 25:26 durch. Der Spielmacher wie auch Viktor Szilagyi und Tamás Mocsai waren die Stützpfeiler in der Endphase der intensiven Partie.

Die Balinger hatten noch zwei Mal die Chance zum Ausgleich. Dann machte Tamás Mocsai alles klar. „Wir haben den ersten und letzten Boxkampf in dieser Saison gewonnen", sagte Thomas Mogensen, der die Partie mit einem Kopfverband beendete. Kurze Zeit später befand sich der SG-Tross bereits auf dem Rückflug und landete gegen 21.30 Uhr in Hamburg. Die Saison 2011/12 ist schöne Geschichte!

Thomas Mogensen biss auf die Zähne. Fotos: Beate Haar

 

HBW Balingen-Weilstetten – SG Flensburg-Handewitt 25:27 (14:12)
HBW Balingen-Weilstetten: Ziemer (31.-57.), Puhle – Slundt, Herth (3), Sauer (1), Keinath (1), Wilke (6), Ettwein, Wessig (4), Häfner (1), Bürkle (2), Alvanos (1), Ilitsch (3/1), Gutbrodt (3)
SG Flensburg-Handewitt: Andersson, Rasmussen (ab 31.) – Karlsson, Eggert (5/4), Mogensen (4), Svan Hansen (1), Djordjic, Mocsai (5), Heinl (2), Szilagyi (5), Kaufmann (1), Knudsen (4)
Schiedsrichter: Harms/Mahlich (Biederitz/Stendal); Zeitstrafen: 6:8 Minuten (Gutbrodt 4, Häfner 2 – Eggert 2, Svan Hansen 2, Mocsai 2, Knudsen 2); Siebenmeter: 7/1:5/4 (Wilke zwei Mal, Sauer und Herth scheitern an Andersson, Keinath und Ilitsch an Rasmussen – Eggert verwirft gegen Ziemer); Zuschauer: 2320
Spielfilm: 0:1 (2.), 2:1 (3.), 4:3 (6.), 5:5 (8.), 7:6 (10.), 9:7 (13.), 9:9 (14.), 10:11 (20.), 13:11 (27.), 13:12 (30.) – 15:12 (31.), 16:13 (33.), 16:16 (36.), 18:16 (40.), 19:17 (41.), 19:19 (43.), 21:19 (44.), 22:20 (45.), 22:23 (51.), 24:24 (54.), 25:25 (57.)

 

Von: ki