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Göppingen bezwungen

17.09.2011 -TOYOTA Bundesliga: 25:23 – erste Big Points der Saison

Die SG Flensburg-Handewitt hat im zweiten Auswärtsspiel der Saison ihren ersten Erfolg gelandet. Mit dem 25:23 (12:9) beim Vorjahresfünften Frisch Auf Göppingen signalisierte sie, dass mit ihr in dieser Spielzeit im Kampf um die Europapokal-Plätze zu rechnen ist. „Die Mannschaft hat gezeigt, dass sie nach oben will", bilanzierte ein sehr zufriedener SG-Coach Ljubomir Vranjes. „Es war aber nur ein kleiner Schritt. Wir können es noch besser machen."
Die Anfangsphase war etwas für die Abwehr-Strategen. Die SG kassierte in den ersten neun Minuten nur einen einzigen Gegentreffer. Die 6:0-Formation mit Michael Knudsen und Tobias Karlsson im Mittelblock stand sehr solide. Und als sich die Defensive nur auf Kosten eines Siebenmeters zu helfen vermochte, war auf Mattias Andersson Verlass, der schon nach wenigen Minuten das Duell mit dem Göppinger Schützen gewann.
Vorne setzte Thomas Mogensen die ersten Akzente. Er vollendete einen Gegenstoß zum 1:1. Wenig später holte er einen Strafwurf heraus, den Anders Eggert sicher zum 3:3 verwandelte. Im nächsten Angriff legte Holger Glandorf mustergültig für Thomas Mogensen auf, der die SG mit 4:3 in Führung brachte. Kurz darauf markierte Lars Kaufmann sein erstes Tor an alter Wirkungsstätte. 5:4!
Auf beiden Seiten war man um ruhig aufgebaute Spielzüge bemüht. „Es war ein enges Spiel mit einer sehr guten Göppinger Abwehr", meinte Ljubomir Vranjes. „Aber auch unsere Deckung war sehr gut eingestellt." Nach 25 Minuten war es die SG, die sich als erste ein kleines Polster verschaffte. Nach einem Gegenstoß erhöhte Tobias Karlsson auf 8:10. Trotz zweier Zeitstrafen hielt die SG den Vorsprung, ehe Holger Glandorf mit einem mächtigen Anlauf zwei Sekunden vor der Pause noch einen drauf packte. Ein tolles Tor!
„In der ersten Halbzeit hat in der Abwehr fast alles geklappt", sagte Mattias Andersson. „Das war eine super Zusammenarbeit mit meinen Vorderleuten." Der SG-Schlussmann parierte bis zur Pause immerhin acht Würfe. Auf dieser Position hatten die Gäste klare Vorteile. Nicht von ungefähr wechselte Frisch Auf-Coach Velimir Petkovic zur Halbzeit die Torhüter. Bastian Rutschmann stand nun zwischen den Pfosten und wurde von Lasse Svan Hansen gleich zum 9:13 getunnelt.
Danach zog sich der neue Schlussmann aber wesentlich besser aus der Affäre und hauchte seinen Vorderleuten neues Leben ein. Die Schwaben verkürzten auf 12:14. Und noch ein Dämpfer für die Nordlichter: Tobias Karlsson kassierte zwei Minuten. Der Schwede war nach Michael Knudsen die zweite SG-Abwehrsäule, die zum zweiten Mal auf die Bank musste. Die SG schwamm sich zwar vorerst wieder frei, doch in der „Hölle Süd“ darf man sich nie sicher sein. Mit der Unterstützung der Fans im Rücken kämpfte sich Göppingen wieder heran, verkürzte beim 18:19 erstmals seit langer Zeit auf nur einen Treffer. Thomas Mogensen tankte sich durch und sorgte wieder für etwas Luft.
Es war nun ein offener Schlagabtausch. Göppingen war dran, Petar Djordjic hielt die SG aber mit einem Doppelschlag auf Abstand. 20:22! Die Schwaben verkürzten, hatten sogar die Chance zum Ausgleich. Doch Mattias Andersson war einmal mehr zur Stelle. Thomas Mogensen antwortete und arbeitete sich zum 21:23 durch. Dann hatte FA-Linkshänder Michael Thiede Pech. Der Ball prallte an Pfosten und Latte. Aber auch Petar Djordjic scheiterte, und zwar an Michael Rutschmann. Blitzschnell stießen die Göppinger nach vorne und warfen sich erneut heran. Spätestens jetzt war der Krimi perfekt.
„Das Team hat 60 Minuten lang den Kampf angenommen und bis zuletzt alles gegeben", freute sich Ljubomir Vranjes. Die SG ackerte in der Defensive, setzte die Göppinger Angreifer unter Druck. Michael Thiede verfehlte das Gehäuse. Petar Djordjic machte es besser. 22:24 – und nur noch 86 Sekunden zu spielen! Die Zeit sprach für die SG, die diesen wichtigen Sieg routiniert nach Hause schaukelte. „Das war ein wichtiger Sieg", freute sich Mattias Andersson. „Hier werden noch viele Mannschaften verlieren."

Holger Glandorf zeigte einen guten Auftritt.

FA Göppingen – SG Flensburg-Handewitt 23:25 (9:12)
FA Göppingen: Tahirovic (3 Paraden), Rutschmann (ab 31.; 7 Paraden) – Thiede (3), Schöne (1), Späth (1), Mrvaljevic (4), Haaß (3), Horak, Anusic (1), Lobedank (1), Markez (3), Rnic (1), Schubert (5/3)
SG Flensburg-Handewitt: Andersson (15/1 Paraden), Rasmussen (bei einem 7m) – Karlsson (1), Eggert (3/3), Glandorf (5), Mogensen (6), Svan Hansen (3), Djordjic (3), Heinl, Kaufmann (2), Knudsen (2)
Schiedsrichter: Immel/Klein (Tönisvorst/ Ratingen); Zeitstrafen: 12:14 Minuten (Karlsson 6, Knudsen 4, Glandorf 2, Kaufmann 2 – Anusic 4, Schubert 4, Haaß 2, Lobedank 2); Rote Karte: Karlsson (60.; dritte Hinausstellung); Siebenmeter: 4/3:3/3 (Mrvaljevic scheitert an Andersson); Zuschauer: 4900
Spielverlauf: 1:0 (1.), 1:2 (6.), 3:2 (11.), 3:4 (13.), 4:5 (15.), 6:5 (18.), 7:6 (20.), 7:8 (23.), 8:8 (25.), 8:10 (26.), 9:10 (28.) – 9:13 (31.), 10:14 (33.), 12:14 (35.), 12:16 (38.), 13:17 (39.), 15:17 (41.), 15:19 (44.), 18:19 (47.), 19:21 (50.), 21:22 (53.), 21:23 (54.), 22:23 (56.), 22:24 (59.), 22:25 (60.)

Von: ki