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23.12.2009 -TOYOTA Bundesliga: 24:23 – vorweihnachtliches Geschenk

Einen Tag vor Heiligabend hat die SG Flensburg-Handewitt mit 24:23 (11:15) beim TBV Lemgo gewonnen. Für die Mannschaft von Trainer Per Carlén war es der sechste Sieg in Folge in der TOYOTA Bundesliga. Somit rangiert die SG weiterhin auf Tabellenplatz drei. Der Meister von 2004 ließ sich selbst von einem zwischenzeitlichen Sechs-Tore-Rückstand nicht beeindrucken und drehte die Partie in der Schlussphase des zweiten Durchgangs.
Matchwinner in der mit 4861 Zuschauern ausverkauften Lipperlandhalle war Torwart Johan Sjöstrand. Der Schwede ersetzte wenige Minuten nach dem Seitenwechsel seinen Landsmann Dan Beutler im SG-Gehäuse und blieb eine Viertelstunde lang ohne Gegentreffer. In der spannenden Endphase behielten die Norddeutschen in den entscheidenden Situationen die Nerven und hatten das nötige Quäntchen Glück auf ihrer Seite. "Am Ende war es ein verdienter Sieg", sagte Holger Kaiser. Der SG-Geschäftsführer freute sich über einen "weiteren wichtigen Schritt auf dem richtigen Weg" und darüber, dass sein Verein mit nur vier Niederlagen im bisherigen Saisonverlauf "sehr gut dasteht." 
Beide Kontrahenten kamen gut aus den Startblöcken und gingen von Beginn an hohes Tempo. In der vierten Minute gelang der SG die erste Führung. Lars Christiansen verwandelte einen Strafwurf sicher zum 3:2. Bis zum 10:10 (23.) wechselte die Führung anschließend ständig hin und her. Dabei zeichneten sich sowohl SG-Keeper Dan Beutler als auch TBV-Schlussmann Martin Galia mit zahlreichen Paraden aus. Es war jedoch Lemgos zweiter Torwart, Carsten Lichtlein, der den Grundstein zur Vier-Tore-Pausenführung des TBV legte. In der 25. Minute "fischte" der Nationaltorwart einen Siebenmeter von Christiansen weg und somit erspielte sich Lemgo einen komfortablen Vorsprung. Die SG agierte in dieser Phase vor allem im Angriff zu unstrukturiert und konnte nicht an die gute Leistung der ersten 20 Spielminuten anknüpfen. Zudem hatte die Abwehr große Schwierigkeiten mit Holger Glandorf. Der Weltmeister von 2007 erzielte in knapp zehn Minuten vier Treffer.
Im zweiten Spielabschnitt erwischten die Gäste den besseren Start und konnten auf 13:15 verkürzen. Mit drei, zum Teil unnötigen Zeitstrafen machte sich die SG das Leben jedoch unnötig schwer. Beim 14:19 schien die Partie gelaufen. Auf der Torwartposition wurde gewechselt und dies sollte sich auszahlen. Nicht kurzfristig, denn auch Johan Sjöstrand konnte zunächst das 15:21 nicht verhindern. Danach machte der 22-Jährige seinen Kasten jedoch für rund eine Viertelstunde zu und sorgte somit für den langfristigen Erfolg. Zudem wirkte sich die kurze Deckung von Michael V. Knudsen gegen Holger Glandorf positiv für die Gäste aus. Die SG erzielte acht Tore in Folge und ging ausgerechnet durch den Ex-Lemgoer Lasse Boesen erstmals wieder in Führung. Der Däne erzielte fünf Minuten vor Spielende das 22:21. Jetzt passierte das, wovon SG-Coach Per Carlén vor dem Spiel gesprochen hatte. "Wenn Lemgo unter Druck steht, könnten wir psychologisch im Vorteil sein", hatte der Schwede spekuliert.
Er sollte Recht behalten. Während die Hausherren immer mehr den Kopf verloren, machte sich bei der SG das neugewonnene Selbstvertrauen bemerkbar. Beim 24:22 zielte Oscar Carlén zwar am gegnerischen Gehäuse vorbei, doch selbst nach dem 23:24 durch Glandorf behielt die SG einen kühlen Kopf. Dabei spielten ihr eine Zeitstrafe gegen TBV-Spieler Daniel Kubes ebenso in die Karten wie ein Foulspiel der Gastgeber kurz vor Schluss. Die SG konnte sich in der Schlussphase sogar noch drei weitere Fehlwürfe leisten, bevor die vorweihnachtlichen Geschenke in Form von zwei Punkten perfekt waren. "Wir haben heute als Mannschaft funktioniert und jeder hat seinen Teil zum Erfolg beigetragen", sagte Ljubomir Vranjes. Der sportliche Leiter der SG stellte weiter fest: "Selbst nach dem Rückstand sind wir ruhig geblieben. Wir wussten das Lemgo am Ende nervös wird und so ist es schließlich auch gewesen." Holger Kaiser ergänzte: "Der Torwartwechsel und die Umstellung in der Abwehr waren heute ausschlaggebend für den Erfolg."

 

TBV Lemgo – SG Flensburg-Handewitt 23:24 (15:11)
TBV Lemgo: Galia, Lichtlein – Kraus (6), Ilyes, Bechtloff (2), Glandorf (6), Schmetz (4/1), Mocsai, Strobel (1), Hermann (2), Svavarsson (2), Geirsson, Kubes
SG Flensburg-Handewitt: Beutler, Sjöstrand – Karlsson, Eggert (2/2), Carlén (4), Fahlgren (1), Mogensen (3), Svan Hansen (1), Christiansen (4/3), Heinl (1), Petersson (4), Knudsen (3), Boesen (1)
Schiedsrichter: Methe/Methe (Vellmar); Zeitstrafen: 6:10 Minuten (Kubes 4, Mocsai 2 – Knudsen 2, Heinl 2, Carlén 2, Karlsson 2, Christiansen 2); Siebenmeter: 2/1:7/5 (Schmetz an die Latte – Christiansen und Eggert scheitern an Lichtlein); Zuschauer: 4861 (ausverkauft)
Spielverlauf: 1:0 (1.), 2:2 (3.), 2:3 (4.), 6:6 (10.), 7:7 (14.), 9:9 (20.), 10:10 (23.), 13:10 (27.), 15:11 (30.) – 15:13 (33.), 19:14 (38.), 21:15 (41.), 21:19 (45.), 21:20 (50.), 21:21 (51.), 21:23 (56.), 23:24 (60.)

 

Weitere Berichte
23.12.2009 – SG gewinnt wichtiges Auswärtsspiel (www.erlebe-flensburg.de; Alexander Thomsen)
22.12.2009 – Auswärts-Coup zu später Stunde? (Homepage)

Von: rm