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Das Bus-Event nach Dänemark

03.12.2013 -Tour nach Aalborg: 400 Fans unterstützten die SG

Packendes Spiel, stimmungsvolles Handball-Fest und ein gelebtes Gemeinschaftsgefühl – rund 400 Fans der SG Flensburg-Handewitt schlugen im Aalborger Gigantium auf und unterstützten ihre Mannschaft. Nicht weniger als sechs Busse kutschierten die SG-Sympathisanten gen Norden. Die vier Fan-Clubs „Wikinger", „Hölle Nord", „Nordlichter" und „Alte Garde" hatten bereits eigenständig jeweils eine Fahrt organisiert, als der Bundesligist zusammen mit dem SG-Partner „Neubauer Reisen" ein Paket schnürte. Am Ende waren zwei weitere Busse gefüllt – voll mit Handball-Begeisterung.

Fünf Stunden vor dem Anpfiff setzten sich die beiden Fünf-Sterne-Fahrzeuge auf der Exe in Bewegung. „Ich wünsche uns eine schöne Fahrt und zwei Punkte fürs Gepäck", sagte SG-Geschäftsstellenleiter Nils Geisler und erntete den ersten Beifall des Tages. Dann ging es 290 Kilometer immer geradeaus, immer Richtung Norden. Ob es nur eine psychologische Ursache hatte, weshalb der eine oder anderen Mitreisende während einer Pause bei Vejle fröstelte?

Andere schwelgten da bereits in Erinnerungen. Besondere Erlebnisse in Montpellier oder Barcelona flammten auf. Und auch eine fast unendliche Bus-Tour ins spanische Leon hatte sich ins Gedächtnis eingegraben. „Damals haben wir im Gang getanzt“, schmunzelte ein Alt-Fan. Diesmal war so etwas nicht möglich. Es herrschte Anschnall-Pflicht. Statt Party sorgten Einzelheiten der Jütland-Route für Abwechslung. Eine Menge der vorbeirauschenden Ortsnamen hatten einen Handball-Bezug. Zum Beispiel das 11000-Einwohner-Städtchen Hobro, in dem SG-Kreisläufer Michael Knudsen vor 35 Jahren geboren wurde und das Handball-ABC erlernte.

Nach gut dreistündiger Fahrt kündigte sich das Reiseziel an: ein Werbeschild für den Aalborger Zoo, das eher beiläufig wahrgenommen wurde. Ein Zebra, schwarz-weiß wie der THW Kiel, hätte sicherlich eine andere „Alarmstufe" ausgelöst als der abgebildete Elefant. Die Rüsseltiere besuchte niemand. Und auch das große Einkaufszentrum oder den Weihnachtsmarkt in der Aalborger Innenstadt bekamen nur diejenigen zu sehen, die früher gen Norden gestartet waren.

Das Gigantium, das direkt an der Autobahn liegt, versprühte einen Charme zwischen „Sportland" und Messehalle und glänzt mit einem multifunktionalen Charakter. Die Veranstaltungspalette reicht von Eishockey bis zum Konzert von Andrea Berg, die auch in Dänemark zahlreiche Anhänger hat. Es war aber eine Handball-Legende, die die SG-Fans vor dem Anpfiff magisch anzog. Lars Christiansen, von 1996 bis 2010 der SG-Linksaußen, fungierte als Experte für das dänische Fernsehen: „Das ist ein perfektes Spiel für mich, besser geht es fast nicht“, strahlte der 41-Jährige.

Während der Partie hielt sich die Stimmung im SG-Block immer auf einem hohen Pegel. „Gerade wir Dänen haben die Stimmung in Aalborg genossen", verriet Spielmacher Thomas Mogensen später. „Es war sehr schön, dass wir so viel von unseren Fans gehört haben. Es bedeutet auswärts viel, wenn man eine solche Unterstützung im Rücken hat.“ Zeitweise erzitterte die Tribüne vor Begeisterung der Flensburger, die noch 30 Minuten nach dem Abpfiff lautstark sangen. Da dachte SG-Geschäftsführer Dierk Schmäschke bereits über eine Wiederholung nach.  „Hoffentlich können wir in Zukunft öfter eine solche Tour durchführen“, sagte er und nannte Berlin als mögliches Ziel.

Mehr Fotos von Benjamin Nolte auf der SG-Facebook-Seite

Von: ki