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Jubel und Abschied

10.06.2019 -Südermarkt: Flensburg begrüßt seine deutschen Meister

Eine Fördestadt im Bann des Handballs. Schon bei der Ankunft der SG Flensburg-Handewitt erlebte das Deutsche Haus einen Ansturm. Alle wollten den neuen und alten deutschen Meister sehen. Am Montagmittag war es auf dem Südermarkt ähnlich. Diesmal wurden sogar zwei Titel gefeiert. Die A-Jugend erhielt eine Würdigung und stand Spalier, als Kapitän Tobias Karlsson und seine Kameraden die Empore bestiegen. „Nach der kurzen Nacht konnten wir die Mannschaft zusammenkriegen“, hatte kurz zuvor SG Geschäftsführer Dierk Schmäschke verkündet.

Alle Spieler zeigten sich nochmals mit der Meisterschale. Benjamin Buric gestand eine gewisse Müdigkeit: „Ich habe zu viel Wasser getrunken.“ Lasse Svan schmetterte zusammen mit dem Background-Chor, der aus Anders Zachariassen und Rasmus Lauge bestand, das gewohnte dänische Volkslied. Trainer Maik Machulla, der die letzten Wochen sehr angespannt war, trat ans Mikrofon. „Ich wollte nie wissen, ob im Falle der Titelverteidigung etwas geplant sei“, sagte er und schmunzelte: „Wie man sieht wurde nichts organisiert – und alle sind rein zufällig hier.“

Zwei neue Verträge
Die vier Norweger winkten gemeinsam in die Menge und skandierten: „Einmal Flensburg, immer Flensburg.“ Für einen galt das ganz besonders: Gøran Johannessen. Dierk Schmäschke teilte mit, dass der Norweger just seinen Kontrakt bis 2023 verlängert habe. Co-Trainer Mark Bult erschien mit Niels Versteijnen. Der junge Niederländer, mit der A-Jugend frischgebackener deutscher Meister, erhielt einen Profi-Vertrag für die nächste Saison. Seine Position ist der rechte Rückraum.

Emotionale Abschiede
Es gab aber auch Abschiedstränen. Tobias Karlsson sprach über den traumhaften Abschluss seiner Karriere. Rasmus Lauge redete bedächtig: „Ich werde euch vermissen.“ Einen besonderen Applaus erhielt Marius Steinhauser, der seine vierte Meisterschaft in Serie eingefahren hatte. Den Urlaub hatte sich der Rechtsaußen verdient. „Wir haben einen guten Trainer“, lächelte er. „Wir dürfen ab sofort essen und trinken, was wir wollen.“ Für elf seiner Mannschaftskollegen galt das allerdings nur eingeschränkt: Sie saßen praktisch auf gepackten Koffern, eine Woche mit den Nationalteams rief.

Gøran Johannessen: „Einmal Flensburg, immer Flensburg.“ Fotos: Ki