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Das erste Endspiel

18.05.2012 -Mission Europapokal: SG fordert Titelverteidiger heraus

Die Fans der SG Flensburg-Handewitt werden hautnah dabei sein, wenn in den nächsten Tagen ein Kapitel europäischer Handball-Geschichte enden wird. Nach dieser Saison wird der Europacup der Pokalsieger abgeschafft und mit dem EHF-Cup, der zugleich der Namensgeber für den neuen Wettbewerb wird, verschmolzen. Die SG möchte den schillernden Schlussstrich unter diesen Europapokal setzen und ihn zum zweiten Mal nach 2001 erringen. Das erste Finale steigt am Sonntag um 19 Uhr beim VfL Gummersbach, das Rückspiel am kommenden Freitag um 18.45 Uhr in der Campushalle. „Es treffen zwei Mannschaften aufeinander, die in den letzten vier Monaten sehr gut gespielt haben", sagt SG-Trainer Ljubomir Vranjes. „Wir sind wohl der kleine Favorit, was als Anerkennung für unsere Leistungen zu verstehen ist."

Man kann es aber auch anders sehen. Die Oberbergischen sind in den letzten vier Jahren auf der europäischen Bühne an keiner Konkurrenz gescheitert. Dem EHF-Cup 2009 folgte in den letzten beiden Spielzeiten jeweils der internationale Cupsieger-Pott. „Dann dürfte Gummersbach der Favorit sein", schmunzelt SG-Kreisläufer Michael Knudsen. Vor Ehrfurcht erstarrt er allerdings nicht. „Wenn wir so spielen wie in den letzten Wochen, dann wird es klappen", glaubt der Däne. „Wir wollen unbedingt diesen Titel, wir haben so lange auf ein solches Erfolgserlebni gewartet." Am 17. April 2005 errang die SG mit dem DHB-Pokal die letzte Trophäe. Keiner aus dem heutigen Kader war damals schon dabei. Wenige Monate später trainierte Michael Knudsen, der dienstälteste SG-Spieler, erstmals in der Flensburger Duburghalle.

Ljubomir Vranjes drückt derweil auf die Euphoriebremse, denkt gar nicht an Schlagzeilen wie „Der erste Titel einer Trainer-Karriere". Er mahnt wie immer eine gute Vorbereitung an. „Finale?", fragt der Schwede rhetorisch. „Für mich ist das ein ganz normales Spiel. Der einzige Unterschied: Nur wenige Tag später spielen wir ein zweites Mal gegen Gummersbach." Freuen würde er sich, wenn sein Team auf dem jüngsten 32:30-Bundesliga-Erfolg gegen den VfL vor wenigen Wochen aufbauen würde – dabei allerdings etwas weniger verwerfen würde.

Übrigens gibt es zum Abschluss im Europacup der Pokalsieger eine Premiere: Zwar behaupteten sich 1979 der VfL Gummersbach gegen den SC Magdeburg und zwei Jahre später der TuS Nettelstedt gegen Empor Rostock, doch damals existierte der „Eiserne Vorhang" und eine DDR-Oberliga. Nun gibt es das erste wirkliche Bundesliga-Duell in einem Finale dieses Wettbewerbs.

Es geht zum dritten Mal in dieser Serie gegen Gummersbach.


Splitter
Fernsehen. Der TV-Sender „Eurosport" überträgt live aus Gummersbach.
Public Viewing. In der Club100-Lounge, direkt an der Campushalle, gibt es ein Public Viewing. Die Türen öffnen bereits um 18 Uhr.
Schiedsrichter. Slave Nikolov und Gjorgji Nachevski (Mazedonien)
EHF-Delegierter. Allan Lund (Dänemark)

 

Von: ki