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SG dreht auf

26.08.2011 -Jacob Cement Cup: 38:30 nach starker zweiter Hälfte

Die legendären Ziegelstein-Pokale bleiben allesamt an der Flensburger Förde. Die SG Flensburg-Handewitt hat mit einem 38:30 (20:21) über Aalborg Handball nicht nur den Jacob Cement Cup gewonnen. Vielmehr gingen auch die individuellen Auszeichnungen an die SG-Akteure. Schlussmann Sören Rasmussen heimste die Trophäe als „auffälligster Spieler“ ein, während sich Neuzugang Lars Kaufmann und Linksaußen Anders Eggert mit jeweils acht Treffern den Torschützen-Ziegelstein teilten.
Der Termin am Freitagabend fand die Zustimmung des Publikums. Über 4000 Zuschauer strömten in die „Hölle Nord“. Das Trikot mit der Nummer acht stieg wieder gen Hallendach, ein Lichtspot wanderte durch das verdunkelte Rund, und zu „Auf in den Kampf“ lief die SG aufs Spielfeld. Szenen, die Gänsehaut-Atmosphäre entfachten. Endlich wieder Handball! Sehenswert auch der neue Clip, mit dem „Holzi“ Holst die Mannschaftsaufstellung präsentierte.

So springt Holger Glandorf. Fotos: Ki

SG-Trainer Ljubomir Vranjes wollte dem nicht nachstehen und schickte seine drei Neuzugänge aufs Feld. Mattias Andersson hütete das Gehäuse, während Lars Kaufmann und Holger Glandorf angriffen. Lars Kaufmann stand sogar mit Michael Knudsen im Mittelblock. In der Offensive hatte die SG einige gute Momente, aber hinten hakte es zunächst. „20 Tore zur Pause sind ja okay“, sagte Ljubomir Vranjes und stöhnte: „Aber 21 Treffer kassiert – das ist viel zu viel.“
Immerhin: Tobias Karlsson feierte nach 19 Minuten seinen Saison-Einstand. „Er hatte schon am Donnerstag im Training 90 Minuten in der Abwehr gestanden“, berichtete Ljubomir Vranjes. Kurz darauf durchfuhr ihm wie alle Zuschauer der Schock. Jacob Heinl hatte einen Schlag aufs Knie bekommen, lag am Boden. Der Kreisläufer hatte Schmerzen und schlug mit der Faust aufs Parkett. Für ihn war die Partie beendet. Bald darauf gab Mannschaftsarzt Prof. Dr. Hauke Mommsen „leichte Entwarnung“. Eine alte Vernarbung habe sich gelöst, es sei aber – so die erste Diagnose – nichts Ernsthaftes. Eine MRT am morgigen Samstag soll endgültig Aufschluss geben.
Nach dem Seitenwechsel stellte sich Sören Rasmussen ins Gehäuse. Gegen seinen Ex-Klub hatte er sofort einen famosen Einstand. Mehrere Würfe prallten an seinem Körper ab, auch ein Siebenmeter von Jonas Larholm blieb in seinen Fängen hängen. Seine Vorderleute drehten auf. Michael Knudsen warf die SG beim 22:21 erstmals seit langer Zeit in Front. Nun lief es. Holger Glandorf erhöhte mit einem sehr stilvollen Sprungwurf auf 25:21.

Für die Fans hatte Boy Meesenburg eine Überraschung.

Die SG ließ sich die Butter nicht mehr vom Brot nehmen. Auch die Youngsters bekamen nun ihre Spielanteile. Malte Voigt traf sogar zum 34:28. Morten Dibbert durfte am Kreis ran. Dort hatte Michael Knudsen zuvor angedeutet, an seine besten Zeiten anknüpfen zu können. „Mein Knie ist wieder okay“, sagte der 32-Jährige. „So gut wie jetzt habe ich mich seit Dezember 2009 nicht mehr gefühlt.“
Die Partie hatte mit einer Schweigeminute zugunsten des verstorbenen, ehemaligen SG-Handballers Kim Jessen begonnen. Ein Großteil der Prämie vom Heide-Cup spendete die SG-Truppe. Auch der Überschuss vom Jacob Cement Cup, gab Turnier-Initiator Boy Meesenburg bekannt, soll an die Familie gehen. Kurzum: Der Jacob Cement Cup war nicht nur eine gelungene Veranstaltung, er hat auch geholfen.
Am morgigen Samstag folgt der letzte Test. In der Handewitter Wikinghalle geht es um 16 Uhr gegen den dänischen Champions-League-Teilnehmer Bjerringbro-Silkeborg. „Dann werden die jungen Spieler noch mehr Einsatzzeiten erhalten“, kündigte Ljubomir Vranjes an.

Doppelte Freude: Zwei Torschützenkönige.


SG Flensburg-Handewitt – Aalborg Handball 38:30 (20:21)
SG Flensburg-Handewitt: Andersson (8 Paraden), Rasmussen (10/1 Paraden; ab 31.) – Bastian, Karlsson, Eggert (8/5), Glandorf (3), Mogensen (1), Svan Hansen (7), Voigt (1), Dibbert, Djordjic, Mocsai (2), Heinl (1), Szilagyi, Kaufmann (8), Knudsen (7)
Aalborg Handball: Pedersen (9/1 Paraden), Erevik (1 Parade; 31.-43.) – Lykke, Antonsen, Larsen, Larholm (4/1), Lennartsson (4), Carlsen, Tvedten (3/1), Bagersted (7), Kjelling (5), Möllgaard (5), Spliid, Jacobsen (2)
Schiedsrichter: Hohlwein/Michalzik (Hamburg/Ascheffel); Zeitstrafen: 4:2 Minuten (Kaufmann 4 – Antonsen 2); Siebenmeter: 6/5:3/2 (Eggert scheitert an Pedersen – Rasmussen hält gegen Larholm); Zuschauer: 4200
Spielfilm: 2:1 (3.), 4:3 (5.), 4:5 (6.), 5:8 (9.), 7:11 (11.), 10:12 (15.), 12:14 (18.), 15:18 (22.), 18:19 (26.), 19:21 (29.) – 26:21 (39.), 28:22 (42.), 29:25 (44.), 33:25 (47.), 33:28 (53.), 36:29 (58.)

Von: ki