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Viertelfinale klar

18.02.2012 -Europacup der Pokalsieger: 32:25 gegen Budapest

ie letzten theoretischen Zweifel auf den Einzug ins Europacup-Viertelfinale im Pokalsieger-Wettbewerb hat die SG Flensburg-Handewitt schnell beseitigt. Beim 32:25 (17:6)-Erfolg über FTC-PLER Budapest bot der Bundesligist vor allem in der ersten Halbzeit eine sehr temperamentvolle Leistung. „Das war überragend", lobte SG-Trainer Ljubomir Vranjes. Er hofft auf ein gutes Los für die Runde der letzten Acht, die am Dienstag in Wien ermittelt wird.

So wie vor gut 20 Jahren war es natürlich nicht. Das Fassungsvermögen der Wikinghalle ist inzwischen auf 1200 Zuschauer reduziert, und die SG schickte nicht eine Regional-Auswahl, sondern eine mit internationalen Assen gespickte Truppe ins Rennen. Aber die Prise Nostalgie schwang den Abend mit. Dazu gab es zumindest eine Halbzeit sehr guten SG-Handball. „In der ersten Hälfte wollten wir richtig Gas geben", verriet Ljubomir Vranjes später die Devise.

Vor allem die Deckung, in der zunächst Tobias Karlsson und Lars Kaufmann den Mittelblock bildeten, später aber Morten Dibbert seine Chance erhielt, rührte Beton an. Die Ungarn machten kaum einen Stich und blieben zwischenzeitlich sogar ganze 13 Minuten ohne Torerfolg. Sören Rasmussen im SG-Gehäuse fing die Bälle fast reihenweise ab. „Ich habe fast einen Herzinfarkt bekommen", meinte der Budapester Trainer Gyula Zsiga später. „Mein Rückraum war gar nicht auf der Platte."

16:3 hieß es nach rund 25 Minuten. Das Hinspiel summiert war der Vorsprung somit auf 19 Tore angewachsen. Nach der Halbzeit war plötzlich vieles anders. „Ich habe meiner Mannschaft gesagt, sie soll die erste Hälfte vergessen", verriet Gyula Zsiga. „Sie hat sich dann sehr gut gegen so eine hochqualifizierte Abwehr aus der Affäre gezogen." 19 Mal musste der eingewechselte Mattias Andersson den Ball aus dem Netz fischen. „Wir haben nicht mehr so eng gestanden und Mattias nicht geholfen", entschuldigte sich Lasse Svan Hansen.

Der Rechtsaußen war der überragende Schütze, glänzte in der Schlussphase zudem mit einem Kempa-Anspiel auf Anders Eggert. Glücklich war auch Tamás Mocsai, der gegen seine Landsleute rund 45 Minuten spielte. Eher zurückhaltend äußerte sich Ljubomir Vranjes: „Zur zweiten Hälfte habe ich eigentlich keine Meinung. Wir haben viel gewechselt und probiert." Nach dem Abpfiff ging es weiter. Zwar fielen keine Tore mehr. Dafür klang im beheizten Festzelt die „Mission Europapokal" gemütlich aus. Mittendrin die Spieler beider Mannschaften.

Die SG schnupperte Luft in der Ur-Hölle-Nord.

 

SG Flensburg-Handewitt – FTC-PLER Budapest 32:25 (17:6)
SG Flensburg-Handewitt: Andersson (8 Paraden; ab 31.), Rasmussen (13/1 Paraden) – Karlsson (1), Eggert (5/2), Glandorf (3), Mogensen (2), Svan Hansen (11), Mocsai (4), Dibbert, Szilágyi (2), Kaufmann, Knudsen (4)
FTC-PLER Budapest: Kominek (16 Paraden), Székely (4 Paraden, ab 45.) – Bak, Bendó, Bakos (1), Rév (5), Lendvay (5), Pálos (4/1), Kocsi (1), Mazák (2), Marczinkó (1), Auth (1), Horváth, Mikita, Kis (5)
Schiedsrichter: Santos/Fonseca (Portugal); Zeitstrafen: 12:6 Minuten (Karlsson 4, Mogensen 4, Dibbert 2, Mocsai 2 – Rev 2, Kocsi 2, Mazak 2); Siebenmeter: 2/2:2/1 (Rasmussen hält gegen Bak); Zuschauer: 1200
Spielverlauf: 0:1 (2.), 4:1 (7.), 6:2 (12.), 6:3 (13.), 16:3 (26.), 16:5 (28.) – 17:7 (33.), 19:8 (36.), 20:10 (38.), 20:14 (43.), 22:15 (45.), 23:17 (47.), 25:19 (51.), 27:19 (53.), 28:20 (55.), 30:21 (58.), 31:22 (59.), 32:24 (60.)

Von: ki