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43 sportliche Adventskerzen

08.12.2013 -DKB Handball-Bundesliga: 43:24 – die SG zelebriert Tempo-Handball

Mit einem glatten Heimsieg beendete die SG Flensburg-Handewitt die Hinrunde in der DKB Handball-Bundesliga. Mit dem 43:24 (24:11)-Erfolg über den ThSV Eisenach baute sie ihre Bilanz auf 29:5 Punkte aus. „Wir wollten die kompletten 60 Minuten die Konzentration und die Disziplin hochhalten", sagte ein sehr zufriedener SG-Coach Ljubomir Vranjes. „Das ist gelungen. Egal wer auf der Platte war – alle zeigten Einstellung und Wille."

Zehn Minuten vor dem Anpfiff wagte die „Hölle Nord“ einen Blick in die Zukunft. Johan Jakobsson und Anders Zachariassen, die beiden Neuzugänge der kommenden Serie, schauten in Flensburg vorbei und grüßten schon einmal in die Runde. Als sie ihre Plätze eingenommen hatten, sah das Duo, dass die Gegenwart beim nördlichsten Bundesligisten rosig ist. Die SG erwischte einen glänzenden Start. Drasko Nenadic mit einer Fackel, Holger Glandorf mit einem kräftigen Sprung, und dann lief der Konter über Jacob Heinl. Im Blitzverfahren hatte sich die SG auf 3:0 abgesetzt.

Im Sitzplatz-Bereich hatte es  sich noch gar nicht jeder gemütlich gemacht, da packte der Gäste-Coach Adalsteinn Eyjolfsson bereits die grüne Karte auf den Zeitnehmertisch. „Mattias Andersson hat gleich ein paar Bälle gehalten, die Gegenstöße haben uns nervös gemacht und in der Abwehr kamen wir gegen die schnellen Flensburger Spielzüge nicht in Position", kritisierte der ThSV-Trainer. Das 5:1 war aber lediglich eine erste Zwischen-Etappe auf dem Weg zum Kantersieg. Die SG sprühte nur so vor Spielzauber an diesem Adventssonntag, die bemitleidenswerten Gäste hatten nicht den Hauch einer Chance. Immer wieder mündeten die Angriffsversuche in einem Konter. Auch im Positionsspiel lief es reibungslos.

Die Eisenacher wechselten schon nach elf Minuten die Torhüter, nahmen zwei Minuten später schon die zweite Auszeit, tauschten die Keeper erneut – doch am Trend änderte sich nichts. Die SG zog scheinbar mühelos davon. SG-Schlussmann Mattias Andersson, der einmal mehr ein sehr starker Rückhalt war, fing einen Ball ab und leitete im Sitzen den nächsten Konter mit einem weiten Pass ein. Lasse Svan vollendete zum 11:3. „Wir wussten, dass es gegen die sensationell aufspielenden Flensburger für uns als Aufsteiger sehr schwer werden würde", bilanzierte Adalsteinn Eyjolfsson. „Wir sahen aber leider sehr schlecht aus."

Die SG drückte weiter aufs Gas. Anders Eggert hob den Ball von Linksaußen in die Maschen. 14:4 – erstmals war das Resultat zweistellig! Bereits nach 25 Minuten begann Ljubomir Vranjes, munter zu wechseln. Bogdan Radivojevic und Hampus Wanne stürmten nun auf den Flügeln. Der Schwede freute sich auch gleich über seine beiden ersten Bundesliga-Tore. Zur Pause bewegte sich der Vorsprung von „plus 13“ bereits in rekordverdächtigen Dimensionen. „Als Trainer freut man sich, wenn einem so ein Spiel geboten wird", schnalzte Ljubomir Vranjes mit der Zunge. „Man darf nicht vergessen, dass Eisenach in Mannheim erst in der Schlussphase verloren hat", freute sich auch SG-Geschäftsführer Dierk Schmäschke. „Es hat einfach Spaß gemacht in der Halle zu sein und der Mannschaft zuzuschauen."

Die SG-Akteure kehrten früh aus der Kabine zurück. Ljubomir Vranjes hatte offensichtlich nicht viel zu besprechen. Was Wunder nach dieser furiosen ersten Hälfte. Nun hütete Sören Rasmussen das SG-Gehäuse. Er hatte es etwas schwerer als sein Vorgänger, in die Partie zu finden. Dem Gast glückte nun etwas mehr, während die SG kurzfristig einen kleinen Gang zurückgeschaltet hatte. Doch dann erklang wieder häufiger: „Und er steht im Tor, im Tor, und ich dahinter.“ Rhythmisch applaudierten die SG-Fans.

Die SG überrannte Eisenach.

Und vorne wuchs das Polster. Holger Glandorf zimmerte den Ball zum 32:17 in die Maschen, der eingewechselte Olafur Gustafsson erhöhte auf 33:17. Nebenbei ließ sich noch etwas experimentieren – eine offensive Abwehr-Variante – und ein paar Leistungsträger schonen. Michael Knudsen und Steffen Weinhold griffen überhaupt nicht, und im zweiten Durchgang hatten auch Tobias Karlsson. Lasse Svan sowie Anders Eggert einen entspannten Blick auf das Geschehen. Die rote Karte gegen Jacob Heinl war nur ein unerwünschter Farbtupfer, an der Dominanz der Hausherren änderte sich nichts. Mit einem Doppelschlag machte Jim Gottfridsson die 40 voll. 

Stehende Ovationen berieselten die FLENS-ARENA. „Die jungen Leute haben zwar etwas nervös geworfen, sie haben aber bewiesen, dass sie zur Mannschaft gehören", bilanzierte Ljubomir Vranjes. „Wir haben eine breite Truppe." Dierk Schmäschke stimmte dem zu: „Die jungen Spieler haben ihre Einsatzzeit bekommen, die sie brauchen, um sich zu entwickeln. Es ist eine Stärke unserer Mannschaft, dass Jung und Alt unglaublich zusammenstehen."

Handball-Advent in Flensburg. Fotos: Ki

 

SG Flensburg-Handewitt – ThSV Eisenach 43:24 (24:11)
SG Flensburg-Handewitt: Andersson (12 Paraden), Rasmussen (12 Paraden, ab 31.) – Karlsson, Nenadic (4), Eggert (3/2), Glandorf (9), Mogensen (3), Svan (6), Wanne (3), Heinl (5), Gustafsson (2), Gottfridsson (4), Radivojevic (4/1)
ThSV Eisenach: Villadsen (4 Paraden), Gorobtschuk (5 Paraden) – Elisson (1), Sklenak, Wöhler (1), Jurdsz (4), Luther, Pucelj, Jaanimaa (7), Hansen (3), Vrazalic (7/3), Heinemann, Lilienfelds (1)
Schiedsrichter: vom Dorff/vom Dorff (Kaarst); Zeitstrafen: 10:6 Minuten (Heinl 6, Nenadic 2, Gustafsson 2 – Jurdzs 2, Jaanimaa 2, Hansen 2); Rote Karte: Heinl (51., dritte Hinausstellung); Siebenmeter: 3/3:4/3 (Vrazalic scheitert an Rasmussen); Zuschauer: 5337
Spielverlauf: 3:0 (3.), 6:1 (7.), 7:3 (9.), 11:3 (13.), 14:4 (17.), 14:6 (18.), 17:7 (21.), 20:8 (25.), 22:9 (28.), 24:10 (30.) – 25:11 (32.), 25:14 (34.), 27:16 (36.), 29:16 (38.), 33:17 (43.), 34:19 (47.), 36:19 (48.), 36:21 (50.), 37:22 (52.), 40:23 (56.) 

 

Von: ki