Stripes
Stripes
Archiv

SG sammelte sich in der Pause

20.12.2018 -DKB Handball-Bundesliga: 35:28 – tolle zweite Hälfte

Die SG Flensburg-Handewitt ist mit einem Sieg in die Rückrunde der DKB Handball-Bundesliga gestartet. Sie schlug am Abend GWD Minden mit 35:28 (14:16). Allerdings brauchte der Tabellenführer für seinen 18. Saisonsieg einen gewissen Anlauf. „Das war eine Mentalitäts-Geschichte“, beobachte SG Trainer Maik Machulla. „Wir haben noch einmal alles reingehauen und marschierten letztendlich zu einem erneut harterkämpften Sieg.“ GWD-Coach Frank Carstens sagte: „Für uns war es diesmal die Motivation, die ersten zu sein, die der SG in die Suppe spucken und der Dauer-Party einen Dämpfer verpassen. 50 Minuten lang ist uns das gelungen.“

Irgendwie kam einem das bekannt vor: Die SG startete wie gegen den Bergischen HC mit einer mageren Chancenverwertung. Die Mindener indes waren von Anfang an hellwach und legten gleich ein 0:3 vor. Nach 4:40 Minuten brach Jim Gottfridsson durch und erzielte den ersten SG Treffer des Tages. Magnus Jøndal fing auf dem linken Flügel an, markierte das 2:4, scheiterte aber kurz darauf per Siebenmeter am gut aufgelegten GWD-Keeper Espen Christensen. Jim Gottfridsson und Simon Hald zogen ein gefälliges Kreisspiel auf. Magnus Rød, der sich mit seiner starken Leistung vom Sonntag in die Startaufstellung katapultiert hatte, warf zum 6:7 ein. Der zweite vergebene Strafwurf, diesmal durch Hampus Wanne, verhinderte mehr.

Rasmus Lauge trat als echter Leader auf.

Rückenwind durch die „Hölle Nord“
Das Hauptproblem lag in der Abwehr, die nach Stabilität suchte. „Vor der Partie hatte ich zur Bereitschaft an den Extra-Schritt appelliert, um nicht in den Weihnachtstrott zu fallen“, berichtete Maik Machulla. „Trotzdem waren die ersten 20 Minuten zu pomadig.“ Der SG Trainer wechselte seine Torhüter: Torbjørn Bergerud für Benjamin Buric. Beim 8:12 beantragte die SG Bank ihr erstes Team-Timeout. Johannes Golla, Marius Steinhauser und Simon Jeppsson mischten mit. Kurzfristig lag die SG mit Fünf im Hintertreffen, dann wehte der Rückenwind der „Hölle Nord“ die Hausherren nach vorne. Marius Steinhauser war gleich drei Mal zur Stelle, verkürzte auf 14:15 und „segelte“ durch die FLENS-ARENA. Den sehenswerten Schlussakkord der ersten Hälfte setzte allerdings Minden mit einem Kempa-Trick.

SG erwischte eine Welle
Der zweite Durchgang begann mit zwei kleinen Rückschlägen: ein weiterer Gegentreffer und ein Schlag an den Kopf von Magnus Rød, der zur Behandlung ausgewechselt werden musste. Für Feuer unter dem Dach sorgte indes eine Doppelparade von Torbjørn Bergerud. Die SG erwischte eine Welle: Holger Glandorf zum Anschluss, Marius Steinhauser zum Ausgleich und dann Simon Jeppsson zur 18:17-Führung – die „Hölle Nord“ stand Kopf. Die Mindener hatten in dieser Phase erhebliche Probleme gegen die 5:1-Abwehr, die die SG nun praktizierte. Nach dem 20:17 trommelte Frank Carstens seine Spieler für eine kurze Besprechung zusammen. „Die SG kam nun besser ins Tempospiel, das hat unserer Defensive Körner gekostet“, beobachtete der Gäste-Trainer. Frank von Behren, der Sportliche Leiter der Mindener, meinte: „Die schnelle Mitte hat uns bestraft – immer wenn wir ein Tor erzielten, kam postwendend die Antwort der SG.“

Marius Steinhauser kam, sah und siegte.

Drei Sonderlobs vom Trainer
Nach dem 6:0-Lauf stockte der Motor der SG nochmals. Der Gast aus Westfalen kehrte in die Partie zurück, glich wieder aus. Es kribbelte vor Spannung, niemanden hielt es auf seinem Platz. Zehn Minuten vor Ultimo führte die SG gerade einmal mit einem Tor. Dann kam Johannes Golla vom Kreis frei zum Wurf und erzielte das 27:25. Zwei Gegenstöße brachen den Mindenern letztendlich das Genick: Marius Steinhauser und Rasmus Lauge marschierten zum 30:26. Die „Hölle Nord“ wurde in Siegesstimmung versetzt. Als Simon Jeppsson zum 32:27 einlochte, herrschte bereits eine Atmosphäre wie bei der Bescherung. Den Schlusspunkt, der bereits im finalen Jubel unterging, setzte Marius Steinhauser mit seinem siebten Treffer. „Er und auch Simon Jeppsson hatten in dieser Saison schwierige Situationen zu überstehen, kamen heute aber rein und machten einen tollen Job“, lobte Maik Machulla. „Und Rasmus Lauge hat viel Verantwortung übernommen und bewiesen, dass er ein echter Leader ist.“ SG Geschäftsführer Dierk Schmäschke sprach das Schlusswort nach dem letzten Heimspiel des Jahres: „2018 war in der Geschichte der SG ein tolles Jahr mit der deutschen Meisterschaft, vielen Rekorden und einer tollen Integration unserer neuen Spieler.“

Toller Job: Simon Jeppsson. Fotos: Nolte (3), Ki (1)


SG Flensburg-Handewitt – GWD Minden 35:28 (14:16)
SG Flensburg-Handewitt: Buric (1 Parade), Bergerud (8 Paraden, ab 17.) – Karlsson, Golla (1), Hald (2), Glandorf (5), Svan (1), Wanne, Jeppsson (5), Jøndal (4/1), Steinhauser (7), Gottfridsson (1), Lauge (7), Rød (2)
GWD Minden: Christensen (13/2 Paraden) – Rambo (6), Gullerud (4), Michalczik (5), Pusica, Korte, Gulliksen (4), Zvizej (3/2), Kister, Savvas (2), Padshyvalau (4), Nowatzki, Richtzenhain
Schiedsrichter: Otto/Piper (Fredenbeck/Kiel); Zeitstrafen: 4:8 Minuten (Jøndal 2, Lauge 2 – Rambo 4, Pusica 2, Michalczik 2); Siebenmeter: 3/1:2/2 (Jøndal und Wanne scheitern an Christensen); Zuschauer: 6005
Spielverlauf: 0:3 (4.), 2:4 (8.), 3:6 (11.), 4:7 (13.), 6:7 (15.), 6:9 (16.), 8:10 (18.), 8:13 (23.), 10:13 (25.), 10:14 (26.), 13:14 (28.), 14:15 (30.) – 14:17 (31.), 20:17 (39.), 20:20 (41.), 22:21 (44.), 23:23 (46.), 24:24 (47.), 25:25 (49.), 27:25 (51.), 27:26 (52.), 31:26 (55.), 34:27 (59.)

 

Von: ki