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Viele Gala-Elemente

19.03.2014 -DKB Handball-Bundesliga: 35:23 – SG dominiert vom Start weg

Die SG Flensburg-Handewitt hat gegen den VfL Gummersbach nichts anbrennen lassen und behauptete sich mit einem 35:23 (20:11) in der Spitzengruppe der DKB Handball-Bundesliga. „Es ist einfach schön Trainer dieser Mannschaft zu sein", strahlte SG-Coach Ljubomir Vranjes über beide Backen. „Egal wer auf dem Spielfeld steht: Die Einstellung stimmt. Individuelle Klasse und Teamwork passen derzeit hervorragend zusammen." 

Eine solche Effizienz sieht man selten: Die Rückraum-Reihe mit Steffen Weinhold, Thomas Mogensen und Jim Gottfridsson personifizierten den Spielfluss. Ein Angriff nach dem nächsten rollte zielstrebig auf das Gummersbacher Gehäuse zu. Und jeder Wurf war ein Treffer. Nach etwas mehr als zehn Minuten hieß es bereits 10:5. VfL-Keeper Carsten Lichtlein bekam nicht einen Ball zu fassen. Zu diesem Zeitpunkt hatte sein Trainer Emir Kurtagic bereits eine erste Auszeit verbraucht, die zweite folgte nach nur 12:16 Minuten. „Die Flensburger spielen wirklich auf höchstem Niveau", staunte der Gäste-Coach. „Ich habe in der Vorbereitung auch andere Teams gesehen, die gut vorbereitet waren, aber gegen diesen Tempo-Handball keine Chance hatten."

Erst in der zwölften Minute verfehlte der Ball erstmals das Ziel: Lasse Svan hatte Pech und traf mit einem Heber die Latte. Die erste Fahrkarte nach elf SG-Toren. An den Gewichten verschob sich allerdings nichts, zumal die SG-Deckung, hinter der diesmal Sören Rasmussen anfing, die gewohnte Souveränität ausstrahlte. Kurios: Die Schiedsrichter entschieden nach Zweikämpfen gleich zwei Mal auf eine Doppel-Bestrafung: Zunächst erwischten es die Schweden Tobias Karlsson und Joakim Larsson, fünf Minuten später waren Jim Gottfridsson und Mark Bult an der Reihe.

Sehenswertes bot die SG-Offensive. Anders Eggert hob die Bälle von außen und drehte die Siebenmeter in die Maschen. Die Pässe flogen bisweilen elegant durch den Kreis und gingen oft von Thomas Mogensen aus. Beim 17:6 nach 22 Minuten war vorerst der höchste Vorsprung erreicht. Kurz darauf nahm Thomas Mogensen auf der Bank Platz. Olafur Gustafsson bekleidete nun die halblinke Position. Schon bei Halbzeit waren die Punkte im sicheren Hafen. SG-Geschäftsführer Dierk Schmäschke registrierte beim Gang durch die FLENS-ARENA eine große Zufriedenheit im Publikum. „Überall waren die Zuschauer begeistert. Die Geschwindigkeit und die Sicherheit, mit der die komplette Mannschaft im Moment auftritt, sind unglaublich. Hoffentlich kann diese Leichtigkeit noch einige Wochen beibehalten werden."

Anders Eggert sorgte für Gute-Laune-Handball.

Nach der Pause tauchten Holger Glandorf und Jacob Heinl auf dem Spielfeld auf. Mattias Andersson stellte sich zwischen die Pfosten und mutierte zum Schrecken der Gummersbacher. Binnen zehn Minuten hatte er sieben Würfe der Gäste pariert und reagierte postwendend mit atemberaubend langen Pässen. Lasse  Svan, Holger Glandorf und vor allem Anders Eggert freuten sich über fette Beute. Beim 27:14 suchten die Gäste noch einmal in einem Team-Time-Out Zuflucht. „Dass eine Mannschaft die gegnerischen Fehler so gnadenlos bestraft, ist einmalig in der Bundesliga", hob Emir Kurtagic hervor. „Zumindest hatten wir noch die Möglichkeit, das Ergebnis etwas erträglicher zu gestalten."

Frühzeitig hatten die SG-Asse ihre Zaubertricks ausgepackt, während Ljubomir Vranjes die Rotation vorantrieb. Goran Bogunovic und Bogdan Radivojevic mischten nun mit. Ein erneuter Gala-Auftritt von Anders Eggert provozierte stehende Ovationen. Ein Testfall für die Schluss-Sequenzen: Ein SG-Spiel hatte einmal mehr einfach nur Spaß gebracht. „Im Moment frage ich mich nur, warum wir nicht schon die ganze Saison so spielen", schmunzelte Kreisläufer Michael Knudsen. Derweil blickte Ljubomir Vranjes schon auf die nächste Übungseinheit und stellte fest: „Man hat heute gesehen, was intensives Training ausmacht."

Ein Dank an die Fans. Fotos: Ki

SG Flensburg-Handewitt – VfL Gummersbach 35:23 (20:11)
SG Flensburg-Handewitt: Andersson (11/1  Paraden, ab 31.), Rasmussen (8 Paraden) – Karlsson, Eggert (13/3), Glandorf (2), Mogensen (6), Svan (6), Weinhold, Heinl (3), Gustafsson, Gottfridsson (4), Bogunovic, Radivojevic, Knudsen (1)
VfL Gummersbach: Lichtlein (6 Paraden), Puhl (5 Paraden, ab 47.) – Lützelberger (1), Santos (3), F. Larsson (1), von Gruchalla (1), Putics (4), Schröder (2), J. Larsson (1), Kopco (2), Bult (8/3)
Schiedsrichter: Brodbeck/Reich (Metzingen); Zeitstrafen: 14:12 Minuten (Karlsson 4, Radivojevic 4,Eggert 2, Mogensen 2, Gottfridsson 2 – J. Larsson 4, Bult 4, F. Larsson 2, Lützelberger 2); Siebenmeter: 3/3:4/3 (Andersson hält gegen Bult); Zuschauer: 5507
Spielverlauf: 1:1 (2.), 5:1 (5.), 6:3 (7.), 9:4 (9.), 9:5 (10.), 14:5 (17.), 17:6 (22.), 18:8 (25.), 20:10 (28.) – 20:12 (31.), 23:12 (36.), 24:14 (40.), 27:14 (42.), 28:16 (44.), 30:17 (48.), 31:19 (53.), 33:19 (56.), 34:20 (57.), 34:22 (59.) 

Von: ki